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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Sofa befördern - nachdem sie die Versicherungsformulare heruntergefegt hatte, die ihre Großmutter offensichtlich ebenso gesammelt hatte wie Rezepte für Weihnachtskekse.
    »Hey, Leary?«, sagte Murphy in fragenden Tonfall, während sie ihm das nächste Kissen unter den Kopf stopfte.
    »Was?«
    »Das ist doch nicht etwa ein Tattoo da auf Ihrem Oberschenkel, oder doch?«
    Timmie blickte instinktiv nach unten, falls ihr Kleid nach oben gerutscht sein sollte. War es aber nicht. Es bauschte sich nur gelegentlich ein kleines bisschen auf.
    »Vom Boden aus hat man einen tollen Blick«, schob Murphy mit halb geöffneten Augen nach. »Gut, dass ich ein Gentleman bin. Ist es ein Tattoo?«
    »Was glauben Sie denn?«, raunzte sie ihn an und legte die Hand unwillkürlich auf die entsprechende Stelle an ihrem Kleid.
    Murphy stöhnte auf. »Es ist eine Rose, stimmt’s, Leary? Ich liebe Rosen-Tattoos. Die sind höllisch sexy, besonders an dieser Stelle. Sie wollen nicht zufällig die Mutter meiner Kinder werden, oder?«
    Jetzt fing er schon wieder an. Wie schaffte er es nur, so unverschämt und gleichzeitig witzig zu sein? Wie schaffte er es bloß, sie nur mit diesem verdammten Lächeln so derma ßen unruhig zu machen? Timmie griff nach einer besonders abscheulichen, braunroten Wolldecke und warf sie ihm über den Kopf, als wollte sie nicht nur ihn, sondern auch jeden ihrer durcheinandergeratenen Gedanken darunter begraben.
»Ich würde mir lieber bei lebendigem Leib mit einer Nagelfeile die Haut herunterkratzen, als mich noch einmal auf eine Beziehung mit einem unbelehrbaren Säufer einzulassen, Murphy.«
    Er lächelte. Er lächelte! »Also gut, wie wär’s denn dann mit ein bisschen unverbindlichem Sex?«
    Einen kurzen Augenblick lang dachte Timmie tatsächlich darüber nach. Dann setzte die Vernunft wieder ein. Glücklicherweise war ihre Vernunft stärker als ihre Libido, und sie erinnerte sich an die katastrophalen Folgen, die ihr der unverbindliche Sex in Phase drei nach ihrer Scheidung eingetragen hatte. »Ich habe prinzipiell nur Sex nach dem Joggen, Murphy.Wenn Sie sich jetzt von diesem Sofa aufrappeln und zehn Kilometer laufen können, dann sind wir im Geschäft.«
    Damit erntete sie ein weiteres Stöhnen. »Sie sind herzlos, Leary.«
    »Nein, bin ich nicht«, sagte sie und fühlte sich schon ein wenig besser. »Wenn ich herzlos wäre, dann würde ich Barb erzählen, was Sie gerade gesagt haben, bevor ich sie mit der Nadel auf Sie loslasse.«
    Und dann endlich rief sie ihre Freundin an.
     
    »Das ist wahrscheinlich keine gute Idee«, quetschte Murphy eine knappe Stunde später mit Mühe hervor.
    »Klappe halten«, sagten Timmie und Barb wie aus einem Mund.
    »Aber Sie sollten nicht auch noch mit hineingezogen werden«, beharrte Murphy, als die schlaftrunkene Riesin ihm das Hemd auszog, um ihn zu untersuchen.
    Er bot einen farbenfrohen Anblick, so viel war klar. Die leuchtend roten Prellungen begannen schon, sich violett zu färben, trotz der Wagenladungen Eis, die Timmie angeschleppt hatte. Barb, die einen leuchtend orangefarbenen Jogginganzug trug, untersuchte ihn mit sanfter Sachlichkeit.
Murphy verzog das Gesicht und stieß jedes Mal, wenn sie ihn hin und her bewegte, unterdrückte Flüche aus, benahm sich aber. Da Timmie schon während der Erstversorgung die schlimmsten Stellen gesehen hatte, hielt sie den Mund und dachte über die neuesten Entwicklungen nach.
    Alex.
    Es konnte nicht Alex sein. Das würde sie nicht zulassen, völlig egal, was noch kommen sollte.
    Aber wenn nicht Alex, wer dann? Wenn Sie Recht hatte und die Sterberate in Restcrest tatsächlich so deutlich angestiegen war, warum war ihm das noch nicht aufgefallen? Und warum, zum Teufel, konnte sie sich nicht einfach damit begnügen, ihr Haus aufzuräumen und Fortbildungskurse für Unfall-Krankenschwestern zu geben, anstatt sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten zu bringen?
    »Sie wollen mir also erzählen, dass die Ereignisse dieses Abends darauf hinauslaufen, dass Sie zusammengeschlagen worden sind, weil Sie glauben, dassVic ermordet worden ist, und dass das etwas mit diesem kleinen Aufstand bei der Pferdegala zu tun hat«, sagte Barb und begutachtete durch ein Ophtalmoskop Murphys Netzhaut. »Was wiederum auf Restcrest hindeuten könnte und vielleicht sogar - was ich nicht eine Sekunde lang glaube - auf Alex.«
    »Sollten Sie nicht vielleicht ein kleines bisschen mehr Überraschung zeigen?«, sagte Murphy.
    Barb arbeitete unverdrossen weiter.

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