Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Lansing hat mir seine Einwilligung gegeben. Er schickt einen Learjet aus Washington, D. C., der Nathan zur Verfügung stehen wird. Er kann damit fliegen, wohin er will. Sie begleiten ihn, aber nur zur Unterstützung. Ich will nicht, dass Sie sich die Hände schmutzig machen.«
»Verstanden«, sagte Henning.
»Die Bridgestones haben im Wachpostenhäuschen eine Nachricht hinterlassen. Es waren nur fünf Worte.
Dies war erst der Anfang
.«
Nathan schüttelte den Kopf.
»Unsere Dokumentenexperten überprüfen sie gerade. Sie versuchen herauszufinden, welches Papier und was für ein Drucker verwendet wurden. Vielleicht bringt uns das weiter. Außerdem hat Direktor Lansing die Sicherheitsvorkehrungen in sämtlichen Dienststellen und Büros verstärken lassen.« Holly schloss dieAugen. »Finde die Burschen, Nathan. Wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert.«
»Verlass dich drauf.«
Als sie wieder mit dem Fahrstuhl nach unten fuhren, tat Henning sein Bestes, sich seine Wut nicht anmerken zu lassen. Aber Nathan spürte sie wie die Hitze aus einem Ofen.
Draußen fragte Henning: »Was sind das für Tiere, dass sie so etwas tun können? Die sind doch krank.«
»Darauf gibt es keine einfache Antwort, außer dass bei den beiden die Sicherheitsmechanismen, die die meisten Menschen unter Kontrolle halten, nicht funktionieren. Der Bombenanschlag ist für sie die Rache für den Tod ihres kleinen Bruders.«
»Glauben Sie, dass sie einen weiteren Anschlag auf eine FBI-Dienststelle versuchen werden?«
»Das weiß ich nicht. Vielleicht. Es kann aber auch sein, dass sie mit ihrer Nachricht von ihrem wirklichen Ziel ablenken wollen.«
Henning wartete.
»Das wirkliche Ziel bin ich.«
Henning hielt mit seinem Wagen vor dem Hyatt und schaltete den Motor ab. Anstatt Nathan einfach nur abzusetzen, stieg er mit ihm aus und gab ihm die Hand. »Sobald der Learjet hier ist, rufe ich Sie an. Gibt es einen Ort, wo Sie sofort hinwollen?«
»Die USDB in Fort Leavenworth in Kansas.«
»USDB?«
»United States Disciplinary Barracks. Das Militärgefängnis. Ursprünglich hatte ich nicht vorgehabt, selbst dorthin zu gehen, weil ein Flug mit einer zivilen Luftfahrtgesellschaft zu lange dauert. Mit dem Learjet können wir jedoch direkt auf dem Gelände landen. Ich möchte mit dem Psychiater sprechen, der Ernie Bridgestone behandelt hat. In seiner Akte steht, dass andere Insassen Ernie während seiner Haft fast zu Tode geprügelt haben. Um dieses Trauma zu verarbeiten, hat er wahrscheinlich beim Gefängnispsychiaterprofessionelle Hilfe in Anspruch genommen. Der Mann kann mir bestimmt wertvolle Einblicke in Ernies Psyche und sein Privatleben vermitteln. Mir ist jeder Hinweis recht. Ich hoffe nur, der Psychiater redet mit mir und verschanzt sich nicht hinter seiner ärztlichen Schweigepflicht.«
»Das will ich ebenfalls stark hoffen.« Der FBI-Mann grinste. »Wenn nicht, dann können Sie ihm ja immer noch nach Feierabend einen Besuch abstatten.«
»Wissen Sie, langsam bekomme ich den Eindruck, dass Sie wirklich mit mir am gleichen Strang ziehen.«
»Hören Sie, ich möchte Ihnen danken, dass Sie in der Intensivstation geholfen haben, unsere Verwundeten zu versorgen. Als ich sagte, das sei alles Ihre Schuld, habe ich mich geirrt.«
»Danke, dass Sie mir das sagen.«
»Ich sage Ihnen sofort Bescheid, falls sich Hollys Zustand ändert.«
»Hauen Sie sich aufs Ohr, Special Agent Henning. Im Marine Corps gibt es eine Grundregel: Schlaf, wann du kannst.«
Henning seufzte. »Ich muss noch einen langen Bericht schreiben, aber das kann warten. Jetzt, wo Sie es sagen … ich bin wirklich hundemüde. Ich hoffe, Sie haben recht, was das Klingeln in meinem Ohr angeht. Es treibt mich noch zum Wahnsinn.« Henning stieg in seinen Wagen und ließ das Fenster herunter.
»Ich meine es ernst, Henning. Gönnen Sie sich etwas Schlaf. Ich würde gerne vor Sonnenaufgang in Fort Leavenworth sein.«
Sobald Nathan in seinem Hotelzimmer war, ließ er sich aufs Bett fallen.
»Bist du das?«, rief Harv aus dem Nebenzimmer.
Nathan starrte an die Decke. »Ja.« Er spürte, dass Harv in der Verbindungstür stand und ahnte dessen nächste Frage. »Holly wird es schaffen. Man hat sie mit Morphin vollgepumpt. Sie hat acht Knochenbrüche, einen Schädelbruch und Verbrennungen zweitenGrades, aber langfristig müsste alles in Ordnung kommen. Es gab keine Schäden an der Wirbelsäule oder den Nervensträngen.«
»Wenn man die Alternative bedenkt,
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