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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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durcheinander. Und die staatliche Krankenversicherung bezahlt das nicht.«
    »Doch, das wird sie«, versicherte ihr Alex. »Ich kümmere mich darum.«
    Timmie drehte sich um und begegnete Alex Lächeln. In seinen hübschen braunen Augen war kein bisschen Mitleid zu sehen. Sie hätte ihn auf der Stelle küssen können. »Danke«, sagte sie.
    »Wenn er ein paar Tage im Memorial gewesen ist, können wir überlegen, was wir sonst noch für ihn tun können.«
    »Danke.«
    Und so geleitete sie schließlich ihren großen, breitschultrigen Vater zum Kirchenportal hinaus wie einen betäubten Bären und verbrachte die nächsten beiden Stunden damit, ihn ins Krankenhaus zu bringen, wo er ans Bett gefesselt und erneut mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt wurde, damit er nicht anfing zu singen oder das Personal verprügelte. Und dann ging sie nach Hause und wollte von ihrer Babysitterin wissen, wieso sie ihn hatte entwischen lassen.

    »Sie haben mir ja nicht gesagt, dass er so schnell ist!«, entrüstet diese sich. Sie war eine stämmige Vierzigjährige, die angeblich Erfahrung mit Kindern und Erwachsenen hatte, mit sehr guten Referenzen und einem noch besseren Gehalt. Und sie hatte den alten Mann schon an ihrem ersten Abend ausreißen lassen.
    »Ich habe Ihnen doch ausdrücklich gesagt, dass er sogar im Stande wäre, Sie zu überreden, das Pfarrhaus auszurauben«, knurrte Timmie, deren Laune sich zusehends verschlechterte. »Sie dürfen ihm überhaupt nichts glauben, es sei denn er sagt, dass er pinkeln muss. Haben wir uns jetzt verstanden?«
    »Jetzt machen Sie mich doch nicht dafür verantwortlich«, widersprach sie und warf sich in die Brust wie eine Taube beim Anblick einer Krähe. »Ich habe mein Bestes versucht.«
    Was nur bedeutete, dass Timmie so langsam die Babysitter ausgingen, obwohl das Spiel noch lange nicht zu Ende war.
    Während Timmie sich mit der Babysitterin gestritten hatte, war Meghan die ganze Zeit auf und ab gehüpft, so, als hätte sie ihren Großvater nicht laufen lassen, sondern ihn eigenhändig wieder zurückgeholt.
    »Und, was hast du dazu zu sagen, junge Dame?«, wollte Timmie nun wissen und wandte sich zu ihr um. »Hast du denn gar nicht gemerkt, wie dein Opa zur Haustür hinausgegangen ist?«
    »Ich hatte zu tun, Mom«, sagte Meghan entschuldigend. In ihren Augen lag ein seltsamer Glanz und sie hatte die Hände fest gefaltet. »Ich hatte so viel zu tun.«
    Was Timmie da sah, gefiel ihr überhaupt nicht. »Was hattest du denn zu tun?«
    »Ich musste ans Telefon gehen.« Viel hätte nicht gefehlt und das kleine Mädchen hätte diesen Satz gesungen.

    Timmie spürte einen Schlag in der Magengrube. Sie war nicht Krankenschwester geworden, weil sie so gerne mit Bettpfannen hantierte. Sie war eine Meisterin im Erkennen von Symptomen. Und Meghans Symptome ließen sich ohne jede Schwierigkeit diagnostizieren. Oh Gott, nein, nicht das.
    »Wer hat denn angerufen, Meghan?«, wollte sie wissen, obwohl sie die Antwort bereits kannte.
    Meghan strahlte und spreizte die Finger. »Daddy.«
    Timmie hatte das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. »Wer?«
    Jetzt fing Meghan an herumzuhüpfen. »Daddy. Mein Daddy. Ich hab dir doch gesagt, dass er uns findet, und jetzt hat er es geschafft. Er hat gesagt, er hätte sich schon gedacht, dass wir hierhergehen würden, und er war schrecklich wütend auf dich, weil du mich einfach so mitgenommen hast. Hab ich dir das gar nicht erzählt, Mom? Er vermisst mich ganz schrecklich. Und er kommt uns besuchen.«
    Timmie musste sich so schnell setzen, dass sie dabei einen Stapel mit Merkblättern zur Gesundheitsvorsorge umstieß, die sich auf dem ganzen Boden verteilten. Meghan wirbelte nach wie vor durch das Zimmer wie ein Kobold im Vollrausch. Und Mrs. Filpin war damit beschäftigt, ihr Strickzeug in die Tasche zu stopfen und etwas von undankbarer Kundschaft vor sich hin zu murmeln.
    Jason. Oh Gott, Timmie hatte es gewusst. Er hatte seinen letzten Trip also hinter sich gebracht und beschlossen, nach ihnen zu suchen, und jetzt würde alles wieder von vorne losgehen. Die Gerichtsverfahren, die Schikanen, die Machtspielchen, nur um zu beweisen, dass er immer noch dazu in der Lage war. Und Timmie hatte weder das Geld noch die Geduld um damit noch einmal fertig zu werden.
    »Hat er gesagt, wann er kommen will?«, fragte sie und tat ihr Möglichstes, um nicht loszukreischen.
    »Nein«, zwitscherte eine immer noch tänzelnde Meghan.
»Er muss erst noch ein paar Geschäfte

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