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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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»Hallo?«
    »Nathan?«
    »Dad«, sagte Nathan. Harv fragte per Handzeichen, ob er das Zimmer verlassen solle. Nathan schüttelte den Kopf.
    »Rufe ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt an?«
    »Du arbeitest spät heute.«
    »Das gehört zu meinem Job. Ich muss mit dir reden.«
    Nathan schwieg.
    »Ich habe gehört, du warst dort draußen in letzter Zeit sehr beschäftigt.«
    Sollte das ein Dankeschön sein? »Ja, das stimmt. Harv und ich.«
    »Du hast mit deinem Warnschuss einer Menge Leuten das Leben gerettet. Ich bin froh, dass du dort warst.«
    »Frank Ortega hatte uns gebeten, aufzupassen.«
    »Ich weiß, er hat es mir erzählt. Er sagte auch, du wolltest mit Direktor Lansing sprechen.«
    »Das habe ich bereits.«
Aber das weißt du ja eh schon
, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Und worüber habt ihr gesprochen, wenn ich fragen darf?«
    »Harv und ich werden Jagd auf die Bridgestones machen.«
    »Aha.«
    »Bevor die beiden heute einundzwanzig FBI-Agenten umgebracht haben, haben sie James Ortega bis zur Unkenntlichkeit entstellt, ihm sechs Finger abgeschnitten und ihn dann bei lebendigem Leib verbrannt.« Ein unangenehmes Schweigen folgte. »Bist du noch dran?«
    »Ja.«
    »Den Teil hat Frank dir wohl nicht erzählt?«
    »Nein, Nathan, das hat er nicht und ich habe ihn auch nicht danach gefragt.«
    Erneutes Schweigen. Nathan wusste, dass sein Vater sich jetzt fragte, warum er nichts davon erfahren hatte. Information war schließlich in Washington Macht. »Hör zu, wir müssen die Kerle finden, damit wir sie vernehmen können. Du willst doch schließlich wissen, wo das restliche Semtex geblieben ist, oder? Vor allem nach dem, was heute passiert ist.«
    »Das FBI hat für so etwas eigene Leute. Die brauchen dich nicht.«
    Nathan seufzte.
    »Halt dich da raus und lass das FBI seine Arbeit machen. Ich kann dich nicht …«
    »Du kannst was nicht?«
    »Also gut. Ich kann dich nicht schützen, wenn du weiterhin deine Rachepläne verfolgst.«
    »Mir geht es dabei nicht um Rache, und außerdem brauche ich deinen Schutz nicht.«
    »Das ist keiner von diesen Auslandseinsätzen, wie du sie früher für die CIA gemacht hast. Wir sind hier in den Vereinigten Staaten. Du kannst nicht einfach Leute auf offener Straße entführen und sie verhören.«
    »Das werden wir sehen.«
    »Verdammt noch mal, Nathan, wir sind hier nicht im Dritten Reich. Deine brutalen Methoden sind illegal und heimtückisch. Lass die Finger davon. Die Sache geht dich nichts an.«
    »Und ob sie mich was angeht. Die Bridgestones müssen dran glauben, egal wie. Wenn das FBI sie vor mir findet, ist das in Ordnung. Dieser Anruf soll wohl eine Warnung sein, nicht wahr?«
    »Wenn du nicht von deiner Menschenjagd ablässt, landest du womöglich im Gefängnis und dann kann ich dir nicht helfen.«
    »So wie du mir damals in Nicaragua geholfen hast?«
    »Das ist unfair. Ich hatte keine Ahnung, wo man dich … gefangen hielt.«
    »Du kannst es ruhig sagen, Dad. Es ist ja nur ein Wort.
Gefoltert
. Du hattest keine Ahnung, wo ich gefoltert wurde. Drei Wochen lang.«
    »Sie … ich konnte dich nicht finden.«
    »Ach ja? Harv hat mich doch auch gefunden.«
    Keine Antwort.
    »Und rate mal, wie er das angestellt hat. Er hat Leute auf offener Straße entführt und sie verhört …«
    »Ich weiß, wie er es gemacht hat«, schnitt Stone ihm das Wort ab.
    »Na ja, zwischen dir und Frank Ortega besteht eben ein gewaltiger Unterschied. Ortega hat alles darangesetzt, um seinen vermissten Enkel zu finden, und es dabei mit den wertvollen Grundrechten von ein paar Scheißkerlen nicht allzu genau genommen. Ich brauche von dir keinen Vortrag über die Verletzung von Menschenrechten. Die habe ich am eigenen Leib erfahren.«
    »Es war eindeutig ein Fehler, dich anzurufen.«
    »
Eindeutig
. Ach ja, noch was. Ich war mir nicht sicher, ob ich es dir erzählen soll, aber jetzt ist es auch egal. Die Bridgestones wissen, dass ich ihren kleinen Bruder erschossen habe. Sie wissen auch, dass du mein Vater bist. Das macht uns beide zu lebenden Zielscheiben. Passen Sie also gut auf sich auf, Herr Senator, denn die Sache ist
eindeutig
noch nicht vorbei.«
    Nathan beendete das Gespräch und schleuderte das Handy wütend auf das Bett. Dann schloss er die Augen, atmete langsamer und legte den Kopf in den Nacken. Unterschwellig bekam er mit, dass Harv auf dem Stuhl am Fenster hin und her rutschte. Nachdem er mindestens eine Minute lang geschwiegen hatte, sagte er: »Ich habe wohl nicht besonders gut

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