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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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seinem Dienstantritt aufgetreten sind.«
     
    Timmie rauchte bereits die dritte Zigarette und konnte sich noch immer nicht beruhigen. »Das ist nicht fair«, klagte sie.
    Murphy, der halb liegend in einem Sessel saß, die Füße im rechten Winkel zu Timmies auf den Kaffeetisch gelegt, machte nicht einmal die Augen auf. »Aber wenn Landry diese alten Leute umgebracht hätte, das würden Sie fair finden?«
    »Ich finde es unfair, dass es keine einzige Antwort auf unsere Fragen gibt.«
    »Es gibt durchaus ein paar Antworten«, meinte Murphy und zog an seiner Zigarette. »Sie sind nur noch nicht bereit, sie zu hören.«
    »Halten Sie die Klappe.«
    »Der Goldjunge war die ganze Zeit über in der Stadt.«
    »Genau wie Mary Jane Arlington, Tucker Van Adder und alle übrigen Einwohner.«
    »Er wusste auch über Charlie Cleveland Bescheid.«
    »Dafür gilt das Gleiche. Und niemals zuvor ist so etwas an einem von Alex geleiteten Krankenhaus vorgekommen.«
    »Und damit auch nie an einem Krankenhaus, in dem Mary Jane gearbeitet oder Davies geforscht haben.Andererseits:
Noch nie war der Druck für die drei so groß wie hier. Das ist wohl ihre letzte Chance.«
    Dadurch fühlte Timmie sich auch nicht besser.
    »Die ganze Sache hat aber auch ihr Gutes«, sinnierte Murphy mit ironischem Augenaufschlag. »Zumindest wissen Sie jetzt, dass Sie nicht die Täterin sind.«
    Timmie schnaubte und drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus. »Anscheinend gibt es überhaupt keinen Täter. Aber dafür legt sich die ganze Welt wie wild ins Zeug, um die Sache zu vertuschen.«
    Sie würde noch einmal nach Restcrest zurückmüssen. Allein bei dem Gedanken daran drehte sich ihr der Magen um. Sie musste die liebevollen Schwestern dort dazu bringen zuzugeben, dass unter ihrer absolut hervorragenden Pflege alte Menschen den Tod gefunden, und dass sie nichts dagegen unternommen hatten. Und dann würde sie versuchen müssen ihnen zu entlocken, wer vielleicht dahinterstecken könnte.
    Es klingelte schon wieder an der Tür, und Timmie sprang auf. »Wir können wohl kaum hoffen, dass Micklind uns eine rauchende Tatwaffe präsentiert.«
    »Müsste es nicht sowieso eine rauchende Spritze sein?«
    Timmie machte die mächtige Haustür auf und sah Micklind missmutig auf den Verandaboden starren.
    »Detective?«
    »Ist Ihnen vielleicht eine Eidechse abhandengekommen?«
    Timmie machte die Tür ganz auf und sah Renfield quer über Micklinds auf Hochglanz polierten Schuhspitzen liegen. Er starrte sie aus großen, desinteressierten Augen an. »Tut mir leid«, sagte sie und hob ihn hoch. »Er mag alles, was glänzt.«
    Micklind hob die Augenbrauen. »Dann gehört er also Ihnen?«

    »Meiner Tochter. Alles, was niedlich ist oder ein Fell hat, ist ihr zu langweilig. Darf ich vorstellen: Renfield, der Fliegenfänger, der eigentlich in ihr trockengelegtes Aquarium im ersten Stock gehört.«
    »Mm-hmm.«
    Timmie setzte sich Renfield auf die Schulter und hielt die Tür auf. »Kommen Sie rein.Wir haben gerade von Ihnen gesprochen.«
    Micklind zögerte noch ein wenig, während er weiterhin misstrauisch das Chamäleon betrachtete, das ihn von seinem Sitzplatz unterhalb von Timmies linkem Ohr aus anstarrte. »Sie sperren ihn doch weg, oder etwa nicht?«
    Jetzt war Timmie diejenige, die verblüfft war. »Sie mögen keine Chamäleons?«
    Micklinds Gewichthebernacken oberhalb des unauffälligen Bürohemdes und der losen, kastanienbraunen Krawatte verdunkelte sich leicht. »Ähm, nein.«
    Timmie unterdrückte ein Lächeln. Micklind war also doch ein Mensch. Wie schön. »Es dauert nur eine Minute, Detective.«
    Als Timmie die Treppe wieder herunterkam, hatte Micklind ihren Platz auf dem Sofa eingenommen und starrte Murphy fast genau so feindselig an wie vorhin die Echse.
    »Den Small Talk habe ich wohl verpasst«, sagte sie, wischte einen Papierstapel von einem dritten Sessel und zog ihn näher heran.Wenn sie weiterhin Gäste empfing, die sich auch setzen durften, dann war bald kein Quadratzentimeter Fußboden mehr frei. »Wie kommen wir zu dieser Ehre, Detective?«
    Doch auch jetzt, wo Renfield weggesperrt war, wirkte Micklind nicht nennenswert entspannter. Obwohl er es sich auf einem hässlichen, schlaffen Sofa bequem gemacht hatte, nahm er eine aufrechte Verhörhaltung ein und zog eines der üblichen Polizeinotizbücher hervor. »Es gibt da ein paar
Dinge«, sagte er und studierte seine Eintragungen. »Zunächst einmal: Vic Adkins.«
    Und schon hatte er Timmies Aufmerksamkeit

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