Todesspiele
Luke wissen. »Ja, einmal. Wir wollten zu Toby, aber dann wurde Jareds Mutter krank und musste die Party, die sie geben wollte, wieder absagen, was bedeutete, dass alle unsere Eltern zu Hause sein würden. Toby organisierte uns einen anderen Ort. Eine Hütte.«
Luke stieß den Atem aus. »Wo war diese Hütte, und wem gehörte sie?«
»Das weiß ich nicht. Toby fuhr uns im Van hin. Das Fahrzeug gehörte dem Gärtner seiner Mutter und hatte hinten keine Fenster. Toby hatte den vorderen Teil mit einem Tuch abgetrennt, so dass wir nicht sahen, wohin wir fuhren. Simon saß hinten bei uns und sorgte dafür, dass niemand an dem Tuch vorbeispähte. Das wagte aber sowieso niemand, denn Simon war damals schon ein Irrer.« »Wie lange sind Sie ungefähr gefahren?« Einen Sekundenbruchteil wirkte Davis' Blick verschlagen. »Ich kann mich nicht erinnern.«
Chloes verärgertes Schnauben sagte Luke, dass sie es auch mitbekommen hatte. »Ich denke doch, Mr. Davis.« Garth wandte sich an seinen Anwalt. »Bringen Sie mich jetzt zurück. Und suchen Sie weiter.« Nach was? Oder wem! »Muss hart sein, wenn die eigene Frau einen einfach im Stich lässt«, sagte Luke freundlich. »Und wenn man nicht weiß, wo die Kinder sind oder ob es ihnen gut geht. Zwei Jungen haben Sie, nicht wahr? Sieben und vier. So klein und schon auf der Flucht! Da draußen lauern so viele Gefahren.«
Ein Muskel an Davis' Wange zuckte. »Sie wissen, wo sie sind.«
Luke hob eine Schulter. »Ich kann mich nicht erinnern.« Davis setzte sich wieder. »Ich will meine Frau und meine Kinder sehen.«
»Vielleicht kann ich das arrangieren«, gab Luke ruhig zurück. »Wie weit sind Sie in dieser Nacht gefahren?« Davis' Augen wurden eiskalt. »Keine Stunde. Es war eine Hütte. Oben in den Bergen.«
»Das ist alles?«, fragte Luke. »Das reicht nicht einmal annähernd.«
»Es war eben eine gottverdammte Hütte«, fauchte Davis. »Mit Kamin und Küchenzeile. Wie jede gottverdammte Hütte in den Bergen eben aussieht.«
»Irgendwelche Nippsachen, irgendetwas, das Aufschluss gab, wer die Hütte sonst benutzte?« Garths Augen wurden noch kälter. »Ja. Und das erzähle ich Ihnen, wenn ich meine Kinder sehen kann. Vorher nicht. Ich habe keine Ahnung, warum diese Hütte so wichtig für Sie ist, Agent Papadopoulos, aber sie scheint es zu sein, und offenbar ist das alles, was ich im Moment zum Verhandeln habe.« Er erhob sich. »Ich bin fertig.« Chloe wartete, bis sie wieder im Nebenraum waren. »Macht es Ihnen etwas aus, mir zu erzählen, worum es hier geht?«
Luke seufzte. »Granville hat etwas gesagt, das uns zu dem Schluss bringt, dass er eine Art von Mentor gehabt hatte. Vielleicht hat jemand anderes die Fäden gezogen. Seine Fäden gezogen.«
»Vielleicht sein Partner bei dem Geschäft mit den Mädchen«, sagte Chloe, »vielleicht aber auch nicht. Vielleicht der Besitzer der Hütte, vielleicht auch nicht.« Sie lächelte plötzlich. »Dennoch - ein sehr kluger Schachzug, Luke. Jetzt haben wir etwas in der Hand, ohne dass ich Zugeständnisse machen muss. Einen Deal wird es zwar vielleicht trotzdem geben, aber die Karte spiele ich erst ganz am Schluss aus.«
Nur über meine Leiche. »Danke. Ich hoffe bloß, wir finden Mrs. Davis schnell. Wie ich schon sagte - uns läuft die Zeit davon. Mit jeder Stunde, die vergeht, verringert sich unsere Chance, die Mädchen ausfindig zu machen.« Er wandte sich an Agent Germanio, der bei dem Verhör zugesehen hatte. »Was hatte der Mann gerade getan, als Sie ihn festgenommen haben?«
»Telefonierte mit dem Flughafen.« Germanio warf Chloe einen Blick zu. »Fragen Sie einfach nicht.«
Chloe verdrehte die Augen. »Hank, wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass Telefone tabu sind, bis eine richterliche Verfügung auf dem Tisch liegt?«
Hank schürzte die Lippen. »Ich habe nur gesagt, Sie sollen nicht fragen.«
»Und mit wem hat er gesprochen?«, murrte Chloe. »Als Sie auf Wahlwiederholung gedrückt haben, meine ich.« »Eine Lady namens Kira Laneer. Sie arbeitet am Schalter einer kleineren Fluggesellschaft.«
»Klingt wie der Name einer Stripperin.« Chloe zog eine Grimasse. »Ich finde heraus, ob Mrs. Davis gestern oder heute mit ihren Jungs einen Flug gebucht hat. Und Sie halten sich von Kira Laneer fern, bis ich die Verfügung für Davis' Telefon habe.«
»Haben Sie jetzt genug, um den Durchsuchungsbefehl so zu formulieren, dass wir nutzen können, was immer wir in Bezug auf den Menschenhandel in Davis' Haus finden?«,
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