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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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Und die Zeit, die dir bleibt, verfliegt schneller als die Chancen der Mets, die Meisterschaft zu gewinnen.«
    »Ich habe eine Idee, Tommy.«
    Sein Handy klingelte. Es war Estrella.
    »Moment«, sagte Rubens.
    »Papa, ich bin so wütend auf dich.«
    Die Spannung wich ein wenig von Rubens, als er die Stimme seiner Tochter hörte. Zumindest redete sie mit ihm.
    »Estrella, ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Wo bist du?«
    »Ich bin mit Jamie nach Hause gegangen. Nixon, Claudionei und Katarina sind auch hier. Sie wollen wissen, was los ist.«
    Sein Puls beschleunigte sich, als er fragte: »Hast du es ihnen erzählt?«
    »Du weißt doch, dass ich das nicht getan habe. Papa, ich verstehe, dass du mich damals in Brasilien angelogen hast, weil ich noch ein Kind war. Und du hattest recht. Ich wäre völlig ausgeflippt, wenn du mir die Wahrheit gesagt hättest. Aber jetzt ist es anders. Ich bin kein Kind mehr.«
    »Das stimmt«, sagte er. Aber wenn ich dir sage, was ich tue, mache ich dich zur Mitwisserin eines Verbrechens.
    »Du hast den Mann gefunden, stimmt’s, Papa?«
    »Ja.«
    »Du steckst in Schwierigkeiten. Irgendetwas ist vorgefallen. Erzähl’s mir«, flehte sie mit zitternder Stimme.
    »Ich kann nicht. Auch auf die Gefahr hin, dass du wieder wütend auf mich wirst.«
    Es regnete noch immer beständig. Die Leute liefen mit aufgespannten Regenschirmen, gesenkten Köpfen und eingezogenen Schultern die Straße entlang. Rubens hielt den Atem an. Er wusste nicht, wie sie sich verhalten würde.
    »Ich habe das nicht so gemeint, was ich über Mama gesagt habe«, sagte sie.
    »Ich weiß«, erwiderte er mit Tränen in den Augen.
    »Aber wenn ich dich sehe, bringe ich dich um.«
    »Ich liebe dich, Estrella. Bleib zu Hause. Und pass auf dich auf.«
    »In Brasilien«, sagte Rubens zu Tommy, während im Radio die Nachrichten liefen, »regnet es während der Regenzeit jeden Tag. Als wir Estrella gemacht haben, hat es auch geregnet. Es ist in einer Hängematte passiert, Tommy. Wir haben die ersten drei Jahre unserer Ehe immer in Hängematten geschlafen. Das ist entspannend. Man schläft auf der Seite, da kriegt man keine Rückenschmerzen.«
    »Rubens, das ist ja alles gut und schön, aber erzähl mir lieber von deiner Idee.«
    »Sieh dir all die Leute an, die durch den Regen rennen. Alle hier schützen sich dauernd gegen etwas. Mit Schirmen. Mit Mänteln. So, als hätten sie vor allem Angst. Selbst vor ein bisschen Wasser. Wie konnten die Vereinigten Staaten so ein mächtiges Land werden, wenn eure Leute so viel Angst haben?«
    »Ich habe vor allem Angst um dich und Estrella.«
    »Wir haben das Foto von Nestor. Wir haben den Namen, den Evans genannt hat. Wir haben De’Artes Geschichte, selbst wenn er nicht mehr da ist, um sie zu bestätigen. Wir wissen, dass die Schießerei im Dschungel bloß Schauspielerei war. Nestor ist dabei, ein ganz großes Ding zu drehen.« Rubens ließ die Schultern hängen. »Aber wir haben überhaupt keine Beweise.«
    Der Radiosprecher sagte: »Ein Sprecher der Abteilung für Hasskriminalität hat die Meldung von Fox TV dementiert, wonach die Polizei kurz davor steht, den Mörder von Honor Evans zu identifizieren …«
    Es regnete jetzt so heftig, dass Rubens kaum die Gebäude auf der 34 th Street sehen konnte.
    »Es könnte ein Gerücht sein«, sagte Tommy.
    »Fox hatte berichtet, dass es sich laut Aussage eines Insiders bei dem Verdächtigen um einen ehemaligen Staatsangestellten handelt …«
    Das trifft auf ungefähr zehn Millionen Menschen zu, aber ich bin einer von ihnen.
    »Der Ausweis«, vermutete Tommy.
    »Früher oder später musste es ja passieren.«
    Einen Moment lang versetzte der dichte Regen ihn wieder in den Dschungel. Er war noch ein Kind. Das Leben war einfach. Man ritzte einen Baum ein, und weißer Kautschuksaft tropfte heraus.
    Es roch nach Gas und nach verbrennendem Fleisch. Er sah Rosa vor sich in der Nacht, als sie gestorben war, wie sie schlafend im Bett lag. Das Haar ausgebreitet auf dem Kopfkissen.
    »Ich muss ihn treffen, Tommy.«
    Rubens sah, wie die Digitalziffern der Uhr im Armaturenbrett umsprangen. Ihm blieb keine Zeit mehr, um weiter zu ermitteln, aber vielleicht konnte er durch Konfrontation eine Antwort erzwingen.
    »Tommy, wenn diese Firma unter Druck gerät, werden Dinge passieren.«
    »Was hast du vor?«
    »Lass uns einen Elektronikladen suchen. Hier in der Gegend müsste eigentlich einer sein. Vielleicht in der Sixth Avenue.«
    »Elektronik? Wovon redest du

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