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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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noch das letzte bisschen Spaß an meinem Job.« Dann ging sie auf Barbs Exmann zu, der gerade versuchte, Barb um die Unterhaltszahlungen für ihre gemeinsamen Kinder zu prellen.
    »Was kann ich für Sie tun, Officer?«
    »Haben Sie eine Minute Zeit für mich?«, sagte er. »Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten.«
    »Kommen Sie doch einfach mit. Ich bin im Dienst.«
    »Deine Medikamente sind da, Mattie!«, rief jemand.
    »Du meinst wohl,Timmies Medikamente sind da!«, brüllte Mattie zurück. »Ich esse gerade.«
    Aber sie stand trotzdem auf und trabte nur wenige Schritte hinter Timmie her. Timmie konnte am besten denken,
wenn sie auf den Beinen war. Deshalb ließ sie den Polizisten unter aller Augen den ganzen Weg durch den Flur bis zum Medikamentenschrank hinter sich herlaufen.
    »Was kann ich für Sie tun?«, wiederholte sie dann, holte die Antibiotika aus der Hauspoströhre und schnappte sich noch einen Fünfzig-Kubikzentimeter-Beutel mit fünfprozentiger Dextroselösung aus dem Regal.
    Aus der Nähe sah Victor nicht ganz so schlecht aus wie gestern bei der Beerdigung. Er hatte ziemlich dunkle Augen, verführerisch lange Wimpern und ein freches Lächeln, das bei weiblichen Verdächtigen wahrscheinlich Wunder wirkte. Aber nicht bei einer Frau, die schon mit dem einen oder anderen Polizisten zusammen gewesen war. Schon gar nicht bei einer Krankenschwester, die Moschusduft ebenso verabscheute wie Arschlöcher, die nicht einmal nach der Scheidung aufhörten, ihre Frauen zu tyrannisieren.
    »Sind Sie Timmie Leary?«
    Timmie erledigte mechanisch ihre Arbeit, warf den sterilen Deckel des Antibiotikumröhrchens in den Mülleimer und rieb die Öffnung mit Alkohol ab. Ihr Blick war die ganze Zeit auf den Polizisten gerichtet. »Das bin ich.Was kann ich für Sie tun?«
    Er legte die Hände an den Gürtel, als würde er von ihm seine ganze Autorität beziehen. Vielleicht wollte er sie aber auch nur in der Nähe seiner Pistole haben. »Tja, ich hatte wegen eines Unfalls hier in der Nähe zu tun und dachte, ich könnte mal kurz vorbeischauen und mit Ihnen sprechen. Es geht um die Drohung, die Sie vor ein paar Tagen erhalten haben.«
    Timmie, die die Nadel tief in das Röhrchen gesteckt hatte und gerade anfangen wollte, das Medikament aufzuziehen, hielt inne. Mattie beschäftigte sich direkt hinter Victor unter großem Aufwand mit der Aktualisierung eines Arbeitsablaufdiagramms. Timmie würdigte sie keines Blickes.

    »Welche Drohung, Officer?«
    »Abgestorbene Blumen, soweit ich gehört habe«, sagte er. »Und eine Botschaft war auch beigelegt.«
    »Wie haben Sie denn davon erfahren?«
    Er machte sich noch eine Spur größer. Er verfuhr nach der »Nicht-mehr-als-nötig«-Taktik, die manchen Typen so viel Befriedigung verschaffte. »Das spielt keine Rolle. Wissen Sie, wieso Sie bedroht worden sind, Miss Leary?«
    Timmie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. »Wir dachten, dass der örtliche Ku-Klux-Klan dahintersteckt, damit ich nicht noch mehr farbigen Mitbürgern das Leben rette«, log sie und vermied bewusst jeden Blickkontakt mit Mattie, die, wenn sie es sich recht überlegte, immer noch nicht wusste, was eigentlich auf der Karte gestanden hatte. »Ich hab die Karte weggeworfen.«
    Victor nickte und verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, sodass etliche Gegenstände an seinem Gürtel klappernd gegen seinen Hintern stießen. »Können Sie mir sagen, was genau darauf gestanden hat?«
    »Nur, dass ich aufhören soll. Mit ausgeschnittenen Buchstaben.«
    »Und Sie sind sicher, dass es dabei um die Schüsse bei der Gala gegangen ist?«
    Timmie zwinkerte mit den Augen. »Na ja, da ich diesen Kredithai schon im letzten Monat ausbezahlt habe, glaube ich kaum, dass er mir auch noch den anderen Daumen abhacken will. Und eingeschüchtert habe ich in letzter Zeit auch niemanden.«
    Seine Miene verdüsterte sich unheilvoll. »Auch nicht den Leichenbeschauer?«
    Sie seufzte. »Oh, das stimmt. Ich vergesse immer wieder, dass ich nicht mehr in Los Angeles bin. Hier kann ich nicht mal mein Prämenstruationssyndrom haben, ohne dass der Wassergehalt meiner Körperzellen in der Zeitung dokumentiert
wird.« Sie stieß die Nadel in die dafür vorgesehene Kupplung und injizierte das Medikament in den Infusionsbeutel. »Ich habe ihn in Wirklichkeit gar nicht eingeschüchtert, Officer Adkins. Ich habe nur meiner Unzufriedenheit über seine Arbeitsauffassung Ausdruck verliehen. Er ist im öffentlichen Dienst tätig, und ich bin

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