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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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Bestimmt überlegt er jetzt fieberhaft, ob ihn die Sekretärin beobachtet haben konnte, wie er mit dem Fahrstuhl in das Tiefgeschoss gefahren war, dachte Michael Schlosser und grinste innerlich.
    »Sobald Sie den Büroraum verlassen hatten, ist sie nämlich in Ihr Büro gegangen und hat dort Herrn Wetzlar angetroffen. Sie bot ihm etwas zu trinken an, was dieser jedoch ablehnte. Danach ging sie zurück in ihren Raum und begann Papiere mit dem Aktenvernichter zu beseitigen. Dabei hörte sie kurze Zeit später noch zwei Mal in kurzer Folge die Tür Ihres Büros klappern. Das waren aber nicht Sie, wie Sie aussagten, sondern Herr Norbert Wetzlar, der nur einmal während der Wartezeit kurz die Toilette aufsuchte. Sie kamen erst erheblich später zurück. Das Aufsägen des Schlauches soll nach unseren Gutachtern mindestens fünfzehn Minuten gedauert haben, und diese Zeit plus die Zeit zum Wegräumen des Tatwerkzeuges und der Decke, die Sie auf dem Fußboden ausgelegt hatten, waren Sie nicht in Ihrem Büroraum. Deshalb steht es für mich fest, dass Sie an dem Schlauch manipuliert haben und somit wissentlich den Tod Norbert Wetzlars verschuldet haben – und das nennt man gemeinhin: Mord!«
    Schweigsam und nachdenklich saß Walden auf seinem Platz. Sein Freund, der Anwalt, wackelte mit dem Kopf hin und her und hakte dann nach:
    »Hat die Sekretärin denn Norbert Wetzlar gesehen, wie er auf die Toilette ging oder war sie in dieser Zeit wieder einmal in Waldens Büroraum bei Herrn Wetzlar?«
    Michael Schlosser hatte diese Frage kommen sehen. Sie hatte kommen müssen. Wie ein Aal begann er sich auf seinem Platz leicht hin und her zu winden.
    »Nein, sie hat es nur durch ihre Tür gehört und kann auch nicht mit Sicherheit sagen, wer die Tür benutzt hat. Aber die Dauer des Aufsägens wurde von Fachleuten auf eine gute Viertelstunde geschätzt. Also kann Herr Walden nicht wieder auf der Chefetage gewesen und Norbert Wetzlar muss auf der Toilette gewesen sein.«
    Der Anwalt sperrte den Mund auf und dem Dicken fielen fast die Augen aus dem Kopf. Der Hagere begann wild zu schlucken, sein Kehlkopf tanzte hektisch auf und ab und der Strausberger Beamte kratzte sich am Kopf.
    Michael Schlosser hätte am liebsten laut gelacht, als er dies sah … wenn der Fall nicht so ernst gewesen wäre.
    »Wollen Sie uns hier auf den Arm nehmen!«, donnerte der Anwalt mit seiner vollen, sonoren Stimme los, »das sind doch wieder bloß Annahmen von Ihnen, wie es sich abgespielt haben könnte! Es können tausend andere Personen, Feinde, die dieser Frauenheld eben hatte, gewesen sein.«
    Auch das hatte er erwartet.
    »Schon, aber«, stotterte er verlegen herum. »Laut Wachbuch der Pforte war aber um diese Zeit niemand weiter auf dem Gelände.«
    »Mein Gott«, entrüstete sich nun auch der Hausherr und warf ihm einen stechenden Blick zu, »über den Zaun kann sogar ein Halblahmer wie Sie springen und weitere Sicherheitsmaßnahmen gibt es bei den Wetzlar-Werken bezüglich des Grundstückes und der Gebäude nicht. Nur die Forschungsabteilungen und Fabrikationsstätten sind zusätzlich gesichert.«
    »Haben Sie jetzt endlich mal einen fassbaren Beweis. Einen Zeugen zum Beispiel, oder irgendetwas Ähnliches«, schlug nun auch der Anwalt wütend in die gleiche Kerbe und begann mit seinen dürren Armen in der Luft herumzufuchteln. »Sie wissen genau, dass das, was Sie hier so vorbringen, von jedem drittklassigen Anwalt zerpflückt werden kann.«
    »Schon, aber«, stotterte er wieder und sah seinen Kollegen an, dass sie am liebsten im Boden versunken wären.
    »Also, ich würde sagen«, hob Hausmäusel mit lauter, höhnischer Stimme an, »dass Sie auch hier erneut nur heiße Luft geblasen haben, Herr Kommissar. Bereiten Sie sich schon mal langsam auf Ihre Pensionierung vor, Herr Exkommissar.«
    »Verdammt und zugenäht, ich dachte wirklich, dass es gegen meine Einlassungen kaum mehr einen ernsten Widerspruch geben kann«, antwortete Michael Schlosser und machte eine hilflose Geste. »Und nun kommt schon die letzte Tat, der Mord an Herrmann Wetzlar und da kommt auch schon das erste Problem.«
    Die Pause zeigte ihm, dass sich Walden und der Anwalt jetzt absolut sicher fühlten. Der letzte Fall war unaufklärbar, das wussten sie. Reimer, den Michael Schlosser schon bei ihrem ersten Zusammentreffen ausführlich über die Besonderheiten dieses Falles informiert hatte, schien ebenso zu denken, da er über die letzten Ergebnisse noch nicht informiert war. Nur Genko

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