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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Peterson
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habe.«
    »Mir geht’s genauso.«
    »Werden Sie Ihren Besuch kurz halten? Sie muss schlafen.«
    »Kein Problem.« Nathan folgte ihm durch das Foyer der Notaufnahme, vorbei an vier Polizisten, und dann einen schmalen, neonerleuchteten Flur entlang.
    Als sie an den Fahrstühlen ankamen, drückte Henning auf den Knopf und trat einen Schritt zurück. »Wir haben einundzwanzig Tote und achtundfünfzig Schwerverletzte. Sieben davon in kritischem Zustand.«
    Nathan schwieg.
    »Es ist wohl nicht schwer zu erraten, wer das war. Werden Sie die Kerle jagen?«
    »Darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Ich möchte Ihnen dabei helfen. Was kann ich tun?«
    Nathan wandte sich ihm zu. »Sie sind ein engagierter, fleißiger und ehrlicher Staatsdiener, Henning. Holly hat mir das auf der Fahrt zur Hütte gesagt. Machen Sie sich wegen dieser Sache nicht alles kaputt, wofür Sie so hart gearbeitet haben. Der Preis ist zu hoch.«
    »Scheiß drauf. Jetzt wird mit harten Bandagen gekämpft.« Ein leises Klingeln kündigte die Ankunft des Fahrstuhls an. Sie betraten die Kabine und warteten, bis sich die Edelstahltüren geschlossen hatten. »Wir lassen unsere eigenen Leute nicht im Stich.« Henning drückte fester als nötig auf den Knopf für den zweiten Stock.
    Nathan gab sich bei seiner Antwort Mühe, nicht herablassend zu klingen. »Noch vor ein paar Tagen dachten Sie da anders. Hören Sie, in solchen Situationen scheue ich mich nicht, mit schmutzigen Tricks zu arbeiten. Wenn es um Leben und Tod geht, scheiße ich auf die Verfassung. Nur ein Idiot hält sich an die Regeln, wenn der Gegner das nicht tut. Wenn wir die Kerle finden, könnte es brutal werden. Und ich meine, richtig brutal.«
    »Sagen Sie mir einfach, was Sie brauchen, und ich sorge dafür, dass Sie es bekommen.«
    »Für den Anfang brauche ich Zugang zur NCIC-Datenbank. Außerdem muss ich Autokennzeichen, Adressen und Telefonnummern abfragen können. Dinge in der Art.«
    Henning zog seine Brieftasche hervor, entnahm ihr eine Visitenkarte und schrieb eine Nummer auf die Rückseite. »Hier haben Sie meine Handynummer. Sie können mich rund um die Uhr erreichen.«
    »Sie gehen ein hohes Risiko ein, wenn Sie mir helfen.«
    »Ich will nachts ruhig schlafen können, mit dem Bewusstsein, das Richtige getan zu haben.«
    »Außer Harvey und mir erfährt niemand etwas davon, es sei denn, Sie wollen, dass Holly Bescheid weiß. Das ist Ihre Entscheidung. Unter den gegebenen Umständen glaube ich kaum, dass sie etwas dagegen hat.«
    Im zweiten Stock öffneten sich die Fahrstuhltüren und gaben den Blick auf die Intensivstation frei, wo Nathan und Henning ein paar Stunden zuvor bei der Versorgung der Verletzten geholfen hatten. Jetzt war es ruhig. Die Schwesternstation war besetzt. Man hatte die Krankentragen entfernt und das Blut aufgewischt. Der Geruch nach verbranntem Fleisch hatte sich verzogen. Henning nickte dem Polizisten in Uniform zu, der zu ihrer Linken saß. Nathan folgte Henning zur Schwesternstation, wo sie sich auswiesen und in die Besucherliste eintrugen. Holly lag auf Zimmer 312. Als sie zusammen durch die Intensivstation gingen, überlegte Nathan, ob er Henning von seinem Gespräch mit Holly in der Piano-Bar erzählen sollte – davon, dass sie ihm die gleiche Hilfe angeboten hatte. Doch dann verwarf er diesen Gedanken wieder, da er ihr Vertrauen nicht enttäuschen wollte. Indiskretion war in dieser Situation unangebracht und entsprach auch nicht seiner Art. Wenn Holly es Henning von sich aus sagen wollte, war das in Ordnung. Das Vertrauen, das Direktor Lansing in ihn setzte, würde er auch nicht enttäuschen. Was Holly anging, so würde er ihr nie von Lansings Anruf erzählen, mit dem ihm der FBI-Direktor grünes Licht gegeben hatte. Was hieß das überhaupt, grünes Licht? Im Augenblick würde er sich keine Gedanken darüber machen. Er würde die Dinge auf seine Art und Weise angehen und abwarten, was geschah. Allerdings war er sich sicher, dass das alte Sprichwort:
Töte sie alle und überlasse es Gott, sie auszusortieren
hier keine Gültigkeit besaß.
    »Woran denken Sie gerade?«, fragte Henning.
    »An meine nächsten Schritte.«
    »Und die wären?«
    Sie blieben vor Hollys Zimmer stehen. Die Tür war geschlossen.
    Nathan sprach mit leiserer Stimme weiter. »Ich werde nach Leuten suchen, bei denen es eine Verbindung zu den Bridgestones gibt. Mit Ihrer Hilfe dürfte das leichter sein.«
    »Wo wollen Sie damit anfangen?«
    »Bei Ernie Bridgestone. Ich werde mir die

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