Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Schultern gepackt und zu sich umgedreht, aber er rührte sie nicht an. »Das scheint mir nicht fair. Keinem von uns beiden gegenüber«, sagte er leise.
    Sie ließ den Kopf hängen. »Sie haben recht. Tut mir leid.« Sie schluckte und konzentrierte sich auf das Schneiden der Gurke. »Talia hat Sie Luka genannt.« »Meine Mutter nennt mich so.«
    »Ja, das weiß ich schon. Talia und Sie sind also befreundet?«, fragte sie vorsichtig.
    Er ließ sich seiner Stimme nichts anmerken, aber sein Herz begann zu hämmern. »Sie ist Griechin.« »Aha? Kennen sich alle Griechen in Atlanta?« Er musste lächeln. »Ja, irgendwie schon. Es ist eine recht enge Gemeinschaft. Mein Vater und seine Brüder bekochen häufig Hochzeiten und andere Feierlichkeiten. Da lernt man ziemlich viele Leute kennen.« Sie warf die Gurkenscheiben in den Salat. »Scott klingt nicht gerade griechisch.«
    »Überbleibsel ihrer ersten Ehe. Es lief nicht so gut.« »Hm. Es überrascht mich, dass Ihre Mutter Sie beide nicht zu verkuppeln versucht«, sagte sie aufgesetzt locker. »Sie hat's versucht. Und musste aufgeben. Talia und ich sind befreundet. Nicht mehr.«
    Sie wandte sich mit der Salatschüssel im Arm zu ihm um. Ihre Augen begegneten seinen, und ihr Blick war so sehnsüchtig und eindringlich, dass ihm plötzlich das Atmen schwerfiel. Dann senkte sie abrupt den Blick, schob sich an ihm vorbei und stellte die Schüssel auf den Tisch. Er folgte ihr, Darlin' im Schlepptau, blieb jedoch stehen und starrte auf ihren Rücken. »Susannah.« »Ich muss gehen. Ich schlafe bei unserer Unbekannten im Krankenzimmer, falls Sie sich dann besser fühlen. Es steht ja ein Wachmann davor.«
    »Ich würde mich besser fühlen, wenn Sie mich ansehen könnten.« Sie regte sich nicht, also legte er ihr die Hände auf die Schultern und zog sanft an ihr, bis sie sich umdrehte, doch ihr Blick lag auf Höhe seiner Brust. Er wartete schweigend, bis sie endlich zu ihm aufsah. Und plötzlich war ihm, als habe man ihn in den Magen geboxt. Ihre Augen, die sonst so wenig verrieten, schienen nun vor Emotionen zu glühen. Er sah Begierde und Interesse. Er sah Sehnsucht und Ablehnung. Und da er wusste, dass alles nun von seinem nächsten Schritt abhing, legte er ihr eine Hand an die Wange, wie er es schon zuvor getan hatte. Sie schmiegte ihr Gesicht in seine Handfläche und sog tief den Atem ein, als wolle sie sich seinen Geruch merken, und alles in ihm zog sich zusammen. Plötzlich wusste er, dass er noch nie jemanden so gewollt hatte wie sie. »Wie lange ist es her, Susannah?«, fragte er heiser. »Was?«
    Gute Frage. »Seit dich jemand berührt hat.« Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange, um ihr zu zeigen, was er damit meinte. »Seit jemand deine Stirn geküsst hat.« Er spürte ihren inneren Kampf. »Das hat noch nie jemand getan«, sagte sie schließlich. Es brach ihm das Herz. »Aber deine Mutter?« »Nein. Sie war kein herzlicher Mensch.« »Susannah, hat dein Vater ...« Er konnte nicht fragen. Nicht nach allem, was sie durchgemacht hatte. »Nein. Aber er wollte es. Das konnte ich immer spüren. Getan hat er es jedoch nicht.« Nervös befeuchtete sie ihre Lippen. »Ich habe mich oft versteckt. So habe ich auch das Geheimversteck hinter meinem Schrank gefunden. Anfangs habe ich mich nicht vor Simon versteckt, sondern vor meinem Vater.«
    Luke hätte am liebsten geschrien. Irgendetwas gegen die Wand geschleudert. Ihren Vater getötet. Ironischerweise hatte Simon das für ihn erledigt. »Hat er dich geschlagen?«
    »Nein. Meistens hat er mich ignoriert. Als sei ich gar nicht da. Aber manchmal sah er mich mit einem sehr merkwürdigen Blick an.« Sie schauderte. »Und deine Mutter?«
    Sie lächelte verbittert. »Sie war eine gute Gastgeberin und hielt das Haus tadellos in Schuss. Nahm sich meistens zurück. Und uns beachtete sie eigentlich kaum. Bis auf Simon. Immer war es Simon. Als er sein Bein verlor, wurde alles noch schlimmer. Und als wir alle glaubten, er sei tot, als mein Vater ihn aus dem Haus geworfen hatte und der ganzen Welt erzählte, er habe einen tödlichen Unfall gehabt ... da wurde es unerträglich.« »Warum?«
    »Meine Mutter war hysterisch. Sie schrie, sie würde uns hassen, mich und Daniel. Dass wir besser nie geboren worden wären. Dass ihr lieber gewesen wäre, wenn wir an Simons Stelle gestorben wären.«
    Gott. Wie musste sich ein Kind fühlen, das so etwas zu hören bekam? »Also konntest du auch nie etwas sagen, als Simon dir etwas antat.« Sie sah

Weitere Kostenlose Bücher