Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Holzlöffelding vom vergangenen Abend, und an seiner Stelle stand da ein Miniaturkatapult, mit dem man vermutlich einen Truthahn hätte schleudern können. Connor hatte es mit einem tiefgefrorenen Hähnchen probieren wollen, aber zum Glück hatte Sophie diese Idee rasch im Keim erstickt. Vito nahm an, dass sein Vater den ganzen Tag mit seinem Lieblingsmesser, ohne das er nicht aus dem Haus ging, an dem Modell gearbeitet hatte. Früher hätte Michael mit seinem Profiwerkzeug innerhalb einer Stunde ein solches Spielzeug fertigstellen können, aber diese Geräte waren verkauft worden, als Michael durch sein schwaches Herz gezwungen gewesen war, seine Schreinerei aufzugeben. »Nein, du bist noch nicht so weit«, widersprach Sophie. »Wir haben ja noch nichts, was wir schleudern können.« »Seht zu, dass ihr euch endlich den Krieg erklärt«, sagte Vito trocken. »Es ist fast Mitternacht, und Pierce und Connor müssen ins Bett.« Und da wollte er schon den ganzen Abend hin.
    »Onkel Vito«, jammerte Pierce. »Morgen ist doch Samstag.« Er warf Sophie einen hoffnungsvollen Blick zu. »Tut mir leid, Kumpel«, sagte sie. »Ich muss morgen auch arbeiten. Tess, Dominic ?«
    »Wir kommen«, rief Tess und tauchte mit kleinen Gefriertüten voll gekochter Pasta auf. »Ich habe noch nie Wurfmaterial gekocht, aber okay.«
    Eine heftige Schlacht entbrannte, als die Jungs sich abwechselten, das Katapult zu bedienen, während Sophie und Michael die Festungsmauer nach Bedarf wieder aufrichteten.
    Tess ging hinter Vitos Stuhl in Deckung. »Dad hat seit Jahren nicht mehr so viel Spaß gehabt.«
    »Moni lässt ihn ja nicht«, murmelte Vito. »Sie sorgt sich bei jedem Schritt, den er macht.«
    »Tja, aber Mom ist nicht hier. Ich habe sie mit Tino mit einer enormen Einkaufsliste zu dem Wal-Mart geschickt, der die ganze Nacht aufhat. Ihr Jungs habt nicht gerade eine gutausgestattete Vorratskammer, und ich wollte Unmengen vorkochen und einfrieren, damit Molly nicht mehr viel zu tun hat, wenn sie aus dem Krankenhaus kommt.« Sie zuckte die Achseln. »Mom musste sich nützlich fühlen, und jetzt ist sie glücklich. Dad ist glücklich. Die Kinder sind überglücklich. Und du siehst auch nicht gerade unglücklich aus, Vito.«
    Vito warf ihr einen Blick zu. »Das bin ich auch ganz und gar nicht.«
    Tess setzte sich auf die Armlehne. »Das freut mich. Mir gefällt deine Sophie.«
    Seine Sophie wich just einer Tüte mit Nudeln aus. »Mir auch.« Plötzlich fiel ihm auf, dass sowohl er als auch Sophie an diesem Abend etwas für die Familie des anderen getan hatten. Kein schlechter Anfang für eine Beziehung, die Vito unbedingt zu festigen beabsichtigte. Tess musste seine Gedanken gelesen haben. »Da könnte wirklich etwas Schönes draus werden«, sagte sie leise. »Du hast es dir verdient.« Und dann quiekte sie im Duett mit Sophie, als eine der Nudeltüten an die Decke geschleudert wurde, aufplatzte und es plötzlich weiche, klebrige Pasta regnete.
    Vito verzog das Gesicht. »Das kriege ich doch im Leben nicht mehr ab.«
    Tess gluckste. »Und ich sehe in deiner Zukunft noch viele Nudelreste an den Wänden.«
    Sophie und Michael wälzten sich förmlich vor Lachen am Boden, und nun musste auch Vito lachen. Schließlich stand Sophie auf und pflückte sich eine Nudel aus dem Haar. »Und jetzt ist es Zeit fürs Bett. O nein, Sir«, unterbrach sie Pierce, der wieder jammern wollte. »Generäle wimmern nicht, sie marschieren. Also marschiert runter, Jungs. Und leise. Weckt Gus nicht auf.« Als die Jungen verschwunden waren, wandte sich Sophie an Vito. »Eimer und Wischmopp?«
    »Hinten auf der Veranda.« Er stand auf. »Setz dich, Pop. Du siehst müde aus.«
    Michael gehorchte widerspruchslos, was zeigte, wie erschöpft er tatsächlich war. »Das hat Spaß gemacht. So etwas sollten wir jeden Freitagabend machen, Vito. Du hast einen Präzedenzfall geschaffen.«
    Vito seufzte. »Nudeln an der Decke und Donuts für mein Team. Dom, Tess, helft mir mal, die Blöcke wegzuräumen.« Sie stapelten sie an der Wand, als Vito plötzlich auffiel, dass Sophie noch nicht wieder zurückgekehrt war. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Er hatte sie aus den Augen gelassen. Zwar nur bis zur Veranda, aber dennoch aus den Augen. »Bin gleich wieder da«, sagte er gepresst. Und atmete wieder normaler, als er auf die Veranda hinaustrat und Sophie neben Dante sah. Der Junge saß auf dem umgedrehten Eimer und blickte düster vor sich hin. »Aber damit schadest du dir nur selbst«,

Weitere Kostenlose Bücher