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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Timmie wollte gerade den Hörer abnehmen, da fing das Ding an zu klingeln. Einen Augenblick lang konnte sie nichts weiter tun, als es anzustarren.
    »Ich glaube, das ist für Sie«, meinte Murphy mit rippenschonend-zaghafter Stimme.
    »Hmm-mmh«, widersprach sie und schüttelte den Kopf. »Bei dem Glück, das mir der Abend bisher schon beschert hat, ist das wahrscheinlich Jason, der mit seinem Einbruch bei mir angeben will.«
    Das Telefon klingelte weiter, schrill und bedrohlich in der Stille des anbrechenden Morgens.
    »Eingebrochen? Was soll das denn heißen?«
    »Das Brett an der Tür.«, entgegnete sie. »Sie waren nicht der erste Überraschungsgast des heutigen Abends.«
    Timmie warf einen Blick auf Murphy, der die Augen aufschlug und die hastig an die gräuliche Tür genagelten Bretter begutachtete. »Leary …«
    Aber sie konnte nicht länger warten. Sie griff nach dem Hörer. »Was ist?«

    »Du hast mir nicht zugehört.«
    Ach du Scheiße. Das war gar nicht Jason.
    »Ich glaube, ich bekomme gerade einen Drohanruf«, teilte sie Murphy lakonisch mit und wandte sich dann dem Anrufer zu. »Also gut«, sagte sie voller Wut darüber, dass ihre Pulsfrequenz sich soeben verdoppelt hatte. »Ich gebe auf. Wer ist da?« Gleichzeitig drückte sie die Aufnahmetaste ihres Anrufbeantworters. Halb flüsternd vorgetragene Drohungen mitten in der Nacht kotzten sie an.
    »Die Stimme der Vernunft. Du hättest auf mich hören sollen.«
    »Worauf denn hören?«, entgegnete sie unwirsch. »Glauben Sie vielleicht, ich richte mich nach irgendwelchen Drohbotschaften, die aus einer Cosmopolitan ausgeschnitten worden sind?«
    »Wirf mal einen Blick auf Mr. Murphy. Hältst du das für einen Witz? Und was ist mit deiner Haustür?«
    Ihre Haustür. Na, wunderbar. Das wurde ja immer besser. Sie hatte mehr Angst als jemals in L.A. Na ja, zumindest konnte sie jetzt wohl davon ausgehen, dass Jason ihr doch nicht auf den Fersen war. Noch nicht. Wahrscheinlich tauchte er auf, sobald sie die Scheibe in der Haustür erneuert hatte. Und im Augenblick wollte sie nicht einmal darüber nachdenken, was, zum Teufel, sie wohl mit ihrem Haus veranstaltet hatten, auch wenn sie nichts Außergewöhnliches bemerkt hatte.
    »Also gut, Köder geschluckt«, presste sie hervor. »Wer sind Sie und womit genau sollen wir aufhören?«
    »Wir sind ganz einfach Menschen, denen das Wohl dieser Stadt am Herzen liegt. Ganz im Gegensatz zu dir und Mr. Murphy.«
    Timmie hätte wahrscheinlich nicht in Lachen ausbrechen sollen, aber genau das tat sie. »Großartig. Ich werde von der Handelskammer von Puckett bedroht. Eigentlich dachte
ich, Sie hätten genug damit zu tun, Gratiskalender zu drucken, und könnten sich nicht auch noch mit Einbrüchen beschäftigen.«
    »Du nimmst das alles nicht ernst genug.«
    »Sie haben mir immer noch nicht verraten, was wir eigentlich gemacht haben.«
    »Du weißt, genau, was du gemacht hast. Glaubst du vielleicht, Dr. Raymond würde dich zum Essen einladen, wenn er wüsste, dass du ihn in den Ruin treiben willst?«
    Timmie fing tatsächlich an zu stottern. Erschüttert, wütend und wieder einmal voller Angst.
    Alex.
    Nein, nein, nein. Nicht Alex, das konnte nicht sein.
    Sie rang nach Worten, zumindest nach einem Ausdruck echter Empörung, aber der Anrufer hatte bereits aufgelegt.
    »Leary?«, ließ sich Murphy in ihrem Rücken vernehmen.
    »Also gut, jetzt reicht’s«, schimpfte sie und rammte den Hörer mit solcher Wucht auf die Gabel, dass das Telefon in seiner kleinen Nische in die Höhe sprang. »Ich nehme die nächste Postkutsche. In Los Angeles war es tausend Mal besser als in diesem Misthaufen hier.«
    »Leary? Wer war das?«
    Jetzt endlich drehte sie sich um und musste feststellen, dass Murphy nicht mehr dort lag, wo sie ihn verarztet hatte. Sondern dass er auf sie zugewankt kam. Er hatte den Arm um die Rippen geschlungen und hinterließ mit seiner freien Hand blutige Streifen auf ihrem schäbigen braunen Sofa, während sein Gesicht die Farbe ihrer Haustür angenommen hatte.
    »Du Idiot!«, brüllte sie ihn voll aufrichtigem Zorn an. »Leg dich hin, bevor du noch mal hinfällst und alles umschmeißt und ich nicht nur dich verarzten kann, sondern den ganzen Mist auch noch aufräumen muss!«
    Sein Grinsen war vermutlich ungefähr sechzig Watt
schwächer als beabsichtigt. »Das ist ein … interessantes Zimmer.«
    »Klappe halten.« Sie stapfte auf ihn zu und griff ihn unter die Achsel.
    »Aua.«
    Timmie konnte ihn zumindest auf das

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