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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hat.« Das Schweigen, das folgte, kam Rocky wie eine Ewigkeit vor. Sie hatte die Augen geschlossen, und als sie sie schließlich wieder öffnete, ließ ihr der Zorn in Bobbys Blick das Blut in den Adern gefrieren.
    »Ich sagte, ich will nicht, dass etwas zurückbleibt.« Leise, ruhige Worte. »Ich weiß, aber ...«
    »Nichts aber«, fauchte Bobby und begann, auf und ab zu gehen. »Wieso hast du sie zurückgelassen?« »Granville war noch im Bunker, und Mansfield wollte ihn holen gehen und helfen, die Leichen rauszubringen. Dann hörten Jersey und ich Schüsse von der Straße. Wir hielten es für besser, die Ware in Sicherheit zu bringen.« Bobby blieb stehen, wirbelte zu ihr herum und sah sie eiskalt an. »Besser wäre es gewesen, du hättest deine Aufgabe richtig erledigt. Weiter!«
    Rocky wich Bobbys Blick nicht aus. »Auf der Fahrt habe ich den Funk abgehört. Man hat Frank Loomis' Leiche gefunden. Vor dem Bunker.«
    Bobby zog die Brauen zusammen. »Loomis? Was zur Hölle hat er dort gemacht?«
    »Weiß ich nicht.« »Wie viele?«
    Rocky schüttelte den Kopf. »Wie viele was?« Bobby war mit einem Schritt bei ihr, packte sie am Kragen, zerrte sie auf die Fußspitzen. »Wie viele habt ihr dagelassen?«
    Rocky gab sich Mühe, ruhig zu bleiben. »Sechs.«
    »Und du bist sicher, dass sie tot sind? Hast du die Leichen gesehen?«
    Das hatte sie nicht geprüft, obwohl sie es hätte tun müssen. Sie hätte sich vergewissern müssen, dass Granwille die Mädchen wirklich getötet und in den Fluss geworfen hatte. Die traurige Wahrheit lautete, dass ihr Magen sich als zu schwach erwies, wenn es sich um Mord handelte. Aber Granwille war ein krankes Schwein und hatte sich ganz sicher darum gekümmert, dass die Mädchen nicht mehr lebten. »Ja. Ich bin sicher.«
    Bobby lockerte den Griff, und Rocky sank auf die Füße zurück. »Also gut.«
    Sie schluckte, spürte noch die Fingerknöchel, die sich gegen ihre Luftröhre gepresst hatten. »Die Mädchen, die wir zurücklassen mussten, können nicht identifiziert werden. Wir haben nichts zu befürchten, sofern Granwille oder Mansfield den Mund halten. Wenn man sie überhaupt erwischt hat.«
    Bobby ließ sie los und versetzte ihr einen Stoß. »Ich kümmere mich um die beiden.«
    Rocky stolperte, fing sich jedoch rasch wieder. »Aber was, wenn sie erwischt worden sind?«
    »Ich kümmere mich um die beiden. Mansfield ist nicht der einzige Bulle, der auf meiner Gehaltsliste steht. Was noch?«
    »Ich habe dafür gesorgt, dass keinerlei Unterlagen und Papiere dortgeblieben sind. Granville hatte sie nicht geschreddert.«
    Bobbys Blick wurde noch eine Spur kälter. »Dieser verfluchte Bastard. Ich hätte ihn schon vor Jahren umbringen sollen.«
    »Wahrscheinlich.«
    Plötzlich beugte Bobby sich vor und flüsterte ihr ins Ohr. »Aber dich könnte ich jetzt und hier töten. Mit bloßen Händen könnte ich dir das Genick brechen. Und ich sollte es tun. Du hast gründlich Mist gebaut, Rocky.« Wieder glaubte Rocky, dass ihr das Blut in den Adern gefror. »Aber du wirst mich nicht umbringen«, brachte sie mit erzwungener Ruhe hervor. »Ach. Und warum nicht?«
    »Weil du ohne mich keinen Zugang zu den Chatrooms hättest und all die >süßen Dinger<, die wir in Aussicht haben, verloren wären. Euer Nachschub würde schneller versickern als ein Tropfen Wasser in der Wüste.« Sie beugte sich vor und stellte sich auf Zehenspitzen, bis sie ungefähr auf Augenhöhe waren. »Ganz schlecht fürs Geschäft.«
    Bobby starrte sie einen Moment lang an, ein verbittertes Lächeln auf den Lippen. »Du hast recht. Und du hast Glück. Im Augenblick brauche ich dich mehr, als dass ich dich hasse. Aber es wird knapp, meine Liebe. Noch ein Patzer, und das war's für dich. Du bist ersetzbar, und die anderen Geschäfte versorgen mich mit genug Mitteln, um oben zu bleiben, bis ich eine neue Pipeline gelegt habe. Wenn wir in Ridgefield angekommen sind, siehst du zu, dass diese Mädchen sauber und ordentlich aussehen. Heute Abend kommt ein Kunde. Jetzt steig ein.« Bobby setzte sich hinter das Steuer, ein Handy in der Hand. »Hey, Chili. Ich bin's. Ich habe zwei Aufträge für dich, aber es muss schnell gehen. Am besten in der nächsten Stunde.« Rocky konnte Chilis lautstarken Protest hören, als Bobby das Handy mit ausgestrecktem Arm vom Ohr weghielt. »Hör zu, Chili. Wenn du den Job nicht willst - okay. Ich finde schon jemand anderen ...« Bobby grinste. »Das dachte ich mir. Also ... du müsstest zwei Häuser

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