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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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war auch keiner, wie wir wissen. Der Killer hat sich am Tropf Ihrer Mutter zu schaffen gemacht; er hat ihr Kaliumchlorid injiziert.« Wahrscheinlich Allerweltszeug, hatte Jen vermutet. Von der Art, wie man es bei Glatteis zum Streuen benutzte.
    Freyas Mund war nun nur noch ein farbloser Strich. »Er hat versucht, meine Mutter zu töten. Um
Sophie
in die Finger zu kriegen.«
    Vito runzelte die Stirn. Nicht wegen der Worte, sondern der Art, wie sie ausgesprochen worden waren. Auch Harry schien sich daran zu stoßen. Schockiert sah er sie an. »Freya, Sophie hat doch keine Schuld daran.« Als Freya nichts sagte, erhob sich Harry. »Freya! Sophie ist verschwunden. Ein Mörder, der neun Menschen umgebracht hat, hat unsere Sophie entführt!«
    Freya brach in Tränen aus.
»Deine
Sophie«, spuckte sie aus. »Immer deine Sophie.« Sie sah trotzig zu ihm auf. »Du hast zwei Töchter, Harry. Was ist mit deinen zwei Töchtern?«
    »Ich liebe Paula und Nina«, sagte er mit wachsender Verärgerung. »Wie kannst du es wagen, etwas anderes anzudeuten? Aber die beiden haben immer uns gehabt. Sophie hatte niemanden!«
    Freyas Gesicht verzerrte sich wütend.
»Sophie hatte Anna. «
    Harry wurde noch blasser, doch nun erschienen zwei rote Flecken auf seinen Wangen, als er endlich begriff. »Ich dachte immer, Lena sei der Grund. Dass du Sophie nicht lieben konntest, weil sie Lenas Tochter ist. Aber es lag an Anna. Du warst eifersüchtig.«
    Freya schluchzte jetzt. »Für das Mädchen hat sie alles aufgegeben. Ihr Haus, ihre Karriere. Für uns ist sie nie zu Hause geblieben. Aber für Sophie ... Sophie hat alles bekommen. Und nun liegt Mutter da drin und
stirbt.«
Sie rang um Luft. »Wegen
Sophie.«  .
    Vito stieß behutsam den Atem aus. Freya die Gute war gar nicht so gut.
    »Mein Gott, Freya«, sagte Harry leise. »Wer bist du?« Sie vergrub das Gesicht in den Händen. »Geh, Harry. Geh einfach weg.«
    Zittrig verließ Harry das Wartezimmer und ließ sich draußen gegen die Wand sinken. Mit einem letzten Blick auf die schluchzende Freya folgte Vito ihm. Harry hatte die Augen geschlossen. »Ich habe es bis eben nicht begriffen.« »Sie haben sich in einer Sache geirrt«, sagte Vito leise. Harry schluckte und schlug die Augen auf. »Und worin?« »Es stimmt nicht, dass Sophie niemanden hatte. Sie hatte Sie. Sie hat mir gesagt, Sie seien ihr wahrer Vater. Und ihr fiel auf, dass Sie es Ihnen nie gesagt hat.« Harry hatte sichtlich Mühe, die Fassung zu bewahren. »Vielen Dank«, brachte er heiser hervor. Vito straffte die Schultern. »Sie und Anna. Und nun hat sie mich. Und ich werde sie finden.« Nun verengte sich auch seine Kehle, aber er zwang die Worte heraus. »Und ich liebe sie, Harry. Ich werde ihr das Zuhause geben, das sie sich immer gewünscht hat. Das verspreche ich Ihnen.« Harry schwieg einen Moment nachdenklich. Er schien seine Antwort abzuwägen. »Ich habe ihr vor kurzem noch gesagt, dass es irgendwo einen Menschen für sie gibt. Dass sie nur geduldig sein und warten müsste.« Geduldig sein und warten. Geduld war etwas, das Vito im Augenblick nicht besaß. Liz hatte ihm den Befehl erteilt, nach Hause zu gehen, aber das konnte er nicht. Er schuldete Sophie mehr als das. Geduldig sein und warten war jedenfalls unmöglich. »Ich rufe Sie an, sobald ich etwas weiß«, sagte er. »Sobald ich sie gefunden habe.« Vito entfernte sich ein paar Schritte, blieb aber noch einmal stehen. »Annas Pflegerin - Schwester Marco. Nur durch ihre rasche Reaktion ist Anna noch am Leben.« Harry schloss die Augen. »Und wir haben sie angeschrien. Sie sagte uns, sie hätte mit dem Tropf einen Fehler gemacht, und wir haben sie beschimpft. Ich werde es wiedergutmachen, versprochen.«
    Vito hatte nichts anderes erwartet. »Gut. Und vielleicht sollten Sie auch wissen, dass der junge Mann, dessen Vater das Museum gehört, sein Leben für Sophie riskiert hat.« Harry riss die Augen wieder auf. »Theo IV? Dabei dachte Sophie, er könne sie nicht einmal leiden.« Vito dachte an die Furcht in den Augen der anderen Familienmitglieder. Sie sorgten sich nicht nur um Theo, der ernsthafte innere Verletzungen erlitten hatte, als Simon ihn überfahren hatte, sondern auch um Sophie. »Sie mögen sie alle vier. Und sie machen sich furchtbare Sorgen um sie.« Harry nickte unsicher. »Und Theo ... wird er durchkommen?«
    »Das hoffen wir alle.«
    Wieder nickte er. »Brauchen sie ... brauchen sie vielleicht etwas?«
    Vito seufzte. »Eine Krankenversicherung. Sie

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