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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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ausdrucksloser Miene, während ihre Lippen von einem herausfordernd amüsierten Zug umspielt wurden.
    Timothy war ungefähr eins sechzig groß, trug einen kurzen Kordsamtrock, hohe Lederstiefel und ungefähr vier Paar Ohrringe. Trotz ihrer unauffälligen braunen Haare wirkte sie eindeutig uneinheimisch. Und schon gar nicht wie eine Frau, die sich für Pferde interessieren könnte.
    »Interessanter Name«, bemerkte Murphy. Besonders, wenn er zu einem so eindeutig femininen Gesicht gehörte.

    »Oh, bitte entschuldigen Sie«, sagte Dr. Raymond. »Ich habe Sie gar nicht vorgestellt. Dan Murphy, das hier ist Timmie …«
    »Nein, nein«, unterbrach ihn die große Frau, die hinter ihr stand. »Lassen Sie sie selbst.«
    Alle Umstehenden grinsten von einem Ohr zum anderen - sie wussten bereits, was kommen würde. Miss Timothy machte einen weitaus weniger amüsierten Eindruck.
    »Das ist ihm doch egal …«, wollte sie sagen.
    »Leary!«, konnte sich die Frau nicht mehr beherrschen, knapp ein Meter neunzig pure Begeisterung. »Sie heißt Timothy Leary!«
    »Timothy Leary-Parker«, fügte das arme Opfer hinzu, als schon alle lachten.
    »Doch nicht nach …«
    »Großer Gott, nein. Mein Vater hätte Timothy Leary nicht einmal gekannt, wenn der ihn in den Hintern gebissen hätte. Ich wurde nach einem Fänger der St. Louis Cardinals benannt.«
    In ihren Worten lag eine gewisse, fast schon perverse Freude. Murphy hätte beinahe zum ersten Mal an diesem Tag gelächelt. »Timmie McCarver«, sagte er und nickte. »Natürlich. Und Ihre Tochter?«
    Jetzt war ihr Lächeln ehrlich. »Ist von diesem Schicksal verschont worden. Das hier ist Meghan«, sagte sie dann und drückte dem Mädchen einen liebevollen Kuss auf den Scheitel.
    Das Mädchen grinste und entblößte dabei ein paar Zahnlücken. »Hallo.«
    Murphy nickte. »Hallo.«
    Damit schien Meghans Geduld bereits am Ende zu sein. »Mom«, fragte sie mit in den Nacken gelegtem Kopf. »Darf ich mich an den Zaun stellen? Bitte?«
    Timmie umarmte sie schnell noch einmal und schob sie
dann in Richtung Pferdeparcours. Sie sah ihr nach, bis sie angekommen war.
    »Und das hier ist Dr. Barbara Adkins«, fuhr Raymond fort und deutete auf Timmies massige Freundin. Mausgraues Haar, mausgraue Haut, dickliches Gesicht, Sumo-Händedruck. Jede Wette, dass die Besoffenen sie weitgehend in Ruhe ließen. Er gab ihr die Hand und trug nur leichte Quetschungen davon.
    »Und Cindy Dunn«, fuhr Raymond fort. Cindy Dunn war diese Blonde, die aus einem Country- und Western-Laden entlaufen war und so heftig auf die Schüsse reagiert hatte. Ihre Miene hellte sich eindeutig auf, als sie ihm vorgestellt wurde, und als er ihr die Hand schüttelte, hätten ihre Haare beinahe angefangen zu zittern.
    »Sagen Sie etwas Nettes über das Krankenhaus«, sagte Raymond zu den Frauen. »Dan arbeitet für den St. Louis Post-Dispatch .
    Ach ja, der Preis der Anonymität. »Für den Independent «, korrigierte Murphy und überlebte die Neueinschätzung durch den Doktor.
    »Das Memorial hat eine tolle Notaufnahme«, sagte Dr. Adkins, ohne die kurze Pause registriert zu haben. »Die noch besser geworden ist, seitdem Timmie aus dem Großstadtdschungel zurückgekehrt ist und uns neue medizinische Wunder mitgebracht hat. Sie hätten sehen müssen, wie wir heute Morgen so einen Kerl in die Unfallklinik in der Stadt gebracht haben - mit Timmies Finger in der Brust. Das war fast wie im Fernsehen. Und jetzt will sie sich den Leichenbeschauer vorknöpfen. Ich kann es kaum erwarten.«
    »Irgendwelche Schwierigkeiten?«, fragte Murphy aus reiner Gewohnheit.
    Timmie Leary schnaubte wie ein verschnupftes Pferd. »Nichts, was sich nicht durch einen neuen Leichenbeschauer regeln ließe. Soweit ich weiß, endet eine Grippe nicht
einmal bei Arschlöchern mit dem Tod. Und meine Mission lautet, dafür zu sorgen, dass er das nicht noch einmal vergisst.«
    »Bist du sicher, dass das klug ist?«, sagte Raymond mit perfekt in Falten gelegter Stirn. »Tucker ist keiner, der sich gerne infrage stellen lässt. Und normalerweise macht er seine Arbeit recht gut.«
    »Ich habe mich noch nie danach gerichtet, ob das, was ich tue, klug ist«, versicherte sie ihm und spielte dabei mit dem immer noch vollen Sektglas in ihrer Hand. »Aber dafür lege ich viel Wert auf korrektes Handeln, und die Freigabe von Billy Mayfield am heutigen Tag war alles andere als korrekt.«
    »Billy Mayfield?«, hakte Raymond nach. »Ellens Mann?«
    Es entspann sich eine kurze

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