Todesschrein
Präsident.
»Die U.S. Air Force hat sie vor einer Stunde mit einem Helikopter hingebracht«, antwortete Overholt. »Sie halten sich zurzeit in London auf und müssten jederzeit zur Corporation und zum MI5 stoßen.«
»Was können wir darüber hinaus noch tun?« »Ich habe mich mit dem Pentagon in Verbindung gesetzt«, berichtete Overholt. »Sie stellen Entlastung und medizinische Unterstützung bereit, falls irgendetwas schief gehen sollte.«
»Ich habe die Anweisung erlassen, dass sämtliches nicht mit grundlegend wichtigen Dingen befasste Personal in der Botschaft in London evakuiert wird«, sagte der Präsident. »Dank das Feiertags waren nur eine Hand voll Leute zugegen.«
»Ich wüsste nicht, was wir sonst noch tun können«, sagte Overholt, »außer für ein glückliches Ende zu beten.« Auf der anderen Seite des Großen Teichs informierte John Fleming den Premierminister.
»Das ist der neueste Stand«, endete er. »Außerdem müssen wir Sie und Ihre Familie so schnell wie möglich in Sicherheit bringen.«
»Ich gehöre nicht zu denen, die sich angesichts drohender Gefahr feige davonstehlen«, widersprach der Premierminister. »Meine Familie können Sie ruhig evakuieren, aber ich bleibe hier. Wenn es zum Schlimmsten kommt, kann ich nicht aus der Ferne zuschauen, wie meine Landsleute sterben, und ich habe vorher über die Bedrohung Bescheid gewusst.«
Es entspann sich eine heftige Diskussion, in deren Verlauf Fleming den Premierminister mehrmals geradezu anflehte, sich in Sicherheit bringen zu lassen. Der Premierminister hielt jedoch an seinem Entschluss fest.
»Sir«, endete Fleming entnervt, »es hilft niemandem, wenn Sie am Ende zum Märtyrer geworden sind.«
»Das ist wohl richtig«, gab der Premierminister zu, »aber trotzdem bleibe ich an Ort und Stelle.«
»Dann gestatten Sie uns wenigstens, dass wir Sie in den Bunker unter dem Verteidigungsministerium bringen«, bat Fleming. »Dort sind Sie bombensicher und werden mit Frischluft versorgt.«
Der Premierminister erhob sich als Zeichen, dass die Besprechung für ihn beendet war.
»Ich werde das Konzert besuchen«, sagte er mit Nachdruck. »Treffen Sie die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen.«
»Jawohl, Sir«, gab sich Fleming geschlagen, stand ebenfalls auf und ging zur Tür.
In nächster Nähe des Apartmenthauses in der Seitenstraße, die vom Strand abzweigte, waren auf verschiedenen Gebäuden ringsum insgesamt vier Richtmikrofone versteckt und auf die Fenster von Lababitis Wohnung gerichtet. Die Schüsseln fingen Schwingungen der Fensterscheiben auf, verstärkten sie und wandelten sie in Töne um, bis alles, was in der Wohnung gesagt und an Geräuschen erzeugt wurde, so laut und deutlich wie eine digitale Tonaufnahme zu hören war.
Ein Dutzend MI5-Agenten posierten als Londoner Taxifahrer und patrouillierten in den umliegenden Straßen, während andere als harmlose Passanten unterwegs waren, sich die diversen Schaufensterauslagen ansahen oder in Restaurants saßen. Im Hotel, dem Apartmenthaus gegenüber, bevölkerten mehrere Agenten das Foyer, waren meist in Zeitungen vertieft und warteten darauf, dass etwas geschah.
Truitt stand von seinem Platz hinter dem Fahrer auf, als der Bus vor dem Eingang des Savoy Hotels stoppte. Er hatte Cabrillo über sein Mobiltelefon benachrichtigt. Bob Meadows und Eddie Seng warteten bereits vor der Tür. Truitt stieg aus dem Bus, gefolgt vom Rest des Teams, und überquerte den Bürgersteig zum Hotel.
»Wir sollen gleich zu Juans Zimmer rauffahren«, erklärte Meadows und öffnete die Tür.
Während die einzelnen Mitglieder des Teams an ihm vorbeigingen, händigte Seng jedem seinen Zimmerschlüssel aus. Wenige Minuten später standen sie in Cabrillos Zimmer. Nachdem alle einen Sitzplatz gefunden hatten, ergriff Juan das Wort.
»Der MI5 hat entschieden, dass kein Versuch unternommen werden soll, das Objekt abzufangen, ehe die Gegenseite aktiv wird«, sagte er. »Wir sollen uns als eine Art Rückversicherung für den unwahrscheinlichen Fall bereit halten, dass die Waffe tatsächlich in die Nähe des Konzertortes gelangen sollte.« »Was treibt unser Hauptdarsteller zur Zeit?«, fragte Mark Murphy.
»Wir überwachen seine Wohnung mit allen möglichen Abhörgeräten«, beantwortete Juan Cabrillo die Frage, »und im Augenblick schlafen sie.«
»Was genau werden wir tun?«, fragte Linda Ross. »Jeder von uns ist darin ausgebildet, das Objekt außer Betrieb zu setzen, daher werdet ihr entlang der
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