Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
Vom Netzwerk:
berufen.«
    33
    Die Oregon jagte durch die Nordsee wie ein Wal unter Strom. Im Kontrollraum blickten Max Hanley, Eric Stone und Linda Ross aufmerksam auf einen Monitor, der anzeigte, wo sich der Meteorit zurzeit befand. Seit der Korrektur der Frequenzen waren die Signale konstanter geworden und zur Ruhe gekommen. An Stelle der gelegentlichen Verzerrungen, die auftraten, wenn die Peilwanzen in die Nähe von Starkstromleitungen gerieten, empfingen sie jetzt ein eindeutiges, klares Bild.
    »Das Wasserflugzeug ist soeben im Firth of Forth gelandet«, stellte Eric Stone fest und schaute auf einen anderen Bildschirm. »Es ist zu neblig, so dass er Juan nicht genau lokalisieren kann.«
    »Er soll in der Nähe bleiben und sich bereithalten«, entschied Max Hanley.
    Stone leitete die Empfehlung per Sprechfunk weiter.
    Danach stellte Hanley über die abhörsichere Leitung eine Verbindung mit Overholt her.
    »Der Lastwagen fährt nach Edinburgh«, meldete Hanley.
    »Die Engländer haben sowohl die Innenstadt als auch die nach Süden führenden Autobahnen abgesperrt«, informierte ihn Overholt. »Wenn sie sich auf den Weg nach London machen, haben wir sie.«
    »Es wird auch allmählich Zeit«, sagte Hanley.
     
    Der Fahrer des Lieferwagens wandte sich seinem Partner zu. »Es gibt eine Änderung der Pläne«, sagte er ohne irgendwelche Anzeichen von Nervosität.
    »Flexibilität ist die Grundlage für guten Sex und perfekte Geheimhaltung«, sagte der Beifahrer. »Wohin geht es jetzt?«
    Der Fahrer setzte ihn ins Bild.
    »Dann solltest du hier lieber gleich nach links abbiegen«, sagte der Beifahrer, während er weiter die Straßenkarte studierte.
     
    Juan Cabrillo konzentrierte sich auf die Straße, während er den Lieferwagen mit seinem Funkdetektor verfolgte. Es war mittlerweile fast zwanzig Minuten her, seit er den Lieferwagen gesehen hatte, doch sobald sie durch eine Reihe von Dörfern in der Umgebung Edinburghs fuhren, hatte er Gas gegeben und war im Begriff, die Lücke zwischen ihnen zu
    schließen.
    Er löste den Blick von dem Metallkasten auf dem Beifahrersitz und ließ ihn über die Landschaft schweifen.
    Der Nebel lag wie ein dickes Tuch auf der Straße, die mit Mäuerchen aus Natursteinen gesäumt war. Die Bäume waren völlig kahl und erschienen wie groteske Totengerippe vor dem grauen Hintergrund. Gut eine Minute zuvor hatte Cabrillo einen kurzen Blick auf den Firth of Forth erhaschen können, jenen Meeresarm der Nordsee, der weit nach Schottland hineinreichte. Seine Fluten waren schwarz und aufgewühlt. Der Bogen der Hängebrücke in der Nähe des Ufers war kaum zu erkennen.
    Er trat aufs Gaspedal und konzentrierte sich wieder auf den Metallkasten. Die Peilsignale kamen mit jeder Sekunde näher.
     
    »Ich habe nur Befehl, Sie davor abzusetzen und zu verschwinden«, erklärte der Fahrer. »Jemand wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    Der Fahrer bremste vor dem Bahnhof in Inverkeithing und blieb neben einem Kofferträger mit einem Gepäckkarren stehen.
    »Sonst noch was?«, fragte der Passagier, während er bereits Anstalten machte, die Tür zu öffnen.
    »Viel Glück«, wünschte ihm der Fahrer.
    Der Passagier stieg aus und winkte dem Kofferträger. »Kommen Sie mal«, sagte er, »ich habe Arbeit für Sie.«
    Der Träger ließ sich nicht lange bitten und kam herüber. »Haben Sie schon Ihre Fahrkarte?«
    »Nein«, antwortete der Fahrgast.
    »Wo ist Ihr Gepäck?«
    Der Passagier öffnete die Hecktür des Lieferwagens und deutete auf die Kiste.
    Der Träger bückte sich und hob die Kiste an. »Die ist aber schwer«, stellte er fest. »Was ist da drin?«
    »Hochempfindliche Geräte zur Ölsuche«, sagte der Passagier, »also seien Sie bloß vorsichtig.«
    Der Träger stellte die Kiste auf den Karren und richtete sich auf.
    »Sie sollten lieber reingehen und sich Ihre Fahrkarte besorgen«, riet der Träger. »Der Zug fährt in weniger als fünf Minuten ab. Wo wollen Sie hin?«
    »Nach London«, sagte der Passagier und ging zur Tür.
    »Ich erwarte Sie am Zug«, sagte der Träger.
     
    Während der Meteorit auf dem Karren durch den Bahnhof geschoben wurde, verließ der Fahrer mit dem Lieferwagen den Bahnhofsvorplatz in Inverkeithing und bog nach links ab. Er war nur ein paar Kilometer in Richtung Edinburgh gefahren, als der Verkehr dichter und langsamer wurde. Vor ihm gab es wohl einen Verkehrsstau. Er blickte an der Autoschlange entlang und versuchte, etwas zu erkennen. Es sah aus wie eine Verkehrskontrolle.

Weitere Kostenlose Bücher