Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
einem Kartenspiel. Und sagt der alten Frau, es sei Zeit für die tägliche Partie. Sophies Großmutter verliert und beschimpft die Schwester. Sie sei bösartig.«
    »Kann man auf dem Band hören, ob die Schwester Marco heißt?«
    »Ja. Sie war übrigens auch diejenige, die der Dame das Leben gerettet hat.«
    Wenn er nicht solche Angst gehabt hätte, hätte Vito laut gelacht. »Tja, wenigstens wissen wir jetzt, dass Anna nicht misshandelt wird.« Vito schüttelte den Kopf. »Sie verliert nur nicht gern.«
    »Ich habe die Stelle markiert«, sagte Jen. »Er kommt jetzt.« Sie sahen zu, wie Simon Vartanian Annas Zimmer betrat und sich an ihr Bett setzte. Er war als alter Mann verkleidet.
    »Er muss direkt nach dem Anschlag auf Van Zandt hergekommen sein«, murmelte Nick.
    »Da hat er heute aber viel zu tun gehabt«, sagte Jen tonlos. »Verdammt.«
    Brent beugte sich über Jen und spulte vor. »Er erzählt ihr, er käme von der Operngesellschaft. Sophie habe ihn gebeten herzukommen. Er nennt sie auch beim Namen. Sie plaudern ungefähr zwanzig Minuten, bis Anna einschläft. Hier - jetzt pfuscht er an ihrem Tropf herum.« Auf dem Bildschirm sahen sie, wie Simon eine Spritze aus der Tasche zog und in den Tropf injizierte, den Schwester Marco schon neben das Bett gelegt hatte. Er steckte die Spritze wieder ein, überprüfte den Tropf, an dem sie noch hing, und sah auf die Uhr.
    »Sehr schlichte und sehr effiziente Zeitverzögerung«, sagte Jen dumpf. »Dadurch bleibt ihm genügend Raum, um das Pflegeheim zu verlassen und sich auf die Lauer zu legen, bis Sophie aus dem Museum stürmt.« Wieder einmal schien Simon an alles gedacht zu haben. Was Vito erneut das Blut in den Adern gefrieren ließ. Brent räusperte sich. »Die Schwester kommt gleich, um den Tropf auszuwechseln.« Jen übersprang wieder ein Stück Film. Nun sahen sie Schwester Marco, die Annas Werte auf eine Karte eintrug, nachdem sie den Tropf ausgewechselt hatte. Der Bildschirm wurde schwarz und erwachte plötzlich wieder zum Leben, als Marco hereinstürmte. Der Monitor des Messgeräts piepte, und Anna wand sich unter Schmerzen. Marco beugte sich dicht über Annas Mund. »Die Schwester meinte, Anna hätte ihr gesagt, es würde brennen«, erklärte Liz. »Und sie ist gut, die Schwester. Sie hat nur einen Blick auf den Monitor geworfen und eine Kaliumchlorid-Überdosis diagnostiziert. Dann hat sie ihr HC03 gespritzt. Und so das Schlimmste abgewendet.« »Und Anna das Leben gerettet«, murmelte Vito und schluckte.
    »Marco glaubt, sie habe mit dem Tropf einen Fehler gemacht«, erklärte Liz. »Sie rechnet mit Disziplinarmaßnahmen, sogar mit fristloser Kündigung. Aber sie meinte, sie könne nicht lügen. Wenn sie einem Patienten versehentlich Schaden zugefügt hätte, wolle sie auch dafür geradestehen.«
    Vito seufzte. »Weiß sie von der Kamera?«
    »Nein«, antwortete Liz. »Es ihr zu sagen wird ihr auf jeden Fall das Gewissen erleichtern.«
    »Und ihr klarmachen, dass Sophie ihr nicht vertraut hat«, sagte Vito. »Aber sie sollte es trotzdem erfahren. Und Sophies Familie auch. Ich werde nachher im Krankenhaus vorbeigehen.« Er setzte sich auf seinen Stuhl am Kopf des Tisches. Als er den Fall übernommen hatte, hatte es ihn gefreut, eine Ermittlung von diesem Ausmaß leiten zu können. Nun hing ihm die Verantwortung wie ein Mühlstein um den Hals. Das war sein Fall. Wie es weiterging, hing von ihm ab. Was bedeutete, dass auch Sophies Schicksal von ihm abhing.
    »Was ist uns entgangen?«, sagte er nun. »Was haben wir noch nicht untersucht?«
    »Isoliert stehende Gebäude mit Fahrstühlen auf Steinbruchboden«, sagte Jen.
    »Die Identitäten der alten Frau und des Mannes am Ende der ersten Reihe«, fügte Nick hinzu.
    Liz schürzte die Lippen. »Das verdammte Feld«, sagte sie, und Vito verengte die Augen.
    »Sie meinen, wieso
dieses
Feld?«, fragte er, und Liz nickte. »Diese Frage haben wir noch nicht beantwortet. Warum genau dieses Feld? Wie ist er darauf gekommen?«
    »Winchester, der Mann, dem das Grundstück gehört, sagte, seine Tante hätte es ihm vererbt.« Vito drehte sich auf seinem Stuhl um, um auf die Tafel zu blicken. »Aber die alte Frau, die neben Claire Reynolds begraben war, kann diese Tante nicht sein.«
    »Weil sie erst im Oktober gestorben ist«, bemerkte Nick. »Und unsere Tote ein Jahr früher.«
    »Sie stammte aus Europa«, sagte Katherine. Es waren die ersten Worte, die sie äußerte, seit sie den Raum betreten hatte. »Ich habe ihre

Weitere Kostenlose Bücher