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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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und unselbständiger als ein Kleinkind trotz ihrer einem Meter neunzig.«
    Jetzt war es Mrs. Everly, die sich ein wenig winden musste. »Wir betrachten unsere Klienten nur ungern auf diese Weise«, protestierte sie.
    Timmie musste tatsächlich lachen. »Kein Problem. Ich betrachte meinen Vater nur ungern als Klienten.«
    Es lag Timmie mehr als fern, dieser gepflegt gekleideten, kleinen Frau mit den wohlklingenden Schlagworten und dem künstlichen Mitgefühl zu erklären, dass Joseph Aloysius Michael Leary sein ganzes Erwachsenenleben lang übergeschnappt wie ein ralliger Hamster und unselbständiger als ein Kleinkind trotz seiner Größe von gut einem Meter neunzig gewesen war.
    »Ihr Vater wurde … gebeten, diese anderen Einrichtungen zu verlassen?«

    »Rausgeworfen«, verbesserte Timmie, ohne von ihrer Liste aufzusehen.
    »Leberversagen?«
    »Nein.«
    »Unausgeglichener Elektrolythaushalt?«
    »Möglich.«
    »Schleichende Vergiftung?«
     
    »Ach, du Scheiße.«
    »Wie bitte?«, sagte Mrs. Everly.
    Timmie sah auf. Lächelte, um nicht zu verraten, wie sehr sich ihr Magen gerade verkrampfte. Jetzt hatte sie es also getan. Hatte sich eingestanden, was sie die ganze Zeit über vermutet hatte. »Nichts. Tut mir leid. Was haben Sie gesagt?«
    »Ich wollte wissen, weshalb man Ihren Vater gebeten hat zu gehen.«
    Timmie seufzte. »Das steht in seiner Akte, Mrs. Everly. Außerdem dachte ich, Sie wollten sich heute nur mit den finanziellen Verpflichtungen beschäftigen. Wir wissen doch, dass er Hilfe braucht.«
    »Sepsis?«
»Nein.«
»Nierenerkrankung?«
»Nein.«
    Eine Vergiftung war ausgeschlossen. Billy war ein Idiot, aber es gab keinen Grund, ihn umzubringen.
    Billy war bereits einen Monat lang krank gewesen. Lange genug jedenfalls, um sogar ein Nashorn schleichend zu vergiften, indem man ihm so kleine Dosen verabreichte, dass die Symptome nicht weiter auffielen.

    »Herzversagen?«
»Nein.«
»Ebola-Virus?«
»Möglich ist alles.«
    Keine Vergiftung. Ausgeschlossen !
    Was Timmie nicht verstehen konnte war, wieso sie trotz ihrer verdammten kriminaltechnischen Ausbildung nicht von Anfang an eine Vergiftung in Betracht gezogen hatte.
    Aber wenn sie eine Vergiftung in Betracht gezogen hätte, dann hätte sie auch die logischen Schlüsse ziehen müssen. Wenn Billy vergiftet worden wäre, wer wäre dann die Hauptverdächtige?
    »Wir glauben, dass es Ihrem Vater in Restcrest eindeutig besser gehen würde«, sagte Mrs. Everly gerade. »Wir würden ihn in jeder Hinsicht gründlich untersuchen, um ihm zu helfen, sein Potenzial ganz auszuschöpfen. Außerdem würde er in Restcrest von der fortschrittlichsten Alzheimer-Behandlung im ganzen Bundesstaat profitieren einschließlich neuester physiotherapeutischer, verhaltenstherapeutischer und Rehabilitationsmaßnahmen. Im Augenblick experimentieren wir sogar mit Aroma- und Musiktherapie.«
    Übelkeit
Taubheitsgefühle
Jucken
Herz-Kreislauf-Versagen
    Unspezifische Symptome, die bei fast jeder Erkrankung auftraten … und natürlich auch bei den meisten Vergiftungen.
     
    »Dr. Raymond hat sich außerdem um eine Teilnahme von Restcrest an verschiedenen pharmakologischen Studien bemüht, damit unseren Klienten immer die neuesten Medikamente
zur Verfügung stehen. Unsere Mitarbeiter sind hervorragend ausgebildet und engagiert, und die Station ist erst kürzlich renoviert worden und somit, was die Sicherheit und die geistige Anregung der Patienten angeht, auf dem neuesten Stand. Das alles kostet aber natürlich eine Menge Geld. Wir tun unser Möglichstes, um Stipendien und Forschungsgelder zu akquirieren, die zumindest einen Teil der Kosten decken, aber eine intensive Pflege ist nun einmal in jedem Fall … ähm, kostspielig. Das verstehen Sie doch, nicht wahr?«
    »Sehr gut.«
    Thallium
Arsen
Sodiumfluorid
    Lass das. Du hast doch sowieso schon genug Probleme. Du warst nicht schuld an Billy Mayfields Tod und nur das zählt. Meine Güte, du hast ja sogar schon eine Verwarnung kassiert.
    Aber Gift …
    »Hatte es finanzielle Gründe?«
    Timmies Gedanken drehten sich immer noch um Billy und um Mord, und so hob sie reichlich spät den Kopf. »Entschuldigung, wie bitte?«
    »Ihr Vater. Wurde er aus finanziellen Gründen gebeten, die anderen Einrichtungen zu verlassen?«
    »Nein. Aus disziplinarischen Gründen. Mein Vater hat sich entschlossen, den Weg in jene gute Nacht nicht sanftmütig anzutreten und bei über einem Meter neunzig kann er eine ganze Menge Wirbel machen.«
    Mrs. Everly

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