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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Vater möglicherweise in Gefahr war.
    Timmie musterte das scharfe Relief seiner Wangenknochen, die steile Klippe seiner Hakennase, seine tiefen Augenhöhlen. Sie dachte an die Brillanz seiner Worte, an den tödlichen Schrecken, den ihr diese Pistole eingejagt hatte.
    Vorsichtig, so wie bei Meghan, wenn sie schon schlief, hob Timmie die Hand und strich ihrem Vater über die Haare. Sie waren sauber und glänzten - ein Werk des aufmerksamen Pflegepersonals - und waren zu einer dichten, vornehmen Haube gebürstet. Kein Vergleich dazu, wie er zu Hause, festgebunden in seinem Sessel, ausgesehen hatte. Sie strich ihm über die Haare und summte ein paar Strophen von »Only the Rivers Run Free« vor sich hin.
    Wenn sie ihn hierließ, dann konnte er sterben.
    Wenn sie ihn mit nach Hause nahm, dann würde er garantiert sterben.
    In dem sicheren Wissen, dass er ihre Entscheidung gar nicht zu verstehen brauchte, gab Timmie ihm einen Abschiedskuss
und trat hinaus auf den Flur, der ihr plötzlich viel zu hell erschien.
     
    Gegen elf Uhr abends hatte es aufgeklart. Der Mond wanderte unruhig zwischen zerklüfteten Wolken umher, und eine kühle Brise schüttelte die Bäume. Leise Musik drang aus dem Autoradio und ein Hauch von Aramis lag in der Luft.
    »Ich darf dich doch bestimmt noch bis zur Haustür begleiten.«
    Timmies Blick wanderte hinüber zu der Stelle, wo Alex’ Kopf im fahlen Schein der vorbeihuschenden Straßenlampen schimmerte, und lächelte. Auf diesen Augenblick hatte sie seit drei Stunden gewartet, seit dem Moment, wo sie sich mit ihm im Café Renee getroffen hatte. Beziehungsweise, um ehrlich zu sein, sie hatte sich davor gefürchtet. Eigentlich hatte sie vorgehabt, Alex dadurch am Betreten ihres Hauses zu hindern, dass sie sich gleich im Restaurant trafen. Doch das war gewesen, bevor Cyrano beschlossen hatte, einen ungewöhnlichen Keuchhustenanfall zu bekommen. Am Ende war Timmie zu Fuß gegangen und ihr war da schon klar gewesen, dass Alex sie niemals allein zu Fuß nach Hause gehen lassen würde. Also hatte sie Plan B aktiviert.
    »Wir sind hier in Puckett, Alex«, versicherte sie ihm. »Da gibt es keine Straßenräuber, die mich auf dem Bürgersteig überfallen könnten. Außerdem bist du seit einer Stunde am Gähnen. Geh nach Hause und schlaf dich aus.«
    Alex brachte seinen silbergrauen Lexus genau an der Haltelinie der Abzweigung zu Timmies Straße zum Stillstand. »Das ist mir wirklich furchtbar peinlich, Timmie. Ich will nicht, dass du denkst, ich hätte mich gelangweilt. Der heutige Abend hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht.«
    Timmie lächelte. »Mir auch.«
    Alex war ein Gentleman. Er war lieb und höflich und aufrichtig.
Timmie war fest überzeugt, dass nur die Tatsache, dass es nur an all den Dingen, die auf diesem Planeten gerade vor sich gingen, lag, dass er ihr so …
    Nein. Eine Frau, für die soeben eine zwanzig Jahre alte Fantasie Wirklichkeit geworden war, nahm ein Wort wie »langweilig« schlichtweg nicht in den Mund.
    Alex war müde. Timmie war enttäuscht. Sie hatte sich diesen Abend seit ungefähr hundert Jahren in allen Einzelheiten ausgemalt. Aber aus irgendeinem Grund waren endlose Lobeshymnen auf ihren Vater, intensive Belehrungen über alle Aspekte der Alzheimer-Krankheit sowie eine detailreiche Schilderung sämtlicher zur Anschaffung eines neuen Positronen-Emissions-Tomographen notwendigen Kämpfe darin nie vorgekommen.
    Das nächste Mal würden sie sich über das Weltgeschehen austauschen, sich von ihren Reisen erzählen, über Aspekte der Innenpolitik reden, die nicht in direktem Zusammenhang mit dem Gesundheitssystem standen. Das nächste Mal würden sie wie Kinder über dämliche Witze und die Schwächen der anderen lachen.
    »Ich habe in den letzten Nächten kaum geschlafen«, entschuldigte er sich jetzt zum dritten Mal. »Ich kann einfach nicht verstehen, warum ich Barnaby abgeben musste.«
    »Abgeben.« Der beliebteste unter den vielen unterschiedlichen Euphemismen für »sterben«, die Alex so gerne benutzte. Timmie wunderte sich immer noch, dass er das Wort »sterben« einfach nicht über die Lippen brachte. Er musste seine Patienten abgeben oder sie verschieden oder schwanden dahin oder entschliefen. Aber gestorben war noch nie einer. Obwohl sie nichts anderes machten. Der letzte vor gerade einmal zwei Tagen.
    Sie müsste ihn eigentlich danach fragen. Sie müsste eine Erklärung verlangen.
    »Als neue Kundin könnte man fast ein bisschen nervös
werden«, sagte sie. »Es

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