Todesspiele
bedrückt. »Ja. Und das war mein Fall. Ich kenne ihn besser als jeder andere. Ich werde mich morgen früh als Erstes darum kümmern.«
»Und ich sehe mir die Unterlagen gleich noch einmal an.« Nate seufzte. »Aber was immer dabei rauskommt - gefallen wird's uns nicht.«
Luke wusste genau, was Nate meinte, denn derselbe Gedanke war ihm auch bereits gekommen. Wenn er etwas fand, das ihm beim ersten Mal entgangen war, bedeutete das, dass er Angel und den anderen vielleicht hätte helfen können. Wenn er nichts fand, steckten sie fest und kamen keinen Schritt weiter. Der Gedanke konnte einen wahnsinnig machen.
Luke richtete sich etwas auf. »Bisher haben wir zwei Hinweise zu den weiblichen Opfern im Bunker. Einerseits Angel, andererseits der eingekratzte Name, Ashley O-S.«
»Mein Team wird sich den Rahmen der Pritsche noch einmal ganz genau ansehen. Im richtigen Licht sehen wir vielleicht noch mehr. Allerdings haben wir bereits gefunden, womit sie den Namen eingeritzt hat.« Er hielt eine kleine durchsichtige Plastiktüte hoch. »Ein Stück Zahn, das abgebrochen ist.«
Luke zog die Brauen hoch. »Pfiffiges Mädchen.« »Dann wollen wir hoffen, dass sie das auch bleiben darf«, sagte Chase. »Wissen wir schon etwas von dem Mädchen, das entkommen konnte? Wie sie heißt? Woher sie kommt?«
»Ihr Vorname fängt mit M an«, sagte Luke. »Mehr konnten wir bisher nicht herausbekommen. Sie ist erst vor kurzem aus der Narkose erwacht und wird noch künstlich beatmet, so dass sie nicht reden kann. Wir haben ihre Fingerabdrücke und ein Foto ins NCMEC eingegeben. Bisher haben wir noch keinen Treffer, aber es ist ja erst ein paar Stunden her. Im schlimmsten Fall müssen wir bis morgen warten, um ihren vollen Namen zu erfahren.« »Gut«, sagte Chase. »Pete, was sagt der Brandermittler?« »Er sucht noch in den Ruinen, hat aber Spuren eines Beschleunigers gefunden. Den Detonator allerdings noch nicht, als ich vor zwanzig Minuten mit ihm telefoniert habe. Er will sich sofort melden, wenn er mehr weiß.« »Wie geht es Zach Granger?«, fragte Luke und sah erleichtert Petes Lächeln.
»Das Auge konnte gerettet werden. Möglicherweise wird seine Sehkraft eingeschränkt bleiben, aber das wird sich noch herausstellen. Der Rest des Teams hat kleinere Wunden, aber arbeiten können wir alle.«
»Na, wenigstens eine gute Nachricht«, murmelte Chase. »Nancy?«
»Die Sprengstofftruppe war gerade erst bei Mansfields Haus angekommen, als ich eintraf«, antwortete Nancy. »Falls beide Häuser verdrahtet waren, werden wir zumindest den Mechanismus untersuchen können. Hoffen wir, dass unser Feuerteufel etwas Charakteristisches zurückgelassen hat. Wenn wir ihn haben, müssen wir nur noch die Spur des Geldes zurückverfolgen.«
Chase hielt die gekreuzten Finger hoch und wandte sich an Chloe. »Wie sieht's bei Ihnen aus?« »Ich habe eine Verfügung für Garth Davis' Rufnachweise angefordert, und ich kann ihn höchstens bis Montag hierbehalten. Ich werde zwar Untersuchungshaft beantragen, fürchte aber, dass wir damit nicht durchkommen.« »Ich lasse Davis beschatten, sobald er wieder auf freiem Fuß ist.«
»Aber nicht Germanio«, sagte Chloe finster. »Chase, Sie müssen Ihren Leuten verbieten, Telefone zu konfiszieren und die Wahlwiederholung zu drücken, solange sie keine richterliche Verfügung haben.« Chase verzog das Gesicht. »Schon wieder?« »Ja, schon wieder. Unterbinden Sie das. Das gilt in diesem Fall besonders für alle Telefone in Davis' Büro. Der Mann ist Anwalt. Er kann mit einem Mandanten telefoniert haben, und schon sind unsere Beweise nichtig, und wir haben eine Klage wegen Verstoßes gegen die Bürgerrechte am Hals. Ich meine es ernst, Chase. Kümmern Sie sich darum.«
»Mach ich. Versprochen, Chloe.«
»Okay.« Sie seufzte. »Ich habe den Namen überprüft, den ich von Germanio habe. Kira Laneer.« »Eine Stripperin?«, fragte Luke trocken. »Zumindest nicht in den letzten Jahren, aber ich würde wetten, dass sie es irgendwann in ihrer verkorksten Jugend war. Sie ist vierunddreißig, verdient um die fünfundzwanzigtausend im Jahr und fährt einen brandneuen Mercedes. Der Kredit für den Wagen wurde von Garth Davis gegengezeichnet und bei der Davis Bank in Dutton aufgenommen. Zu einem lächerlichen Zinssatz. Sie könnte etwas wissen.« »Zum Beispiel, wohin Garths Frau gegangen ist?«, fragte Luke. »Das interessiert mich nämlich im Moment am meisten. Ich habe mich bei den Fluggesellschaften erkundigt, doch
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