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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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bei der Hütte, um den Tatort bis zum Eintreffen der FBIKriminaltechniker und des Rechtsmediziners von Sacramento County zu sichern.
    Die aufgehende Sonne tauchte die Granitwände des Canyons, durch den sie fuhren, in ein rötlich oranges Licht, aber trotz des schönen Naturschauspiels herrschte im Innern des Wagens eine düstere Stimmung. Niemand verspürte Lust zu reden. In Sacramento verließ Gifford bei der Ausfahrt J Street die I-5, um Nathan und Harv am Hyatt Regency abzusetzen, während Henning weiter nach Süden fuhr. Henning ließ zum Abschied zweimal die Bremslichter aufleuchten und Gifford erwiderte die Geste, indem er die Scheinwerfer aufblendete.
    Endlich sind wir sie los
, dachte Nathan erleichtert. Die Bridgestone-Cousins waren menschlicher Abschaum. Nathan konnte immer noch nicht fassen, wie jemand so hausen konnte. Die Farm war eine einzige Müllhalde, mit Ausnahme der Garage, von der Nathan ursprünglich erwartet hatte, dass es dort genauso schlimm aussah wie im Haus.
Denk verdammt noch mal nach
. Er versuchte,einen klaren Gedanken zu fassen und sich auf die Garage zu konzentrieren, schaffte es aber nicht. Sein Geist setzte wegen akutem Schlafmangel aus. Harv, der neben ihm saß, sah auch nicht viel besser aus.
    Als könne er Gedanken lesen, fragte Gifford: »Wie viel Schlaf hatten Sie beiden eigentlich in den letzten achtundvierzig Stunden?«
    »Nicht besonders viel«, sagte Nathan.
    »Tun Sie sich einen Gefallen und legen Sie sich aufs Ohr, sobald Sie im Hotel sind. In Ihrer gegenwärtigen Verfassung bringen Sie nicht viel auf die Beine. Sobald wir mehr wissen, melden wir uns.«
    »Danke, Larry.«
    Gifford setzte sie kurz nach neun Uhr morgens vor dem Säuleneingang des Hyatt ab. Während der Hotelpage ihre Reisetaschen aus dem Kofferraum holte, verabschiedeten sie sich mit Handschlag von Gifford und winkten ihm nach, als er davonfuhr. Dann schleppten sie sich zur Rezeption und buchten zwei nebeneinanderliegende Zimmer im fünften Stock mit Blick auf den Capitol Park. In seinem Zimmer angekommen, gab Nathan dem Pagen ein Trinkgeld von zwanzig Dollar und rief die Telefonzentrale an, um etwaige Anrufe auf die Mailbox umleiten zu lassen.

    Als Nathan erwachte, blinkte an dem Telefon auf dem Nachttisch das Licht, das eingegangene Nachrichten anzeigte. Nathan griff zum Hörer und drückte auf die Abruftaste. Holly hatte eine Nachricht hinterlassen und bat um Rückruf. Daraufhin wählte Nathan die Nummer von Harvs Zimmer.
    »Hast du ein bisschen geschlafen?«, fragte er.
    »Vier Stunden. Und du?«
    »Ungefähr genauso viel. Ich hab eine Nachricht von Holly. Ich soll sie zurückrufen.«
    »Gib mir zwei Minuten«, sagte Harv.
    Nathan ging ins Bad, wo er die Toilette benutzte und sich ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Dann starrte er in den Spiegel. Beim Aufwachen hatte er wieder an diese verdammte Garage denken müssen. Aus irgendeinem Grund ging sie ihm nicht aus dem Kopf. Was war es nur, das ihm keine Ruhe ließ? Die Werkzeuge? Das Geländemotorrad?
    Als ein leises Klopfen ertönte, öffnete er die Verbindungstür zum Nebenzimmer. Harv kam herein. Dann ging er zum Telefon und drückte im Stehen die Neun. Sobald das Freizeichen ertönte, wählte er die Nummer von Hollys Handy.
    »Holly Simpson.«
    »Holly, hier ist Nathan. Ich habe auf Lautsprecher geschaltet. Harv ist bei mir.«
    »Ich habe keine gute Nachricht. Bei der verbrannten Leiche handelte es sich um James Ortega. Der Rechtsmediziner konnte ihn anhand der Zähne identifizieren. Ich hab es erst vor zehn Minuten erfahren. Er war extremer stumpfer Gewalteinwirkung ausgesetzt. Sechs seiner Finger fehlten und außerdem gab es Rauchablagerungen in seiner Lunge.« Ihre Stimme überschlug sich. »Nathan, sie haben ihn bei lebendigem Leib verbrannt.«
    Er sah seinen Partner mit zusammengekniffenen Augen an. Harvs Kiefern fingen an zu mahlen.
    »Sind Sie noch dran?«, fragte sie.
    »Das tut mir wirklich leid, Holly.«
    »Ohne Ihre Hilfe hätten wir ihn nie so schnell gefunden. Ich hab mich gestern Nacht gar nicht bei Ihnen beiden bedankt.«
    »Ich hatte gehofft, wir finden ihn lebend. Dem Verdursten und Verhungern nahe, aber wenigstens noch am Leben.«
    »Ich auch.«
    »Wir benachrichtigen seine Angehörigen.«
    »Das ist nett von Ihnen. Ich muss jetzt Schluss machen. Hier ist die Hölle los. Rufen Sie mich später noch mal an?«
    »Mach ich.« Er legte auf und sah Harv an. Es bedurfte keiner Worte.
    Mit einem Mal war die Angelegenheit

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