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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Alteingesessenen.«
    Sie drückte Murphy das Notizbuch in die Hand und sprang auf, um zu ihrem kleinen Rucksack zu laufen, in dem ihre eigene Liste mit den an Herzversagen Verstorbenen lag. »Das kann doch eigentlich gar nicht sein, dass wir so ein Glück haben, oder?«, sagte sie, riss die Blätter heraus und legte sie zu den anderen.
    »Aber natürlich«, versicherte Murphy und ließ den Zeigefinger gleichmäßig über die zerknitterte, linierte Liste gleiten. »Genauso funktioniert journalistische Arbeit. Fragen Sie Geraldo Rivera.«
    Aber als sie dann die Namen verglichen und bis auf eine einzige Ausnahme nur Übereinstimmungen feststellten, da war Murphy derjenige, der leise durch die Zähne pfiff. »Fast hundertprozentig deckungsgleich. Von sechzehn Alteingesessenen sind fünfzehn gestorben, und alle an Herzversagen.«
    Timmie verzog das Gesicht. »Hübsch formuliert, Murphy. Sie sollten Journalist werden …« Sie griff nach der Liste und deutete auf den Namen der einzigen Person, die immer noch am Leben war. »Bertha Worthmueller«, sagte sie und tippte mit dem Zeigefinger auf das Blatt. »Die kenne ich.Als ich kürzlich da war, habe ich sie versorgt. Eine kleine Frau mit einer großen Nase. Sieht aus wie ein Maulwurf.«
    Murphy schaute sie grimmig an. »Ich hoffe, dass Sie mich nicht irgendwann mal pflegen. Ich glaube, diese übermäßige Zuneigung könnte ich nicht ertragen.«

    Aber Timmie schüttelte bereits den Kopf. »Nein, darum geht es nicht. Sie ist die einzige noch lebende Alteingesessene, aber in letzter Zeit hat sie stark abgebaut. Ellen hat etwas in dieser Richtung erwähnt, und sie hatte Recht. Sie war schwach und ihr war übel. Und sie hatten sie erst vier Tage zuvor auf künstliche Ernährung gesetzt.«
    Murphy hob die Augenbrauen. »Aber außerdem ist sie dreiundneunzig und hat Alzheimer.«
    Timmie stierte ihn an. »Und wenn man sie bereits vergiftet hat?«, herrschte sie ihn an. »Niemand würde das bemerken. Sie haben ja Recht - sie ist alt, sie ist krank und sie hat Alzheimer, genau wie die anderen alle auch.«
    Murphy lehnte sich zurück und zog eine Zigarettenpackung aus seiner Brusttasche. Er schüttelte sich eine hervor, steckte sie aber ohne sie anzuzünden in den Mund, als benötigte er nur die orale Stimulation, um denken zu können. »Und wer genau soll sie Ihrer Meinung nach vergiften?«
    Timmies Blick war immer noch feindselig. »Nicht Landry, okay? Aber das heißt nicht, dass es nicht Mary Jane oder Davies oder sonst jemand sein könnte, der auf dieser Station arbeitet.«
    »Oder der Goldjunge.«
    »Nein.«
    »Er hätte jederzeit Zugang. Er hätte ein Motiv. Er hätte die notwendigen Mittel.«
    » Nein .«
    Murphy lehnte sich zurück, verschränkte die Arme über der Brust und hob die Augenbrauen. Je weiter er sich von ihr entfernte, desto schneller schlug Timmies Herz. Sie war verblüfft, wie schnell ihre Stimmung von Euphorie in Verzweiflung umschlagen konnte. Das Jagdfieber war zu einem »Oh Schreck, der Tiger ist mir auf den Fersen«, geworden.

    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das zu beweisen«, sagte er leichthin. »Sie beobachten. Ihn beobachten. Dafür sorgen, dass er niemals mit ihr allein ist.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Was können Sie nicht? Die Medikamente kontrollieren? Den Zugang überwachen? Sie pflegen?«
    Sie stand auf. »Ich kann das nicht allein machen«, sagte sie im Gehen. »Und wer soll mir dabei helfen? Wem können wir vertrauen?«
    Nach einer winzigen Pause stellte Murphy leise die Frage: »Dann trauen Sie dem Goldjungen also doch nicht?«
    Timmie schaffte es immer noch nicht, Murphy anzuschauen. »Sie verstehen das nicht.« Sie ging jetzt aufgeregt auf und ab und nutzte jeden Quadratzentimeter aus, den das Zimmer bot. Und schlug nach dem Schaumstoffball, wenn sie an ihm vorbeikam.
    »Dann erklären Sie’s mir.«
    »Wie denn, mit maximal fünfundzwanzig Worten?«
    Sie konnte ihn nicht anschauen. Verdammt noch mal, sie konnte nicht einmal atmen. Sie hatte gewusst, dass das auf sie zukommen würde. Sie hätte sich darauf einstellen sollen. Hätte sich eine kleine Portion ihres Mutes beiseitelegen müssen, um es durchzustehen.
    Hinter ihr rutschte Murphy auf seinem Sessel hin und her. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie dabei sind, sich in ihn zu verlieben?«
    Tja, das war zumindest einen Lacher wert. »Sie haben zu oft Emergency Room gesehen, Murphy.«
    »Was dann?«
    Schon wieder dieses schreckliche Gefühl der Enge. Das erdrückende Gewicht der

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