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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nicht gesehen.« Sie wandte leicht den Kopf. »Hat sie Sie gesehen?«
    Vielleicht. Verdammt, ja! Im letzten Augenblick im Bunker. Sie hatte ihr ins Gesicht gestarrt, sich jede Einzelheit merken können. Das Mädchen musste sterben, bevor es mit jemandem sprach. Und Bobby herausfindet, dass ich schlampig gearbeitet habe. »Wie lange muss sie noch auf der Intensiv bleiben?«
    Die Miene der Krankenschwester verriet Erleichterung. »Bis der Schlauch entfernt werden kann, und das tun sie nur, wenn sie sicher sein können, dass sie selbständig atmet. Die Person, die sie zusammengeschlagen hat, war sehr gründlich. Sie hat vier gebrochene Rippen auf der rechten Seite. Ihre Lunge ist kollabiert. Sie wird noch einige Tage im Krankenhaus bleiben müssen.« Rocky knirschte mit den Zähnen. »Wie lange muss sie noch auf der Intensiv bleiben?«, wiederholte sie. »Ich weiß es nicht. Wenn sie nicht paralysiert wäre, vielleicht vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden.« »Wie lange kannst du sie in diesem Zustand halten?« »Nicht lange. Höchstens ein oder zwei Tage. Irgendwann wird das Personal misstrauisch und ordnet ein EEG an. Dann zeigt sich das Medikament.« Ihr Kinn hob sich. »Dann wird man mich wahrscheinlich schnappen, und ...« »Ja, ja«, murmelte Rocky. »Du verpfeifst mich, und wir gehen alle in den Knast.«
    Mit hämmerndem Herzen dachte Rocky nach. Die Situation wurde sekündlich katastrophaler. Bobby darf nichts davon erfahren. Sie hatte für einen Tag genug Mist gebaut. Noch einen Fehler, und ... Es drohte ihr den Magen umzudrehen. Sie hatte gesehen, was Bobby unter »Personalkürzung« verstand. Sie schluckte hart. Der Letzte, der einen Fehler zu viel gemacht hatte, war um einen Kopf kürzer gemacht worden. Buchstäblich. Es war verdammt viel Blut geflossen.
    So viel Blut. Sie konnte weglaufen. Aber im Grunde wusste sie, dass sie nicht weit kommen würde. Bobby würde sie finden und ... Rocky zwang sich, sich auf das zu konzentrieren, was momentan zählte, zu rekapitulieren, was sie über Monica Cassidy wusste. Und ein Plan entstand in ihrem Kopf. Ich kann das wieder geradebiegen. Es würde funktionieren. Es musste funktionieren. Es sei denn, sie war bereit, in die Intensivstation zu marschieren und das Mädchen eigenhändig zu ersticken. Und das war sie nicht. »Also gut. Hör mir zu.«
     
Atlanta,
Freitag, 2. Februar, 23.15 Uhr
     
    Hiermit versichere ich, Susannah Vartanian, dass ich die oben stehende Aussage, die von Chloe M. Hathaway, Assistant State 's Attorney, bezeugt wurde, aus freiem Willen gemacht habe.
    Am Tisch ihres Hotelzimmers las Susannah noch einmal, was sie auf ihrem Laptop geschrieben hatte. In dieser Aussage stand alles, was sie noch von jenem Tag vor dreizehn Jahren wusste, jede Einzelheit, und war sie noch so scheußlich. Sie und Chloe Hathaway hatten ihre Handynummern ausgetauscht und würden sich am folgenden Morgen treffen, um über Susannahs schriftliche Aussage und spätere Zeugenaussage zu sprechen.
    Spätere Zeugenaussage. Das klang so banal, so unpersönlich ... nach dem Leben einer anderen. Aber es geht um mein Leben. Plötzlich stand sie auf. Sie würde kein Wort mehr ändern. Dieses Mal nicht. Dieses Mal würde sie das Richtige tun.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihre Verwicklung in den Fall, den die Medien bereits die »Richie Rieh Rapists« getauft hatten, bekannt wurde. Und als sie eingecheckt hatte, war ein Fotograf in der Lobby gewesen. Er musste Lukes Wagen gefolgt sein, als dieser sie vom Krankenhaus zum Hotel gefahren hatte.
    Luke. Sie hatte an diesem Tag oft an ihn gedacht, jedes Mal ein wenig anders. Er war groß und stark genug gewesen, um das verletzte Mädchen einen steilen Hang hinaufzutragen, ohne dabei in Atemnot zu geraten, und er war unendlich zart mit dem Mädchen umgegangen. Susannah war natürlich klar, dass große Männer durchaus sanft und zärtlich sein konnten, aber sie hatte die Erfahrung gemacht, dass das äußerst selten vorkam. Sie hoffte, dass die Frau in Lukes Leben diese Eigenschaft zu schätzen wusste. Und dass es eine Frau in seinem Leben geben musste, stand außer Frage. Den Mann umgab eine Aura der Intensität, die die Luft um ihn herum zum Schwingen brachte. Ganz abgesehen davon sah er verflucht gut aus, und Susannah war ehrlich genug zu sich selbst, um sich einzugestehen, dass sie sich sexuell von ihm angezogen fühlte. Sie hatte ein ausgesprochen angenehmes Prickeln im Bauch verspürt, als er auf der Intensivstation so dicht bei

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