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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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die Kiefer zusammen. Sie hatte bisher drei der sechs Safes in der oberen Etage geöffnet. Einer war leer gewesen, im anderen hatten Grundstückspapiere gelegen, im dritten Carol Vartanians Strassschmuck. Bobby hatte die Steine für echte Diamanten gehalten und sich über ihr Glück gefreut. Susannah stand nicht der Sinn danach, ihr die Illusion zu nehmen.
    Bobby verstaute ihre Beute gerade in Großmutter Vartanians silberner Teekanne, die einen besonderen Wert für sie zu haben schien. Warum dem so war, konnte Susannah nicht begreifen, aber auch das interessierte sie nicht genug, um nachzufragen.
    Stattdessen konzentrierte sie alle Energien darauf, Zeit zu schinden. »Ich bin nicht deine Schwester«, presste sie hervor. »Außerdem weiß ich, dass dieser Safe leer ist. Daniel hat ihn vor drei Wochen geräumt, als er angefangen hat, nach unseren Eltern zu suchen.«
    »Dann muss Daniel ja die Kombination gewusst haben, was bedeutet, dass du es auch tun kannst. Du scheinst ein exzellentes Gedächtnis für Geburtstage zu haben.« Bobby versetzte ihrem Kopf einen weiteren Schlag mit dem Pistolengriff. »Und ich bin deine Schwester, ob du es nun wahrhaben willst oder nicht.«
    Susannah ließ sich auf die Fersen sinken und blinzelte gegen den Schmerz in ihrem Schädel an. Wo bleibst du, Luke? Sie war sicher, dass er ihre Nachricht verstanden hatte. Niemals im Leben hätte sie ihren Vater »Daddy« genannt, und der Gedanke, etwas zur Erinnerung an ihre Mutter mitzunehmen, war absurd. Sie dachte an Talia, die verletzt unter der Treppe lag, und betete, dass Luke noch rechtzeitig eintreffen würde, bevor die Frau verblutete oder Bobby sie beide erschoss.
    Also lenk sie ab. Gib Luke Zeit. »Du bist nicht meine Schwester. Nicht einmal meine Halbschwester. Wir sind nicht miteinander verwandt.« Wieder flog ihr Kopf zur Seite, als Bobby ihr eine heftige Ohrfeige verpasste. »Ist es so schwer zuzugeben?«, fauchte Bobby. Susannah konnte nur hoffen, dass die Wahrheit Bobbys Zorn etwas lindern würde. Ihre Augen brannten, als sie den Unterkiefer vorsichtig hin und her bewegte. »Ja - weil es nicht stimmt. Dein Vater ist Arthur Vartanian, aber meine Mutter tat dasselbe wie deine. Sie ging fremd. Arthur Vartanian ist nicht mein Vater.« Bobbys Augen blitzten. »Du lügst.«
    »Nein, tu ich nicht. Ich habe einen Vaterschaftstest machen lassen. Mein Vater heißt Frank Loomis.«
    Bobby sah sie verunsichert an, dann warf sie plötzlich den Kopf zurück und lachte.
    »Ich fasse es nicht. Die tolle, reiche Suzie Vartanian ist auch bloß ein Bastard gewesen.« Dann wurde sie wieder ernst. »Mach den Tresor auf, Suzie, oder ich gehe runter und puste deiner Freundin den Kopf von den Schultern.« Susannah schluckte. »Ich kenne die Kombination wirklich nicht. Ich lüge nicht.« Bobby runzelte die Stirn. »Dann steh auf.« Susannah gehorchte erleichtert, erstarrte aber, als sie ein Auto hörte, das draußen vorfuhr. Luke! Bitte lass es Luke sein. Bobby hörte es ebenfalls und schlich zum Fenster. »Mist«, murmelte sie. »Wir kriegen Gesellschaft. Wer ist das?«
    Susannah blieb, wo sie war, schrie jedoch auf, als Bobby sie an den Haaren zum Fenster zerrte. Hank Germanio näherte sich vorsichtig mit gezogener Waffe dem Haus. »Keine Ahnung«, log sie. »Den habe ich noch nie gesehen.« »Oh, du bist gut«, sagte Bobby leise. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich dir glatt glauben. Zum Glück waren Leighs Beschreibungen ziemlich gut. Germanio heißt er. Er ist der Typ Draufgänger, einer, der sich nichts sagen lassen will. Okay.« Sie stieß sie auf die Treppe zu. »Schrei um Hilfe!«
    »Nein«, sagte Susannah. »Ich werde dir nicht helfen. Da wirst du mich schon vorher umbringen müssen.« »Oh, das tue ich auch. Aber zuerst wirst du mir die anderen Tresore öffnen. Und bis dahin erledige ich die GBI-Burschen, einen nach dem anderen.« Bobby zerrte sie weiter, bis sie oben an der Treppe stand, drückte Susannah die Waffe an die Schläfe und begann, aus vollem Hals zu schreien. »Hilfe! Sie hat eine Waffe. O mein Gott, sie hatte eine Waffe und will Susannah erschießen.«
    Susannah konnte Germanio durch das Fenster neben der Eingangstür sehen. Er blickte auf, sah sie an der Treppe stehen. Und zögerte.
    Susannah schrie. »Nein! Nicht reinkommen! Das ist eine Falle!«
    Aber es war zu spät. Germanio brach durch die Eingangstür, und Bobby zielte in aller Seelenruhe. Und Germanios Kopf ... teilte sich. Er war tot, bevor er auf dem Boden

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