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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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am liebsten laut losgekreischt. »Der Mörder ist es doch, der dem Ruf von Restcrest schadet, genau
wie die Leute, die diese Morde vertuschen wollen. Aber doch nicht ich!«
    Um ein Haar hätte Mary Jane einen Herzinfarkt bekommen. »Drohen Sie mir ja nicht, junge Dame!«
    »Sie hat gesagt, wir sollen es niemandem erzählen.« Gladys blieb standfest.
    Mary Jane wirbelte zu ihr herum, aber Gladys hatte ein Todesopfer zu viel gesehen.
    »Aber sie wussten, was hier geschehen ist, nicht wahr, Gladys«, sagte Timmie. »Woher haben Sie das gewusst?«
    »Sie sind völlig ohne Grund gestorben.« Gladys Stimme war fast schon ein Heulen. »Ich habe mich so sorgfältig um sie gekümmert. So sorgfältig! Wissen Sie eigentlich, wie das in meiner Personalakte aussieht?«
    »Haben Sie etwas Verdächtiges bemerkt? Jemand Verdächtigen?«
    »Das ist doch absurd!« Mary Jane protestierte. Stocksteif stand sie da und versuchte mit aller Macht, die Arme seitlich anzulegen. Es musste schwierig sein, ohne Klemmbrett oder Patientenakte Autorität zu demonstrieren. Sie hatte nicht einmal eine Brille, mit der sie herumfuchteln konnte. »Sie sollten lieber mal ein bisschen gründlicher darüber nachdenken, was Sie zu verlieren haben, bevor Sie weiterhin solche Anschuldigungen in die Welt setzen.«
    Timmie hörte ihr nicht einmal zu. Stattdessen konzentrierte sie sich ganz auf Gladys, die immer noch den Kopf schüttelte, als ob sie dadurch ihre Mutmaßungen und ihre Enttäuschungen in einen sinnvolleren Zusammenhang bringen könnte.
    »Ich habe es mir hundert Mal überlegt«, sagte die Krankenschwester nun. »Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen. Niemand von uns kann das. Es geschieht meistens während der Nachtschichten, aber das ist sowieso die Zeit, in der die meisten unserer Patienten entschlafen.«

    »Klienten«, knurrte Mary Jane.
    Sterben , lag es Timmie auf der Zunge. Aber jetzt war nicht gerade der richtige Zeitpunkt, um Gladys mit der Realität zu konfrontieren.
    Der war jetzt wirklich alles egal. » Patienten . Es gibt einfach kein erkennbares Muster. Keine Krankenschwester, die jedes Mal Dienst hatte. Nichts Offensichtliches, nichts, was man irgendwie benennen könnte.«
    »Aber es hat sich auch niemand diesbezüglich bei Ihnen erkundigt?«
    »Man hat uns gesagt, die Angelegenheit würde gründlich untersucht.Wird sie aber nicht, stimmt’s?«
    »Aber natürlich wird sie das«, widersprach Mary Jane automatisch.
    Timmie hatte genügend Erfahrung mit leitenden Angestellten gesammelt, um zu wissen, dass Mary Jane vor den Augen und Ohren des Personals gar nichts zugeben würde. Und außerdem - eine Drohung wirkte unter vier Augen immer noch am besten. Falls Ms. Arlington nicht die Mörderin war, dann brauchte Timmie ihre Unterstützung. Und falls doch, dann musste sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
    »Ms. Arlington«, sagte sie und klang dabei so flehend, wie nur irgend möglich. »Dürfte ich kurz unter vier Augen mit Ihnen sprechen? Bitte. Ich glaube, dass Alex dadurch geholfen wäre.«
    Mary Jane warf ein paar schnelle Blicke in die Runde und nickte. Timmie folgte ihr in Alices Zimmer, wo die leuchtende gelb-blaue Tagesdecke als stummes Zeugnis des verzweifelten Kampfs um Alices Leben noch über der Bettkante hing.
    Timmie war schon oft in Zimmern von Verstorbenen gewesen. Manchmal hatte sie darin etwas gespürt, hatte das Gefühl gehabt, als sei immer noch jemand da, der seine Abreise
vielleicht noch etwas verzögern oder die Dinge einfach noch ein bisschen im Auge behalten wollte. Der ihr auf die Finger sehen wollte. Aber Alice hatte offensichtlich kein Interesse daran gehabt. Das Zimmer war genauso leer wie Timmies Bankkonto.
    Mary Jane bemühte sich gar nicht erst um irgendwelche Einleitungsfloskeln und begann zu sprechen, noch bevor Timmie die Tür geschlossen hatte. »Mir ist natürlich klar, dass das alles Sie sehr verunsichern muss«, sagte sie und versuchte dabei, eine widerstrebende Haarsträhne zu bändigen. »Jetzt, wo Ihr Vater auch da oben wohnt und so weiter. Ich möchte Ihnen einfach versichern …«
    »Es muss etwas geschehen«, unterbrach sie Timmie. Ihr Herz pochte laut und ihre Hände schwitzten und sie hatte nur einen Gedanken: Hoffentlich merkt Mary Jane nichts davon. »Ms. Arlington, ich weiß, was hier geschieht. Das ganze Krankenhaus weiß Bescheid. Wenn die Öffentlichkeit davon erfährt, bevor diese Sache geklärt ist, dann ist Alex ruiniert.«
    Dass Mary Jane nicht von Kopf bis Fuß zitterte

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