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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Schlange hatte nun Sophie.
    Samstag, 20. Januar, 18.20 Uhr
Simons Handy klingelte. Stirnrunzelnd blickte er auf das Display, bevor er den Anruf annahm. »Ja?« »Mr. Lewis, Stacy Savard, Praxis Dr. Pfeiffer.« Simon sog eine Wange ein. Die Praxis hatte an Wochenenden nicht geöffnet. »Ja?«
    »Dr. Pfeiffer muss sich um dringende Familienangelegenheiten kümmern, weswegen die Praxis in der kommenden Woche geschlossen hat. Dr. Pfeiffer und ich sind gerade dabei, alle anstehenden Dinge zu regeln. Ich wollte Ihnen mitteilen, dass das Gleitmittel, das Sie bestellt haben, eingetroffen ist.«
    Simon hätte fast gelacht. »Ich bin augenblicklich ziemlich beschäftigt. Ich komme am Montag rein.« »Aber am Montag hat die Praxis zu. Die ganze kommende Woche. Wenn Sie das Gleitmittel brauchen, dann müssen Sie es heute noch abholen. Sie hatten es doch bestellt, weil Ihr Vorrat zu Ende ging.«
    Sie war gar nicht schlecht, die Kleine, das musste Simon zugeben. Wenn da nicht das leichte Beben in ihrer Stimme gewesen wäre. »Ich werde mir woanders etwas besorgen, vielen Dank. Wahrscheinlich werde ich in Kürze ohnehin umziehen.« Er legte auf, bevor sie etwas erwidern konnte, und lachte in sich hinein. Savard arbeitete mit den Cops zusammen, jeder Depp hätte sich das zusammenreimen können.
    »Dein Freund ist gar nicht mal so dumm«, rief er nach hinten. »Aber ich bin schlauer.« Keine Antwort. Falls sie noch nicht aufgewacht war, würde sie es bald tun, das stand fest, aber er hatte keinen Überraschungsangriff zu befürchten. Sobald er die großen Straßen hinter sich gelassen hatte, würde er anhalten, um die Nummernschilder auszutauschen und sie zu fesseln.
    Stacy Savard legte den Hörer mit bebenden Händen auf. »Ich habe mein Bestes gegeben.«
    »Ihr Bestes war aber nicht gut genug«, fauchte Nick. »Er hat es gemerkt.«
    Vito rieb sich über das Gesicht, während zwei Uniformierte Stacy Savard in Handschellen zurück aufs Revier brachten. »Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass es klappen würde.«
    Pfeiffer stand daneben und rang die Hände. »Ich war sicher. Es tut mir so leid.«
    »Doktor, Sie haben uns sehr geholfen«, sagte Nick freundlich. »Vielen Dank.«
    Pfeiffer nickte und blickte zur Tür, durch die man seine Assistentin abgeführt hatte. »Ich kann kaum glauben, dass sie so lange bei mir arbeiten konnte, ohne dass ich sie wirklich kennengelernt habe. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass ich mich irre, und deswegen habe ich auch gestern nichts gesagt, als sie hier waren. Ich kann doch nicht einfach jemanden aus einem Gefühl heraus beschuldigen.« Vito wünschte, der Arzt hätte seine Bedenken erwähnt, aber er schwieg.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Nick, als sie wieder in seinem Wagen saßen.
    »Wir kehren zum Anfang zurück«, sagte Vito grimmig. »Irgendetwas müssen wir übersehen haben.« Er blickte aus dem Fenster. »Beten wir, dass Sophie durchhält, bis wir sie finden.«
     
    Samstag, 20. Januar, 20.15 Uhr
    »Wir haben ihn auf Video.« Brent kam mit einer CD in der Hand in den Konferenzraum. Er reichte sie Jen. »Der Mistkerl hat den Tropf der alten Dame manipuliert.« Vito war die Kamera in der Vase eingefallen, die er an Annas Bett gestellt hatte, während Nick und er auf dem Weg zur Wache gewesen waren. Nun stand er hinter Jens Stuhl, als sie die CD in den Laptop schob. Nick und Liz und Brent gesellten sich zu ihm. Katherine blieb sitzen. Sie war bleich und sagte kein Wort.
    Vito hatte es nicht über sich gebracht, ihr in die Augen zu sehen. Er hatte ihr versprochen, auf Sophie aufzupassen, aber er hatte versagt. Er hätte Sophie zu ihrem eigenen Schutz einsperren müssen, bis sie Simon gefasst hatten, aber er hatte es nicht getan, und nun war Sophie verschwunden. Simon Vartanian hatte sie entführt, und sie alle wusste nur allzu gut, zu was für Grausamkeiten dieser Mann fähig war.
    Er musste aufhören, in diesen Bahnen zu denken. Sonst würde er noch verrückt werden.
Also konzentrier dich, Chick. Und lass dir etwas einfallen.
    Brent warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. »Simon taucht etwa nach fünf Stunden auf. Die Kamera wird durch Bewegung aktiviert. In den ersten zwei Stunden sieht man dich und Sophie bei ihrer Großmutter. Das war gestern Abend. Anschließend Schwestern, die ihr den Blutdruck messen, Medikamente verabreichen, Essen bringen, etcetera. Und Karten spielen.« Vito sah ihn überrascht an. »Karten spielen?« »Eine Schwester kommt ungefähr gegen zehn mit

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