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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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die Öffentlichkeit. Das ist mein Recht. Außerdem macht er auf mich nicht den Eindruck, als würde er freiwillig mit Scheren und Zeitschriften hantieren.«
    »Finden Sie das eigentlich witzig?«
    Mattie hob hinter ihm die Hand. »Ich schon.«
    » Sie hat niemand gefragt«, sagte er, ohne sich umzudrehen. Timmie musste unwillkürlich denken, dass er, wäre Mattie ein Mann gewesen, den Satz bestimmt mit »junger Mann« beendet hätte.
    Aha, jetzt kam also der Charmeur zum Vorschein. Timmie beschloss, dem Spielchen ein Ende zu bereiten. »Ich schwöre«, begann sie, nachdem sie das Gewicht auf ein Bein verlagert und den Beutel mit der Infusionsmischung in die Hand genommen hatte. »Ich habe nichts getan, was eine solche Nachricht rechtfertigen würde, abgesehen davon, dass ich ein paar Krankenhausvorständen das Leben gerettet habe.«
    »Scheibenkleister«, sagte Mattie gleichmütig. »Ich hätte dir auch eine Drohbotschaft schicken sollen.«
    Timmie grinste Mattie an, was Victor auch wieder nicht gefiel.
    »Haben Sie nicht vielleicht sonst noch irgendetwas gesagt oder beobachtet, was Sie der Polizei bisher noch nicht mitgeteilt haben?«
    Timmie hielt inne. »Die Polizei hat bisher noch gar nicht mit mir gesprochen. Nicht, seitdem das passiert ist. Aber jetzt, wo Sie da sind, kann ich auch nicht mehr tun als Ihnen eine Beschreibung des Mannes zu geben. Die gleiche, die
ich auch schon dem Polizisten am Tatort gegeben habe. Sie hat sich nicht geändert.«
    »Sonst nichts?«
    Ganz klar, Victor hatte das Handbuch der erfolgreichen Verhörtechniken gründlich durchgelesen. Die Wörter waren alle richtig. Am Tonfall allerdings musste er noch fleißig arbeiten. Soweit Timmie wusste, galt eine verächtliche Stimme nicht als geeignetes Mittel, um dem Gegenüber vertrauliche Informationen zu entlocken.
    »Nichts, was ich dem Beamten vor Ort nicht schon gesagt hätte.« Sie lächelte gezwungen. »Aber das haben Sie ja sicherlich schon gelesen.«
    Er schenkte ihr seinen besten abschätzigen Blick, der wohl besagen sollte: »Ich weiß, dass du irgendetwas zu verbergen hast, und ich komm dir schon noch auf die Schliche.«
    »Irgendjemand wird sich in der Sache wahrscheinlich mit Ihnen in Verbindung setzen.« Wenn Sie alt und grau und debil sind, dachte Timmie. »Falls Ihnen doch noch etwas einfällt oder falls Sie, abgesehen von dieser Drohbotschaft, noch weitere Schwierigkeiten bekommen sollten, dann rufen Sie mich an. Ich kann Ihnen vielleicht helfen.«
    »Ich sag Ihnen, was ich brauchen könnte«, sagte sie und überlegte gleichzeitig, wieso sie sich so weit aus dem Fenster lehnte. »Einen guten Rechtsanwalt. Mein Exmann will hierher zurückkommen, um mich noch ein bisschen mehr herumzuschubsen, und ich will seine Spielchen nicht mitmachen. Fällt Ihnen da vielleicht jemand ein?«
    Mattie erstarrte zur Salzsäule. Der ganze Arbeitsbereich der Station schien plötzlich stillzustehen. Und der gute Officer Adkins? Er sandte ihr einen Blick, der Timmie denken ließ, dass sich hinter dieser ganzen »Netter-Junge-vom-Lande«-Maskerade etwas verbarg, was man im Auge behalten
sollte. »Was das angeht, da kann ich Ihnen wirklich keine Ratschläge geben, Madam.« Er ließ noch einmal seinen Gürtel klimpern - wie ein Medizinmann, der seine Rasseln schüttelt, um das Böse abzuwehren, dachte Timmie -, dann ging er in Richtung Tür. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie etwas hören.«
    Sie schenkte ihm ihr süßestes Lächeln. »Verlassen Sie sich drauf.«
    Sobald Victor aus der Tür war, brach der Applaus los. Anscheinend hatten alle Anwesenden zugehört. Timmie verbeugte sich und blickte unwillkürlich kurz zu Ellen hinüber, um zu sehen, wie sie reagierte. Sie lächelte still vor sich hin, ohne jedoch die Aktualisierung der Krankenakten, mit der sie gerade beschäftigt war, zu unterbrechen.
    »Du musst ja Eier aus Stahl haben«, sagte Mattie und schnaufte voller Bewunderung. »Riesige Eier aus Stahl.«
    »Ich komme aus Kalifornien«, erwiderte Timmie. »Da erwarten die Leute ein gewisses Maß an Unverschämtheit.«
    Mattie stieß ein Geräusch aus, das an die Hupe eines Sattelschleppers erinnerte. »Das war nicht unverschämt, meine Liebe. Das war todesmutig. Dieser Kerl kennt dein Autokennzeichen.«
    »Ach was, wenn er keinen Spaß versteht, dann soll er doch zum Teufel gehen. Mattie …«
    »Am besten fragst du mich gar nicht erst, wofür ich dich halte«, sagte Mattie in anklagendem Ton.
    Timmie ließ den Infusionsbeutel noch ein paar

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