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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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irgendwo dagegen zu schlagen, zumal die handelnden Personen auch noch in voller Skiausrüstung im tiefen Schnee dort vor Ort gewesen waren. Nein, richtiger ist, dass der zweite Mann, der sich ausgesprochen gut in der Gegend auskennen musste, Frederik an diesen Abgrund gelockt hatte und ihn in die Klamm stieß. Dieser zweite Mann waren Sie, Herr Walden, denn Sie kannten diese Gegend wie Ihre Westentasche, da Ihre Eltern dort in der Nähe lebten und Sie uns selbst sagten, dass Skifahren Ihre Sportart sei. Dass Frederik alleine und zufällig in die Schlucht gestürzt ist, ist mehr als unwahrscheinlich, da man die Gegend schon sehr gut kennen muss, um die verbotene Abfahrt und den Absturzort überhaupt zu finden. Ich glaube, man muss diesen Ort im Sommer entdeckt haben, um ihn im Winter mit Skier anfahren zu können, selbst wenn man ein sich selbst überschätzender Spinner ist.«
    »Das sind nur Mutmaßungen und keine Indizien, geschweige denn Beweise, Herr Kommissar«, grunzte ihn der Anwalt ungnädig, mit böse funkelnden Augen an.
    »Na gut«, fuhr Michael Schlosser ruhig und gelassen fort. »Das war der erste Mord. Das geht eindeutig an Sie, Herr Walden. Ich bin zwar überzeugt davon, dass Sie es getan haben, aber mehr als meine gedanklichen Kombinationen habe ich leider nicht zu bieten.«
    Er ließ diese Worte bei den Anwesenden erst einmal sacken. Walden und Hausmäusel feixten vor sich hin und warfen sich einen kurzen Blick zu, der zu besagen schien: So wird’s ihm auch bei allen anderen Fällen ergehen. Genko und Reimer sahen sich ebenfalls an. Aber hier deutete er den Blick eher so: Wenn nicht bald handfestere Beweise auf den Tisch kommen, hat er nicht die Spur einer Chance.
    »Kommen wir zur nächsten Tat: Gehen wir zum Mord an Ihrer Frau, Herr Walden. Warum haben Sie Ihre Frau hier in Ihrem Haus von der Treppe gestoßen?«
    »Sind Sie noch ganz bei Trost, Herr Schlosser?«, bellte ihn Walden, sichtlich wütend, an.
    »Ich lege schärfsten Widerspruch gegen derartige Unterstellungen ein!«, brüllte auch der Anwalt. »Entweder Sie legen ordnungsgemäße Beweise für Ihre hanebüchenen Behauptungen vor, oder Sie unterlassen solche Unterstellungen!«
    »Ich unterbreite hier doch nur Theorien und hinterfrage sie auf diese Weise«, versuchte Michael Schlosser wieder etwas Dampf aus dem Kessel zu nehmen. »Diese Theorie besagt nämlich, dass Sie einen verdammt guten Grund hatten, Ihre Frau umzubringen, auch wenn das nicht zu Ihrem ursprünglichen Plan gehörte. Zum Beispiel hätte sie ihr Alibi für die Tatzeit der Ermordung Herrmann Wetzlars bei genauerem Nachfragen niemals bestätigt. Sie sind an diesem Tag erheblich früher aus dem Haus gegangen, behaupte ich. Ihre Frau war bei Ihrem Ansinnen, welches sie in meinem Beisein bestätigen sollte, dass Sie das Haus an diesem Tag erst um sieben Uhr verlassen haben, zwar die Ruhe in Person, aber ich glaube nicht, dass sie bei härterem Nachfragen dieses Alibi bestätigt hätte. Nicht ganz so ruhig blieb sie allerdings bei Ihrer Aussage, dass Sie neunzehn-Komma-neun Prozent der Wetzlaraktien in Besitz hätten. Sie wusste nur von zehn Prozent. Total unruhig wurde sie jedoch bei Ihrer Behauptung, Sie hätten ein Gewehr in Ihre Jagdhütte gebracht. Sie stieß vor Verwunderung sogar einen Stuhl hart an. Sie wusste, dass Sie gelogen haben, weil Sie in diesem Zusammenhang nie in Ihrer Jagdhütte waren – sie wusste nur nicht, warum Sie gelogen haben? Ich bin überzeugt davon, dass es, nachdem ich weg war, zu einem erheblichen Streit gekommen ist und Sie im Verlaufe dieser Auseinandersetzung feststellen mussten, dass Sie sich auf Ihre Frau in der Zukunft nicht mehr verlassen konnten. Deshalb versuchten Sie Ihre Frau umzubringen, indem Sie sie von der Treppe stürzten.«
    »Das mag Ihre Meinung sein, die können Sie genauso gut aber auch für sich selbst behalten, Herr Schlosser. Beweise oder zumindest nur schwer widerlegbare Indizien sind angesagt, nicht hohle Theorien«, zischte Walden zurück.
    Ein kalter Blick traf Schlosser.
    »Wussten Sie, Herr Walden, dass Ihre Frau ein Verhältnis mit Norbert Wetzlar hatte?«, schlug er erneut mit einer harten Frage zu.
    Mit zusammengekniffenen Augen und inzwischen geballten Fäusten schaute ihn Walden an und ruckte mit seinem Oberkörper weit nach vorne. Leise, fast pfeifend antwortet der Dicke:
    »Selbstverständlich wusste ich das und es war mir scheißegal, Herr Schlosser. Nur meine Frau und dieser Casanova wussten nicht, dass ich

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