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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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zur führenden Alzheimer-Forschungsstätte des ganzen Landes werden.«
    Angesichts der Tatsache, dass die Alzheimer-Krankheit im 21. Jahrhundert zum Goldesel der gesamten Gesundheitsindustrie werden würde, war dieser Schritt der Universität gar nicht so überraschend, fand Murphy.
    »Dr. Raymond hat in Harvard und an der Case Western studiert«, schaltete sich Miss Arlington ein. Anscheinend war für ihren Geschmack zu wenig Anbetung im Spiel. »Und er ist in seine Heimat Puckett zurückgekehrt, um hier zu praktizieren. Das besagt schon etwas.«
    Das besagte, dass Dr. Raymond es gerne übersichtlich hatte.

    »So, wie Sie es sagen, klingt es fast so, als wäre das alles meine Idee gewesen, Mary Jane«, protestierte der Doktor. »Dabei habe ich einfach nur die perfekte Gelegenheit beim Schopf gepackt.«
    »Scheint ja zu funktionieren«, sagte Murphy und klopfte seine Taschen nach Zigaretten ab. »Sie haben eine Warteliste und die Genehmigung zur Erweiterung der Einrichtung auf die doppelte Größe schon in der Tasche.«
    »Die Menschen möchten ihren Lieben die beste Pflege angedeihen lassen. Und sie wollen, dass eine schreckliche Krankheit besiegt wird.«
    Wunderbare Antwort, bestens als Zitat geeignet. Der Doktor hatte vor dem Spiegel geübt.
    »Wir haben noch einen Gast, den Sie vielleicht gerne kennen lernen möchten«, sagte Raymond und griff nach dem Ellbogen, vor dessen Berührung sich Mary Jane so gescheut hatte. »Paul Landry, der neue Vorstandsvorsitzende des Memorial? Er hat uns bei der Umstrukturierung und der Finanzierung von Restcrest sehr geholfen. Sie wissen ja, dass wir einen gemeinsamen Parkplatz …«
    Raymond wandte sich um und sah zu Landry hinüber. Dieser machte den Eindruck, als hätte er nur darauf gewartet. Die beiden so gegensätzlich wirkenden Männer - hier schwarz, dort weiß - gingen aufeinander zu wie zwei sich umkreisende Sterne, und Murphy, der immer noch damit beschäftigt war, seine Zigaretten aus der Tasche zu holen, sah sich gezwungen mitzugehen. Was sich als richtig erweisen sollte. Denn hätte er sich nicht genau in diesem Augenblick umgedreht, es wäre zu spät gewesen.
    Nur ein kurzes Zucken in der sonst so diszipliniert wirkenden Masse. Eine seltsame Unschärfe auf einer ansonsten perfekten Oberfläche. Murphy sah die Bewegung hinter Raymond, sah das Glimmen der Macht in den Augen eines Mannes. Nicht gut, dachte er, während seine alten Instinkte
bereits das Kommando übernahmen. Das ist nicht gut. Und noch bevor er die schimmernde Pistole überhaupt gesehen hatte, warf er sich auf Raymond.
    »Runter!«, brüllte er.
    »Achtung!«, hörte man jetzt eine Frauenstimme. »Schusswaffe!«
    Murphy stieß Raymond mit beiden Händen beiseite, so heftig, dass er mit Landry zusammenstieß. Krachend landeten sie zu dritt auf dem Boden, während über ihren Köpfen die Pistole knallte.
    Murphy schaffte es trotz des Aufpralls, den Blick nach oben zu richten. Raymonds Reitstiefel bohrte sich in seine Rippen und Landry brüllte vor Empörung. Murphy sah, wie die Pistole nach oben in Richtung Himmel gerichtet wurde und identifizierte sie als mittelgroße Automatik. Er sah die Rauchwolke, als sich noch ein Schuss löste. Der dazugehörige Knall ging jedoch in der Stimme des Ansagers unter, der gerade einen weiteren fehlerfreien Ritt vermeldete, während die Zuschauer klatschten. Andere, die in der Nähe standen, drehten sich um, schrien auf, liefen stolpernd weg. Irgendjemand hielt den Mann fest, hatte die Hände um sein Handgelenk gelegt, das versuchte, die Waffe zu senken.
    Die Frau, die geschrien hatten. Eine kleine Brünette, zu klein, um den Kerl, der sie weit überragte, wirklich in den Griff zu bekommen. Sie hing an seinen mächtigen Handgelenken und ihre Füße berührten kaum mehr den Boden.Au ßerdem sandten ihre großen Augen stählerne Blitze aus, während sie dem Schützen das Knie direkt in die Eier rammte.
    Sie löste noch einen Schuss aus. Der Schütze riss sich los und rannte davon. Murphy hätte den Kerl beinahe erwischt, als er sich aufrappeln und ihr zu Hilfe eilen wollte, doch gleichzeitig versuchte auch Raymond auf die Beine zu kommen und brachte ihn dabei gleich noch einmal zu Fall. Die
Masse strömte zum Ausgang, nur weg hier. Die kleine Frau mit den großen Augen hob die Pistole über den Kopf, wo sie kein Unheil mehr anrichten konnte, und blickte sich Hilfe suchend um.
    »Ist alles in Ordnung?«, wollten ein Dutzend Menschen wissen.
    »Was ist denn

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