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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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»Nehmen wir mal an, hier laufen tatsächlich irgendwelche krummen Dinger. Wie wäre es denn mit dieser Mary Jane Arlington? Der würde ich alles zutrauen.«
    Am anderen Ende der sterilen Tücher verfolgten Murphys Augen jede Bewegung der Spritze. »Könnten wir das Ganze vielleicht später besprechen?«, sagte er mit bemerkenswert schwacher Stimme. »Ich glaube, es wäre mir nicht recht, wenn Sie mit scharfen Instrumenten vor meiner Nase herumfuhrwerken und sich gleichzeitig aufregen.«
    Barb schnaubte unfreundlich. »Ach, jetzt stellen Sie sich mal nicht so an. Ich habe schon kreischende Kinder, um sich schlagende Betrunkene und halluzinierende Psychopathen zusammengeflickt. Einmal sogar einen hysterischen Pudel.«
    Timmie grinste. »Da ist nicht mal eine Narbe zurückgeblieben.«
    Murphy seufzte einfach nur resigniert und machte die Augen zu. Doch als Barb die Risswunde zunächst betäubte und dann mit den feinen Stichen einer Meisterschneiderin vernähte, da waren seine Hände zu verdächtig festen Fäusten geballt.

    »Mary Jane«, nahm Barb den Faden wieder auf. »Habt ihr schon gemerkt, wie sie Alex mit leuchtenden Augen anschaut? Ich glaube, sie würde den ganzen Stadtrat mit der Machete niedermetzeln, wenn sie davon überzeugt wäre, dass ihm das irgendwie nützen würde. Wann war Ihre letzte Tetanusimpfung?«
    Murphy zögerte keinen Augenblick. »Letztes Jahr. Mary Jane also, hmm?«
    Barb nickte. »Hinterlistig und eiskalt. Die würde sogar die niedlichen Kaninchen Ihrer Kinder zu Gulasch verarbeiten, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Was ist mit Paul Landry?«, sagte Timmie. »Mattie kann ihn nicht ausstehen.«
    »Wer weiß«, erwiderte Barb und schnitt ein paar hauchdünne Fäden zurecht. »Er ist auf jeden Fall ein großer Hecht in einem ziemlich schmutzigen Tümpel.«
    »Würde es einen Sturm der Entrüstung geben, wenn bekannt würde, dass er Kontakt zu GerySys aufgenommen hat?«, sagte Murphy und sorgte damit für die sofortige Einstellung sämtlicher Aktivitäten im Raum.
    »Was?«, sagte Timmie, noch bevor Barb den Mund aufbekam.
    »Sie wissen Bescheid über GerySys?«, sagte er und schlug die Augen auf.
    »Das übelste Pflegeheimunternehmen seit der Entdeckung des Wundliegens?«, sagte Barb. »Betreiber des berühmt-berüchtigten Gulag Golden Grove? Dieses GerySys? Warum?«
    »Weil Paul Landry mit GerySys über eine Beteiligung an Restcrest verhandelt. Das habe ich heute erst von einem Kontaktmann bei der Post erfahren.«
    Um ein Haar hätte Murphy eine gepiercte Augenbraue davongetragen. »Alex würde das niemals zulassen«, teilte Barb ihm angespannt mit.

    »Alex hat in dieser Beziehung gar nichts zu sagen«, sagte Murphy. »So lautet die Abmachung. Landry trägt die wirtschaftliche Verantwortung. Und Landry will GerySys überreden, einen Teil der Kosten für eine Einrichtung zu übernehmen, die sehr viel teurer geworden ist, als die Entscheidungsträger der Price University das jemals für möglich gehalten hätten.«
    »Oh Gott.« Ein zweistimmiger Chor. Ärger,Abscheu. Ungläubigkeit.
    »Das wird Alex umbringen. Garantiert.«, sagte Timmie.
    »Dann wurde also Victor getötet, weil er dahintergekommen ist, dass im Pflegeheim Menschen umgebracht werden«, sagte Murphy. »Und möglicherweise gibt es da es irgendeinen Zusammenhang zu diesen Verhandlungen mit GerySys...«
    »Vielleicht wollen sie es auch vertuschen, damit GerySys keine kalten Füße bekommt«, sagte Timmie.
    »Und irgendwie haben sie Van Adder mit hineingezogen, damit die Tötungen nicht auffallen.«
    »Wenn sie aber Vic umgebracht haben«, überlegte Barb, »warum nicht auch Murphy?«
    Dieser warf erneut einen misstrauischen Blick auf die Instrumente in ihrer Hand. »Ich hatte den Eindruck, das war nur eine erste Warnung. Wenn Victor bedroht worden wäre, hätte er dann nachgegeben?«
    Barb lachte, sodass es im ganzen Raum dröhnte. »Doch nicht Victor. Das wäre eine Beleidigung des Andenkens dieses Musterpolizisten Jack Webb gewesen.«
    »Aber das bedeutet, dass sie es ernst meinen«, sagte Timmie.
    Murphy gestattete sich unter seinem Tuch ein winziges Nicken. »Schwer zu glauben, aber ich schätze, Sie haben Recht. Wir müssen dafür sorgen, dass Ihren Kindern nichts geschehen kann.«

    Timmie tauschte einen Blick mit Barb. Ihr Magen ballte sich zusammen. Und sie erkannte, dass Barbs Magen das Gleiche machte. Es war Zeit für eine Entscheidung. Bedauerlicherweise konnte Timmie ihren bereits gefällten Entschluss nicht

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