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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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einzuschätzen. Sie hatte eine eindeutige Mission gehabt. Da war sie die Superschwester gewesen. Die Forensik-Fee. Die Königin der Kriminaltechnik.
    Aber jetzt war sie in Puckett, wo außer einem kleinen Mädchen und einem alten Mann, die beide von ihr abhängig waren, niemand an Feen glaubte. Und sie würde in keiner Hinsicht davon profitieren, wenn sie sich jetzt auf den Flur der Station stellte und bekannt gab, dass irgendjemand aus unbekannten Gründen Billy Mayfield vergiftet hatte und dass sie, Timothy Ann Leary-Parker, vorhatte, das zu beweisen, weil der Leichenbeschauer diesbezüglich leider nichts unternehmen konnte, da er alle Hände voll damit zu tun hatte, die Exfrau des Verstorbenen zu vögeln.
    Morgen, dachte Timmie und ließ sich noch tiefer in das, was von den Polstern übrig war, sinken. Morgen, wenn es ihr besser ging, würde sie eine Entscheidung treffen. Wenn sie wusste, was sie mit Joe anstellen wollte. Wenn sie wusste, was Jason mit ihr anstellen wollte.Wenn sie genauer wusste, wie sie ihre Vorgesetzten dazu bringen konnte, sie die nächsten hundert Jahre lang zu beschäftigen, weil sie sich nämlich nur dann all die Dinge leisten konnte, die der alte Mann und das kleine Mädchen benötigten.
    Bis dahin aber musste sie unbedingt noch ein paar Verletzte zusammenflicken und ein paar Betrunkene anbrüllen.
    »Timmie? Alles okay, meine Liebe?«
    Timmie grinste Mattie an, ohne die Augen aufzuschlagen. »Mir ist langweilig. Ihr habt mir versprochen, dass hier was los ist. Bis jetzt habe ich noch nicht mal einen Traktorunfall mitgekriegt.«
    »Nicht jeder Fall kann etwas mit einem Verbrechen zu tun haben, meine Liebe.«
    Timmie seufzte. »Das wäre mein Wunschtraum, Mattie. Also, was kann ich für dich tun?«

    »Außer für mich einspringen, damit ich etwas essen kann?«
    »Wo ist denn Cindy?«
    »Nach Restcrest abgezogen worden. Die sind dort unterbesetzt, wir nicht. Sie hat mit Ellen eine Münze geworfen, wer gehen darf, und Ellen hat verloren. Obwohl ich überhaupt nicht begreifen kann, wieso es den beiden da oben so gut gefällt.«
    »Dort geht es bestimmt lustiger zu als hier unten.«
    »Amen und Halleluja. Und wenn du jetzt so liebenswürdig sein könntest, deinen faulen weißen Hintern von der Couch zu nehmen … wir haben da doch diesen neuen Schönheitschirurgen, Dr. Babbaloo oder so …«
    »Balanbarian.«
    »Genau. Babbaloo. Er flickt gerade eine Tupper-Tante zusammen, die kopfüber von der Treppe einer Eingangsterrasse gestürzt ist. Aber Vorsicht. Sobald du da reingehst, will sie dir eine Salatschleuder andrehen. Nebenan wartete Vern auf seine Antibiotikamischung. Das ist der, der letzte Nacht vom Liebhaber seiner Frau in die Hand gebissen worden ist.«
    »Was noch?«
    »Ähm … na ja …«
    Da Timmie im Verlauf der vergangenen drei Wochen kein einziges »ähm« aus Matties Mund gehört hatte, schlug sie jetzt endlich die Augen auf. Und stellte fest, dass ausgerechnet Victor Adkins in voller Montur hinter Mattie in der Tür stand.
    Timmies erster Gedanke war, dass er ihr auf die Schliche gekommen war. Dass irgendjemand in der Telefonzentrale ihr Telefonat mit Conrad belauscht und der Polizei gesteckt hatte, dass Timmie im Zusammenhang mit dem Tod eines gewissen Billy Mayfield Unregelmäßigkeiten vermutete.
    Doch schnell wurde ihr klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendeine offizielle Stelle für Billy Mayfields Tod
interessierte, in etwa so groß war wie die einer Umwandlung aller Versicherungsgesellschaften in Wohltätigkeitsorganisationen. Und falls nicht eine bisher unbekannte, Profit versprechende Ölquelle unter Billys Haus entdeckt wurde, würde das wohl auch so bleiben.
    »Na, wenn das mal nicht mein Freund und Helfer ist«, sagte sie zu Mattie, als ob er Luft wäre. »Was will er denn?«
    Mattie zog betont die Augenbrauen hoch. »Was schaust du mich so an, Mädchen? Ich bin nichts weiter als die Vermittlerin.«
    Timmie grinste und wuchtete sich auf die Beine. »Barb kommt nicht vielleicht demnächst zum Dienst, oder?«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich meine, damit ich auf meine Stunden komme. Das ist wie bei den Piloten, weißt du? Wenn ich nicht so und so viele Stunden monatlich schwere Verletzungen behandle, dann wird mir das Superschwestern-Cape aberkannt.«
    Mattie kicherte. Es klang wie ein kleines Rumpeln tief im Inneren ihres ansehnlichen Brustkorbs. »Er ist ein Idiot, meine Liebe. Aber nicht dumm.«
    Timmie nahm ihr Stethoskop vom Tisch.
    »Du raubst mir

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