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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Seele, die sie selbst angeblich nicht wollte -, hatte nichts anderes Bedeutung.
    Er schob eine Schüssel in den Ofen und zog gerade den Korken aus einer Weinflasche, als es an der Tür klingelte. Er stellte die Flasche ab, damit der Wein atmen konnte, und spähte durch den Spion. Und seufzte. »Talia«, sagte er, als er die Tür öffnete. Talia hielt ihm die Leine hin, an der Richter Borensons Bulldoge hing. »Du hast den Hund vergessen.« »Ich hatte plötzlich viel zu tun.«
    Ihr Lächeln war mitfühlend. »Ich habe gehört, was vor der Ambulanz passiert ist. Tut mir leid für dich.« Er seufzte wieder. »Ich sollte dich vermutlich hereinbitten.«
    »Oh, vielen Dank«, gab sie trocken zurück. »Welch Gastfreundschaft.«
    Er öffnete die Tür weiter. Talia und der Hund kamen herein, und bevor Luke noch ausweichen konnte, ließ sich das Tier vor Lukes Füße fallen. Talia lachte. »Sie heißt Darlin'.«
    Er verdrehte die Augen. »Klar, wie denn sonst. Hast du Futter mitgebracht?«
    Talia holte eine Tüte mit Trockenfutter aus ihrem Rucksack. »Bis morgen sollte es reichen. Hier ist auch ihr Napf und die Leine.«
    »Und niemand wollte sie?«, hakte Luke nach, als sie ihm die Gegenstände in die Hand drückte. »Nein, wirklich nicht. Borensons Jagdhunde sind bei den Nachbarn untergekommen, aber Darlin' wollte keiner. Hm, hier riecht es lecker.« In diesem Moment sah sie den für zwei gedeckten Tisch. »Aber du hast einen Gast. Ich verschwinde schon.«
    Sie wandte sich zum Gehen, aber er hielt sie am Ärmel fest. »Susannah Vartanian ist hier.«
    Sie riss die Augen auf. »Tatsächlich?«
    »Nein, es ist nicht so, wie du denkst. Du kannst gerne hierblieben. Komm schon. Ich habe eine Flasche Wein aufgemacht.«
    Er ging in die Küche, den Hund buchstäblich auf den Fersen. Jedes Mal, wenn Luke stehen blieb, legte sich der Hund zu seinen Füßen. Jedes Mal, wenn er sich in Bewegung setzte, tat der Hund es auch. »Ich kann sie nicht behalten. Ich bin doch nie zu Hause.« Talia setzte sich an seine Theke. »Dann muss sie in ein Heim. Und wer weiß, wie es ihr da ergeht.« Luke blickte finster. »Du bist eine grausame Frau, Talia.« Sie lachte. »Und du ein lieber Mann.« Er schüttelte den Kopf. »Erzähl das bloß nicht weiter. Hast du Mr.Csorka getroffen?«
    Sie wurde ernst. »Ja. Er kam mit Zahnarztunterlagen, DNA-Proben und Bildern von seiner Tochter mit Pokalen, die sie gewonnen hat. Sie ist Schwimmerin. Und zwar so gut, dass sie ein Stipendium bekommen hat.« »Inzwischen sind über vierundzwanzig Stunden vergangen. Sie kann überall sein.«
    »Schon, aber jetzt können wir das Foto eines der vermissten Mädchen an jede Polizeidienststelle im ganzen Südosten schicken. Sie ist noch ein paar Wochen lang siebzehn, daher habe ich einen Amber Alert rausgegeben.« Bei diesem Informationsplan im Falle einer Kindesentführung arbeiteten alle Medien auf nationaler Ebene zusammen. Talia beugte sich vor und drückte aufmunternd seinen Arm. »Wir machen vielleicht nur kleine Fortschritte, aber wir kommen weiter.«
    »Ich habe Ihre ...« Susannah brach ab und blieb wie angewurzelt stehen, die feuchten Handtücher säuberlich über dem Arm gefaltet. Ihr Blick fiel auf Talias Hand, die Luke berührte. »Entschuldigung. Ich wusste nicht, dass noch jemand hier ist.«
    Lächelnd streckte Talia die Hand aus. »Talia Scott. Ich bin eine Kollegin von Luke und Daniel.«
    Susannah schob die Handtücher auf ihren anderen Arm, um ihr die Hand zu schütteln. »Sehr erfreut. Sie haben das erste Gespräch mit Gretchen French geführt.«
    »Ja, und mit den anderen Opfern auch«, gab Talia zurück.
    Ihr Lächeln war freundlich. »Außer mit Ihnen.«
    Susannahs Wangen färbten sich rot. »Ich habe bei ASA Hathaway meine Aussage gemacht.«
    »Ich weiß, aber darum geht es mir nicht. Bei den anderen Frauen konnte ich mich vergewissern, dass sie ihre Rechte kennen und wissen, welche Möglichkeiten sie haben.«
    Susannah lächelte spröde. »Ich bin Staatsanwältin. Ich kenne meine Rechte. Aber danke.«
    »Dass Sie die betreffenden Rechte und Gesetze kennen, zweifle ich nicht an. Und ich bin davon überzeugt, dass Sie andere Frauen sehr einfühlsam darüber informieren.« Talia ließ sich nicht beirren. »Aber möglicherweise können Sie Ihr Wissen nicht auf Ihre eigene Person anwenden.
    Wenn Sie reden möchten, stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.« Sie hielt der anderen, immer noch lächelnd, ihre Karte hin.
    Widerwillig nahm Susannah sie an.

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