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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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konzentrierte er sich auf die Rolle, die das FBI bei der ganzen Sache spielte. Bereits vor der Razzia gegen das Lager hatte man die Farm observiert. Warum? Offenbar dachten die FBI-Leute, dass die Bridgestones dort auftauchen würden. Von dem Tunnel hatte jedoch niemand etwas gewusst, denn sonst hätte das FBI am anderen Ende Agenten postiert. Glaubte Holly Simpson wirklich, dass er und Harv entscheidend dazu beitragen konnten, die Brüder zu schnappen? Der Nutzen, den das FBI aus ihrer Teilnahme ziehen konnte, war ungewiss und das damit verbundene Risiko hoch. Vielleicht hatte Frank Ortega darauf bestanden. Dieses Szenario war wahrscheinlicher, setzte jedoch voraus, dass Ortega weitaus mehr Einfluss bei FBI-Direktor Lansing besaß, als er bei ihrem Treffen in San Diego zugegeben hatte. Wo lag die Wahrheit? Nathan war sich nicht mehr sicher.
    Er schob den Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf die Farm. Schlagartig musste er wieder an die Garage denken. Irgendetwas war daran seltsam gewesen. Er schloss die Augen und stellte sie sich im Geiste vor. Auf der einen Seite befand sich eine Werkbank, auf der anderen die Werkzeuge. Die Werkzeugkästen standen an der hinteren Wand. In der Ecke parkte ein Geländemotorrad. Rot, mit Gepäckträger. Was kostet so eine Maschine? Vier- oder fünftausend? Die Typen sahen nicht so aus, als könnten sie sich so etwas leisten. Das Motorrad war noch ziemlich neu und in gutem Zustand gewesen. Alles in der Garage hatte wie neu ausgesehen. Er dachte an die Werkzeuge, die fein säuberlich angeordnet an der Wand über der Werkbank hingen. Die Elektrowerkzeuge auf der anderen Seite der Garage waren ebenfalls in gutem Zustand und nach Typ und Anwendung sortiert. Dann fielen ihm die leeren Kartons ein, in denen diese Werkzeuge verpackt gewesen waren. Wer hebt so etwas auf?
    Und wozu brauchten diese Loser einen Stolperdraht auf ihrer Veranda? Wie viele Leute machten so etwas? Er dachte an die Vorrichtung mit den Bierflaschen. Litten die beiden unter Verfolgungswahn? Vielleicht war es eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass Leonard und Ernie ihnen einen unerwarteten Besuch abstatteten. Oder hatten sie geahnt, dass sich die Polizei für sie interessieren würde?
    Als Nathans Blick auf den Verband fiel, den Harv an seiner Hand angelegt hatte, musste er an die Mullbinde am Arm von Billys Cousin denken. Durch den Stoff war Blut gesickert und die weißen Klebebänder, mit denen die Binde befestigt war, waren an den Ecken über Kreuz gelegt worden. Es hatte wie ein Verband ausgesehen, wie ihn geübte Feldsanitäter anlegten. Nathan hielt die Hand hoch. Genau wie dieser. Er dachte an seine eigene Erste-Hilfe-Ausbildung.
    Scheiße!
    Nathan stürzte zum Telefon auf dem Nachttisch, wählte Hollys Nummer und hörte nur ein nervendes Tuten. Er hatte vergessen, zuerst die Neun zu wählen. Er schlug mit dem Finger auf die Tasteund wartete eine gefühlte Ewigkeit, bis das Freizeichen ertönte. Es erforderte einige Selbstbeherrschung, ruhig zu bleiben und Hollys Handynummer einzugeben.
    »Holly Simpson.«
    »Holly, hören Sie mir bitte gut zu. Wir haben es vermasselt, und zwar gründlich.«
    »Wer spricht da? Nathan?«
    »Wir haben es vergeigt.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Die Farm. Ich glaube, sie waren gestern Nacht dort. Die Bridgestones, Leonard und Ernie.«
    »Was? Wie? Das ist doch unmöglich.«
    »Fahren Sie so schnell wie möglich wieder dorthin, Holly, und nehmen Sie ein SWAT-Team mit.«
    »Nathan …«
    »Holly, bitte tun Sie einfach, was ich Ihnen sage.«
    »Aber wir haben doch die Farm rund um die Uhr observiert, sogar schon vor der Razzia. Da ist niemand rein oder raus.«
    »Gestern Nacht habe ich so ein dickes Rohr gesehen, das aus dem Boden ragte, und zwar bei dem Windrad an der Ecke des Grundstücks. Ich hab mir nichts dabei gedacht. Erst jetzt ging mir ein Licht auf.«
    »Schon wieder ein Tunnel«, flüsterte sie.
    »Seien Sie vorsichtig, Holly. Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen sich noch einmal die Garage anschauen, vor allem den Lichtschalter.«
    »Ich rufe Sie später noch einmal an.«

    Nathan tigerte im Zimmer auf und ab. »Sie haben uns verarscht, Harv. Sie haben eine Show abgezogen und wir sind darauf reingefallen.«
    »Vielleicht irrst du dich und sie waren nicht da.«
    »Sie waren da.«
    »Nate, woher willst du das so genau wissen?«
    »Ich hab mir nicht sofort einen Reim darauf gemacht, obwohl ich hätte Verdacht schöpfen müssen. Die Cousins sind viel zu schnell

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