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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Möglichkeit mehr, mit Ihnen zu reden. Ich wollte Ihnen einfach nur sagen, dass Ihr Bruder ein guter Mensch ist. Ich bete für ihn. Und für Sie.« Gut. Was immer Daniel getan und nicht getan hatte - dass er ein guter Mensch war, hätte Susannah niemals zu leugnen versucht. Ihre Kehle verengte sich, und sie musste schlucken, bevor sie sprechen konnte. »Ich danke Ihnen.« Dr. Berg bedachte die Polizisten im Warteraum, die sich dort lautstark unterhielten, mit einem zweifelnden Blick. »Meine Mutter wurde vergangenes Jahr operiert, und der Raum hier war eine einzige große Party. Alle Mitglieder des Bingoabends und der Tanznachmittage waren hier.« Sie verzog das Gesicht. »Von den >Mädels<, mit denen sie in jede Chippendales-Vorstellung geht, ganz zu schweigen.« Susannah musste grinsen, und Dr. Berg erwiderte das Lächeln scheu. »Ich bin in die Kapelle geflüchtet. Da ist es immer ruhig.«
    Und plötzlich kam es Susannah vor, als gehöre sie genau dorthin. »Vielen Dank.«
    Dr. Berg drückte ihren Arm. »Passen Sie auf sich auf. Und diese lauten Kerle da, die würden alles für Sie tun, nur weil Sie Daniels Schwester sind. Falls Sie also etwas brauchen, zögern Sie nicht, sie zu fragen. Ich würde Ihnen auch gerne helfen, aber ...« Sie wurde ernst. »Ich muss leider meine Arbeit erledigen.«
    Das muss ich auch. Das war der Grund, warum sie heute Morgen ins Flugzeug gestiegen und hergekommen war. Sie musste noch bei der Staatsanwaltschaft ihre Aussage zu den Vergewaltigungen vor dreizehn Jahren machen. Heute waren alle so sehr mit den Ereignissen im Bunker beschäftigt gewesen, dass es noch keine Gelegenheit gegeben hatte, über die Vergangenheit zu sprechen. Aber bevor sie sich bei der Staatsanwaltschaft meldete, musste sie ihren Chef anrufen. Dass sie in diesen Fall verwickelt war, würde den Nachrichtensendern wahrscheinlich eine Meldung wert sein. Es wäre unfair gewesen, wenn er es erst durch CNN erführe. »Sie dürften den härtesten Job von allen haben, Dr. Berg.«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich möchte nicht in Lukes Haut stecken, wenn wir die Opfer identifiziert haben und er den Eltern sagen muss, dass ihre Töchter nicht wieder heimkommen. Die Kapelle befindet sich im dritten Stock.«
     
Freitag, 2. Februar, 19.00 Uhr
     
    Ich muss hier raus. Unbedingt. Ashley Csorka wickelte sich das Handtuch enger um den Körper. Sie war nicht länger in der Hölle aus Beton, aber ihre Lage hatte sich nicht gebessert. Dies hier war ein Haus, doch sie war genauso gefangen wie zuvor. Das Zimmer besaß keine Fenster, nicht einmal Lüftungsschlitze. Das Haus musste mindestens hundert Jahre alt sein. Die Badewanne war gesprungen und schäbig, aber erstaunlich sauber.
    Und auch sie war jetzt sauber, verdammt. Die Frau hatte sie gezwungen, sich zu baden. Ihr Vater hatte Ashley immer gesagt, sie solle sich auf ihre Kleidung übergeben, sobald jemand versuchte, sie anzugreifen: Das würde jeden Vergewaltiger in die Flucht schlagen. Und als man sie mit den anderen auf das Boot getrieben hatte, hatte sie ihren Magen nicht erst mühsam zwingen müssen - sie wurde extrem schnell seekrank. Diese Tatsache hatte ihr Vater stets eigenartig gefunden, da sie Profischwimmerin war. Dad. Ashley kämpfte mit den Tränen. Ihr Dad würde sie suchen ... aber niemals finden. Es tut mir so leid, Daddy. Ich hätte auf dich hören sollen. Plötzlich kamen ihr all die verhassten Regeln und Verbote richtig vor. Aber nun war es zu spät.
    Sie werden mich verkaufen. Sie werden mich benutzen. Und ich werde hier sterben.
    Nein. Du darfst nicht aufgeben. Sie zwang sich, an ihren Vater und an ihren kleinen Bruder zu denken. Sie brauchten sie. Ihr Team brauchte sie. Ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf. Ich habe hier nichts verloren. Ich will für die Olympischen Spiele trainieren. Also sieh zu, dass du hier rauskommst. Irgendwie. Irgendjemand suchte nach ihnen. Sie hatte die Frau mit dem irren Arzt reden hören. Jemand namens Vartanian war mit der Polizei gekommen. Bitte - finde uns! Sie war wie ein Tier an die Wand gekettet gewesen. Aber sie hatte es geschafft, etwas zurückzulassen, hatte etwas in die Metallpritsche geritzt. Das Opfer, das sie dafür gebracht hatte, war es wert gewesen. Sie fuhr sich mit der Zunge über den abgebrochenen Schneidezahn. Bitte. Entdeckt meinen Namen. Sagt meinem Dad, dass ich noch lebe. Sucht nach uns und findet uns, bevor es zu spät ist.
     

5. Kapitel
Dutton,
Freitag, 2. Februar, 19.45 Uhr
     
    Luke stand an der

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