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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Tür zum Bunker und ignorierte die Rufe der Reporter, die ihm einen Kommentar entlocken wollten. Die Übertragungswagen der Nachrichtensender parkten die Straße entlang, und über ihnen kreiste ein Helikopter.
    Chase Wharton würde in weniger als einer Stunde eine Pressekonferenz geben und die Öffentlichkeit darüber aufklären, was heute hier geschehen war, was sie im Bunker gefunden hatten und wieso sie davon ausgingen, dass junge Mädchen entführt worden waren. Bis dahin jedoch hielten sie alle Informationen zurück, die über die Tötungen von Loomis, O'Brien, Granville, Mansfield und dem noch nicht identifizierten Mann auf der Türschwelle der einen Zelle hinausging.
    Fünf tote schuldige Männer. Fünf tote unschuldige Mädchen. Seine Mutter würde sagen, diese Zahlenübereinstimmung sei ein Omen. Er war sich nicht sicher, ob sie damit wirklich falsch lag.
    Aber sie hatten in gewisser Hinsicht Glück gehabt und Daniel und das überlebende Mädchen im Hubschrauber nach Atlanta schaffen können, bevor der erste Reporter eingetroffen war. Sie hofften, dass sie sie so lange geheim halten konnten, bis sie erwacht war und ihnen erzählt hatte, was geschehen war.
    Nach der Pressekonferenz würden sie die Leichen der jungen Mädchen ins Leichenschauhaus transportieren, und die Medien würden sich auf sie stürzen wie tollwütige Hunde. Zum Glück war es Chase, der sich mit der Öffentlichkeit auseinandersetzte. Luke stand jedes Mal kurz davor, ihnen zu sagen, dass sie sich alle verpissen sollten, und damit war leider niemandem gedient. »Sie können jetzt hineingehen, Agent Papadopoulos«, sagte der Officer, der an der Tür aufpasste. Er gehörte zu den vielen Bundespolizisten, die angefordert worden waren, um ihnen unter die Arme zu greifen. »Danke. Ich versuche noch, die Energie aufzubringen.« Oder den Mumm. Sie waren noch immer da drin. Fünf tote Mädchen. Du wirst dich ihnen stellen müssen. Aber er wollte nicht.
    Die Miene des Polizisten verriet Mitgefühl. »Schon etwas Neues von Agent Vartanian?«
    »Sein Zustand ist stabil.« Alex hatte ihn eben angerufen. Also geh schon rein und bring's hinter dich. Vor drei Stunden hatte er den Bunker zum ersten Mal betreten. Danach hatte er die toten Männer ins Leichenschauhaus abtransportieren lassen und die Fragen der Reporter beantwortet, die noch immer dachten, die Verfolgung und Tötung von Mack O'Brien sei die größte Story des Tages. Tja. Wie wenig sie wussten.
    Mack O'Brien war tatsächlich eine Nachricht von gestern. Und doch war es ihm zu verdanken, dass Granvilles widerliche Taten ans Licht gekommen waren. Noch immer stand er an der Bunkertür. Geh schon. Du schiebst das Unvermeidliche nur vor dir her. Ja, natürlich tat er das. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er Angel vor sich. Er wollte sie nicht noch einmal in Wirklichkeit sehen. Aber man bekam im Leben eben nur selten, was man wollte. Also öffnete er die Bunkertür, als sein Handy zu klingeln begann.
    »Papadopoulos.«
    »Ja, das ist mir klar«, kam es trocken aus der Leitung. »Du hast mir versprochen, mich anzurufen. Hast du aber nicht.«
    Luke seufzte innerlich. Er konnte sich vorstellen, wie seine Mutter neben dem Telefon gelauert und auf Nachrichten von Daniel gewartet hatte. Daniel war für sie eine Art Adoptivsohn. »Entschuldige, Mama. Daniel geht es gut.« »Das weiß ich inzwischen selbst.« Ihre Stimme klang sanft, und er erkannte, dass sie nicht verärgert war. »Demi ist vorhin gekommen und hat endlich die Kinder abgeholt, und da bin ich ins Krankenhaus gefahren.« »Du? Selbst? Auf dem Highway?« Seine Mutter hatte eine Höllenangst, im Berufsverkehr mehrspurige Schnellstraßen zu benutzen.
    »Ja. Ich selbst.« Sie klang sehr stolz. »Und jetzt sitze ich vor der Intensivstation im Wartezimmer. Mit Alex. Sie gefällt mir. Sie ist gut für Daniel, findest du nicht?« »Doch, der Meinung bin ich auch. Was hat der Arzt genau gesagt?«
    »Dass Daniel zwar noch eine Weile auf der Intensivstation bleiben wird, sein Zustand aber stabil ist. Du kannst ihn morgen besuchen.«
    »Schön. Und wie kommst du nach Hause, Mama?« Im Dunkeln fuhr sie sehr unsicher.
    »Dein Bruder kommt, wenn er den Laden zugemacht hat, und holt mich ab. Du tust, was du tun musst, und machst dir um deine Mama keine Sorgen. Bis dann.« Du tust, was du tun musst. »Moment, Mama. Hast du schon Daniels Schwester gesehen?« »Ja, sicher. Sie war doch vergangene Woche auf dem Begräbnis ihrer Eltern.«
    »Nein, ich

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