Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
Vom Netzwerk:
kommt mir so vor, als hätten in letzter Zeit viele deiner … Insassen die Notaufnahme besucht.«
    Sie konnte nicht Klienten sagen. Sie konnte einfach nicht.
    Seine Miene blieb gefasst. »Das geschieht von Zeit zu Zeit. Du weißt schon. Aber der Herbst war wirklich eine schwere Zeit für mich.«
    Sie wollte ihm noch mehr Fragen stellen, doch dann standen sie plötzlich in ihrer Einfahrt und Alex fing an zu lächeln. »Dieses alte Haus habe ich immer geliebt«, sagte er und beugte sich ein wenig nach vorne, um einen Blick auf das alte, viktorianische Gebäude mit den vom Terrassenlicht sanft erleuchteten, roten Backsteinen zu werfen. »Es ist wie eine würdevolle alte Dame. Unser Haus dagegen war nagelneu, als ich ein Kind war. Da gab es keine Geister.«
    Fast hätte Timmie gesagt, dass es in diesem Haus auch keine Geister gab, aber so ganz sicher war sie sich nicht. »Ja«, sagte sie stattdessen. »Unser Haus in St. Louis war auch ziemlich langweilig.«
    »Du hast mir noch gar nicht erzählt, wie es deiner Mom geht«, sagte er und brachte den Wagen zum Stillstand. »Das letzte Mal, als ich von ihr gehört habe, hat sie im Barnes Hospital gearbeitet.«
    »Da ist sie immer noch. Stellvertretende Pflegeleiterin. Es geht ihr gut.«
    »Und Rose und Margaret?«
    Die beiden Mädchen, die, wenn Alex jemals auch nur einen Blick auf sie geworfen hätte, sehr viel eher seinem Alter entsprochen hätten. »Gut.«
    Timmie hörte den schnippischen Klang ihrer Stimme und hätte sich beinahe dafür entschuldigt. Aber falls Alex es wahrgenommen hatte, dann ging er nicht weiter darauf ein. Er nickte nur und lächelte - ein gut aussehender Mann in einem bürograuen Maßanzug, einer blau-rot gemusterten
Krawatte und seinem durch und durch perfekten Auto. Er trat auf die Bremse, schob den Hebel der Schaltautomatik in die Parkstellung und wandte sich zu ihr. »Ich bin froh, dass du wieder da bist, Timmie.«
    Timmie lächelte zurück. »Ich auch, Alex. Danke für die Einladung.«
    Murphy erwartete, dass sie Alex irgendein Bekenntnis entlockte. Er würde mehr hören wollen als Alex’ Geständnis, dass seine erste Ehe an seinem Arbeitseifer gescheitert war, und dass Menschen, die er aus seiner Einrichtung … abgeben musste, ihm Kummer bereiteten. Mehr bekam Timmie einfach nicht aus ihm heraus, und das lag nicht daran, dass sie seit ihrem siebten Lebensjahr von Alex geträumt hatte.
    »Also dann, wahrscheinlich bis morgen, in Restcrest«, sagte sie und spielte mit den winzigen Perlen, die an ihren Ohrringen baumelten.
    Sein Lächeln wurde breiter. »Du bist eine gute Tochter.«
    Timmie hätte beinahe laut gelacht. Das waren genau die Worte, die sie in einer dunklen Hofeinfahrt aus dem Mund des Mannes ihrer Träume hören wollte.
    »Er ist ein bemerkenswerter Dad«, sagte sie, wie jedes Mal, und ließ die Perlen los, um nach ihrer Handtasche zu greifen. Es war ganz eindeutig Zeit zu gehen.
    »Er ist ein Löwe in den Bergen.«
    Das brachte das Fass beinahe zum Überlaufen. Timmie nickte und brauchte einen Augenblick, bis sie den Türgriff gefunden hatte. »Das ist er. Gute Nacht, Alex.«
    Sie war bereits auf der obersten Stufe der Terrassentreppe angelangt, als es ihr dämmerte, dass sie nicht einmal auf einen Abschiedskuss gewartet hatte. Und dass Alex diesbezüglich keinerlei Anstalten gemacht hatte. Phase drei liegt eindeutig hinter dir, sagte sie sich und holte ihren Hausschlüssel hervor.
    Mit mühsam unterdrücktem Kichern wandte sie sich
noch einmal um und winkte Alex zum Abschied zu. Wenn sie den Schlüssel in die Haustür gesteckt hatte, würde Alex wegfahren und sie war wieder allein mit diesem Haus. Mit all dem Unrat, den sie hinter dieser Tür versteckte. Na ja, zum Teufel, dann konnte sie es genauso gut hinter sich bringen.
    Nur, dass die Tür bereits offen war.
    Das wurde ihr klar, als sie den Schlüssel ins Schloss stecken wollte. Die Tür knarrte unter dem Druck ihrer Hand, schwang ein kleines Stück weit auf und gab den Blick auf den mit Glassplittern übersäten Eingangsbereich frei. Irgendjemand hatte das Glasfenster in der Haustür eingeschlagen.
    Einen Augenblick lang stand sie wie angewurzelt da und starrte ins Innere. Die Tür schwang auf, und sie hatte freie Sicht auf ihr Wohnzimmer. »Ach, zum Teufel.«
    Sie hätte eigentlich damit rechnen müssen. Sie verbrachte einen netten Abend mit einem Mann, und in der Zwischenzeit hatte jemand bei ihr eingebrochen.
    Als Erstes dachte sie, dass dieser Jemand wahrscheinlich sehr

Weitere Kostenlose Bücher