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Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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bösen Spielchen mit uns treibt. Ich will nicht, dass das FBI nach mir fahndet – es könnte sein, dass man mich tatsächlich aufstöbert. Wenn wir Carp und den Laptop in die Finger kriegen, ist die Sache für uns erledigt, und Sie werden nie mehr von uns hören. Außerdem – wir haben nicht viel Stoff in Händen, der für andere gefährlich werden könnte. Carp jedoch ist im Besitz von rund fünfzig umfangreichen Dateien. Er hat bisher erst einen kleinen Teil aus einer davon in die Welt gesetzt, und das ist die, die ich auch habe.«
    »Fünfzig?«
    »Ja. Er hat bisher noch nicht einmal ein Prozent aus seinem Fundus eingesetzt.«
    »O Gott …«
    »Wir denken, wir können an Carp rankommen, ohne dass er was davon merkt«, fuhr ich fort. »Sozusagen über eine, hmm, dritte Person … Wir könnten ihn nämlich wissen lassen, dass Sie einen Deal mit ihm machen möchten. Dass Sie im Ausgleich für die Neutralisierung des Bobby-Laptops seine Sicherheit garantieren, ihm darüber hinaus vielleicht sogar anbieten, ihn wieder in die Reihen Ihrer Mitarbeiter aufzunehmen. Carp ist verzweifelt und am Boden zerstört und zu jedem Risiko bereit, wie wir wissen; er hat derzeit wahrscheinlich keine feste Unterkunft, und wir denken, er ist durchgeknallt – vielleicht geht er also auf einen solchen Vorschlag ein. Verabreden Sie ein Treffen mit ihm.«
    »Und was dann?«
    »Sie sind der Politiker, Senator. Verhandeln Sie mit ihm. Falls er einem Treffen zustimmt, warne ich jedoch dringend vor dem Versuch, ihn festnehmen zu lassen. Er ist verrückt,
aber clever. Er bereitet sich bei einem Treffen ganz bestimmt auf alle Eventualitäten vor. Und es besteht die große Gefahr, dass er eine Zeitbombe in den Laptop eingebaut hat.«
    »Was?«
    »Ja, eine Informationsbombe sozusagen. Sie nehmen ihn fest, er hält eisern den Mund, und zwölf Stunden später legt sein Computer los und übermittelt alle verdammten Storys an CNN. So was kann man ganz einfach vorbereiten. Man braucht nur ein Motelzimmer mit einem Telefon und ein paar Kodewörter, auf die der Computer nach der vorgegebenen Zeit reagiert.«
    »Verdammt …«
    »Sie müssen irgendwas unternehmen«, sagte ich. »Und zwar gleich – Carp ist außer Kontrolle. Wenn Sie das FBI auf ihn hetzen, wird der Laptop, sofern die Feds ihn in die Finger kriegen, sozusagen zum öffentlichen Eigentum, und Sie sind geliefert. Wenn Sie aber mit ihm reden können, von Angesicht zu Angesicht, müsste es Ihnen gelingen, einen Deal mit ihm zu machen. Welcher Art auch immer.«
    »Ich muss mir das alles durch den Kopf gehen lassen. Wie wollen Sie Carp dazu bringen, mit mir in Kontakt zu treten?«
    »Wir sind nicht vollkommen sicher, ob wir das erreichen können. Ich möchte Ihnen nicht sagen, wie wir es anstellen wollen, weil ich Ihnen dann ein paar meiner Geheimnisse verraten müsste. Aber wir glauben, dass wir ihn dazu kriegen können, Sie anzurufen … Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.«
    »Okay. Machen Sie das, und ich denke mal darüber nach.«
     
    Wir unternahmen die Nacht über nichts mehr, bis auf den Kauf von zwei bronzenen Lotkegeln in einem Eisenwarengeschäft.
    Falls wir mit Carp – Lemon – noch am Abend in Kontakt traten, so überlegten wir, würde er womöglich ein Treffen mit
Krause mitten in der Nacht verabreden, und dann war es für uns sehr viel schwerer, ihm auf den Fersen zu bleiben, als bei Tageslicht.
    Während wir schlaflos auf den Betten lagen, sagte LuEllen: »Beim Umgang mit Krause verhältst du dich so, als ob du befürchtest, er würde ein falsches Spiel mit uns treiben, wolle uns reinlegen …«
    »Ich gehe jede Wette ein, dass er das zumindest überlegt«, sagte ich. »Deshalb habe ich uns aus der Sache mit dem Deal ganz rausgehalten. Sollen Carp und Krause das unter sich ausmachen. Wenn wir dabei Bobbys Laptop kriegen, haben wir das erreicht, was wir bei dieser Aktion erreichen wollten.«
    »Du gehst dabei aber von vielen Annahmen aus – dass Carp mit dem Corolla zum Treffpunkt mit Krause fährt, dass er den Laptop bei sich hat und dass er ihn im Wagen liegen lässt.«
    »Meine Annahmen basieren aber auf mehr als reiner Hoffnung«, sagte ich. »Carp muss davon ausgehen, dass niemand den Corolla kennt – niemand aus Krauses Umfeld jedenfalls -, sonst hätten sie ihn schon längst hopsgenommen. Den Laptop kann er bei niemandem zurücklassen, denn wenn man ihn tatsächlich hopsnimmt und das in den Medien verkündet wird, hat derjenige, bei dem er den Computer deponiert hat, gar

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