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Todesschlaeger - Ein Golferkrimi

Titel: Todesschlaeger - Ein Golferkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebek
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schien zu ahnen, wie es nun weitergehen sollte. Seine Körpersprache drückte höchste Anspannung aus. Sein Stand wurde noch ein wenig breiter.
    »Wollen Sie nicht lieber gleich aufgeben, Hauptkommissar«, schnarrte der Anwalt, »es ist doch allgemein bekannt, dass Herrmann Wetzlar mit einem Golfschläger erschlagen wurde und dass man bis heute noch herumrätselt, wie die Tat vonstatten gegangen sein könnte und wie der Mörder überhaupt an sein Opfer herangekommen ist.«
    »Stimmt, Sie sind wirklich gut und umfassend informiert«, stellte Michael Schlosser befriedigt fest. »Und genau hier liegt ja auch das Problem … allerdings für Sie, Herr Walden.«
    Lächelnd und fest schaute er den Dicken an, der wiederum ihn verständnislos anstarrte.
    »Sehen Sie Herr Walden, Sie haben einige Eigenarten, die Ihnen nun in diesem Fall zum Verhängnis werden. Sie haben zwei persönliche Schwachpunkte.«
    Wieder ließ er eine kleine Pause eintreten, um seine Worte bei den Anwesenden sacken zu lassen. Aus dem Sessel ruckartig aufstehend, fauchte der Anwalt:
    »Lassen Sie gefälligst diese dümmlichen, psychologischen Spielchen, Herr Hauptkommissar. Die halten wir allemal aus.«
    »Wir? Wieso wir, Herr Anwalt? Haben Sie denn auch etwas mit den Morden zu tun?«
    Michael Schlosser sah es dem spindeldürren Anwalt an, dass er ihn anspringen wollte, sich aber mühsam beherrscht, in den Sessel zurückfallen ließ und sogar scheinbar entspannt zurücklehnte. Mit einer abwehrenden Handbewegung wischte der Mann seine Frage ohne zu antworten zur Seite. Sie schien ihm einfach zu blöd zu sein.
    »Wir hatten uns in der Tat bis vor kurzem gefragt, wie dieser Tathergang überhaupt vonstatten gegangen und standen vor einem schier unlösbaren Rätsel. Herrmann Wetzlar lag ermordet in einem Sandhindernis auf einem Golfplatz mit einem Eisen 7 im Schädel, so weit von jedem Rand entfernt, dass ein Täter unmöglich bei der Tat in seiner Nähe gewesen sein konnte. Wir gingen immer davon aus, dass ihn jemand erschlagen haben müsste, da ein Selbstmord definitiv ausschied.«
    »Das wissen wir alles, Kommissar«, unterbrach ihn Walden rüde, »kommen Sie lieber zum Ende, geben Sie sich geschlagen und verschwinden Sie aus meinem Leben.«
    Der Dicke verschränkte die Arme mit Wucht vor seiner mächtigen Brust und schaute demonstrativ gelangweilt in Richtung Holzdecke des Raumes.
    »Tja, da mögen Sie schon Recht haben, Herr Walden«, fuhr Michael Schlosser ungerührt fort. »Sie schieden für uns ja auch als Täter für diesen brutalen Mord von vorneherein aus. Zum einen, weil Sie zu Beginn scheinbar keinerlei Vorteil vom Tod des Opfers hatten und zum anderen, weil Sie bei der Erwähnung, dass Herrmann Wetzlar auf dem Golfplatz durch einen Schlag mit einem Golfschläger ermordet wurde, dermaßen überrascht wurden und erschrocken sind, dass Sie sogar eine Tasse Kaffee vom Tisch fegten und somit unmöglich von dem Tod Herrmann Wetzlars etwas gewusst haben konnten oder womöglich mit dieser Tat in Zusammenhang zu bringen waren.«
    »Genau das stimmt ja auch, Hauptkommissar«, brummte ihn der Anwalt säuerlich an und grinste hämisch. »Und genau so ist es auch. Also, worauf wollen Sie nun noch hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, dass Ihr Freund und Mandant nicht deshalb so überrascht war, weil er von dem Ableben seines Vorstandskollegen nichts wusste, sondern weil er über die ihm vorgetragene Todesart eine ganz andere Meinung hatte«, trug er bedächtig vor. Er beugte sich ein wenig nach vorne, stützte beide Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab, faltete die Hände wie zum Gebet vor seinem Mund und beobachtete den Hausherrn sehr aufmerksam.
    »Was soll denn das?«, brüllte Walden auf und funkelte ihn böse an. Dem Dicken wurde sichtlich heißer. Die Schweißperlen auf seiner Stirn erschienen wieder verstärkt. Das Liderzucken war jetzt schon fast manisch.
    Genüsslich ließ sich Michael Schlosser mit seiner Antwort ein wenig Zeit. Es tat ihm gut, die leichte Unsicherheit seines Gegenübers zu spüren. Auch ein Halblahmer kann zuschlagen.
    »Sie waren der Überzeugung, dass der Tod ganz anders herbeigeführt worden sein musste, da Sie ihn ja begangen haben«, schoss er, betont langsam und deutlich sprechend, einen Pfeil auf sein Opfer ab.
    War es vorher schon sehr still gewesen – jetzt hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Der Dicke schaute ihn erst leicht verunsichert, dann immer böser werdend an.
    »Wollen Sie wieder nur mit leeren

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