Todesspiel
DDC-Arbeitsgruppe beschäftigen sich einige Leute damit, Nachforschungen über eine ganze Reihe von Kongressabgeordneten anzustellen, sogar über Mitglieder der Regierung … Über alle möglichen Politiker. Hochkarätige. Und zwar intensive Nachforschungen, einschließlich persönlicher Überwachung. Diese Leute haben eine Menge Informationen dieser Art gesammelt – ich kann es nur Erpressungsmaterial nennen.«
»Das … das kann doch nicht wahr sein«, sagte er. Es war fast ein Winseln.
»O doch. Stellen Sie mal ein paar Fragen in Ihrem Verantwortungsbereich. Aber ich an Ihrer Stelle wäre sehr, sehr vorsichtig, wen ich da frage.«
Er blieb in der Küche zurück, während ich nach draußen hastete. Ich hörte noch, dass seine Frau nach ihm rief, dann war ich im Wagen, und LuEllen fuhr los, ohne Licht den Hügel hinunter.
Auf der Straße schaltete LuEllen die Scheinwerfer ein, fragte: »Na, wie ist’s gelaufen?«
»Es hat geklappt … Lass uns ein stilles Plätzchen finden,
wo ich die Nummernschilder säubern kann, nur für alle Fälle.« Ich warf die Clinton-Maske auf den Rücksitz, und wir verließen diese vornehme Gegend.
15
Wir riefen Krause aus Gettysburg, Pennsylvania, an – nun, nachdem die NSA eingeschaltet war, wollten wir weit weg sein von Orten, wo man mit einer hohen Präsenz von Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden rechnen musste und man uns schnell auf die Pelle rücken konnte. Wenn wir von einer der großen Malls in Washington aus anriefen, bestand eine Chance von 95 %, dass wir unbeschadet davonkamen. Das bedeutet allerdings, dass man in einem von zwanzig Fällen geschnappt wird, und das ist keine gute Relation. Wir akzeptieren in solchen Situationen höchstens eine Quote von eins zu tausend.
Wir riefen Krause aus der öffentlichen Telefonzelle einer Highway-Raststätte an, und er meldete sich nach dem dritten Läuten. »Ja?«
»Senator Krause, hier ist Bill Clinton. Sind Sie bereit, mit mir zu reden?«
»Ja, ja. Ich habe mit dem Leiter meines Stabes gesprochen. Er ist verantwortlich für die Verbindung zur DDC-Arbeitsgruppe. Er sagt, er werde überprüfen, was Sie mir da mitgeteilt haben, behauptet aber, nichts von solchen Nachforschungen zu wissen. Ich fürchte, der Mann lügt. Ich habe es ihm angemerkt. Da gehen mehr finstere Dinge vor sich, als ich jemals vermutet habe.«
»Der Mann hat aber ja auch seinerseits ein Problem«, sagte ich. »Auf längere Sicht kann er diese Dinge nicht geheim halten,
da sie zum Teil ja schon nach außen gedrungen sind. Nur die wirkliche Quelle ist noch nicht bekannt. Wir haben einiges von dem Zeug, Carp hat einiges, und wir wissen nicht, wie viel Bobby gesammelt hatte, bevor er umgebracht wurde.«
»Sie sagten, Sie hätten vielleicht eine Idee, wie wir mit dieser Sache umgehen sollten …«
»Ja, die habe ich, aber ehe ich darauf zu sprechen komme, möchte ich Ihnen noch einmal einhämmern: Seien Sie vorsichtig. Sehr vorsichtig. Da sind seltsame Dinge im Gang.«
»Sie meinen doch nicht etwa … Sie denken doch wohl nicht, dass Gefahr für, ähm, Leib und Leben bestehen würde?«
»Doch, genau das meine ich. Drei Männer sind tot, wurden ermordet. Zwei davon haben offensichtlich versucht, Carp zur Rede zu stellen oder ihn gar irgendwie aus dem Verkehr zu ziehen, ohne dazu von einer offiziellen Autorität beauftragt zu sein. Aber sie waren, mein Gott, Mitarbeiter in der zu Ihrem Verantwortungsbereich gehörenden DDC-Arbeitsgruppe! Jemand ist da ausgeflippt, und wir wissen nicht, wer es war.«
»Ich kann einiges unternehmen …«
»Wenn Sie wollen, kann ich mich mit einem Drohanruf einschalten. Ein islamistischer Hintergrund oder so.«
»Nein, nein, lassen Sie mich das handhaben«, sagte er. »So, und jetzt zu Ihrer Idee …«
»Wir – die Mitglieder unserer Gruppe – haben zwei begrenzte Ziele«, begann ich. »Wir möchten Bobbys Computer aus dem Verkehr ziehen, und wir möchten, dass Carp für den Mord an Bobby zur Rechenschaft gezogen wird. Das ist alles. Wenn es uns gelingt, Bobbys Laptop in die Finger zu kriegen, löst das unsere Probleme und zum Teil auch Ihre. Eine Gefahr weniger für uns alle … Sie, Senator, müssen sich natürlich noch mit Ihrer DDC-Arbeitsgruppe rumschlagen.«
»Was aber ist mit den Unterlagen, die Sie in der Hand haben? Das ist aus meiner Sicht ja auch ein Problem …«
»Wenn Sie noch ein wenig intensiver mit Rosalind Welsh reden, wird sie Ihnen sagen, dass wir sehr diskret sind, solange man keine
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