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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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zitternd, und Rocky erlaubte sich, wieder zu atmen. »Werden Sie mich umbringen?«, fragte die Frau heiser.
    »Nun, das kommt drauf an. Am besten sagst du mir erst mal, was genau >nicht wirklich< bedeutet.« Die Schwester starrte geradeaus. »Ich konnte es nicht tun. Ich konnte sie nicht umbringen. Aber ich habe dafür gesorgt, dass sie mit niemand anderem reden kann.« »Niemand anderem? Was meinst du mit anderem?« Verdammt.
    »Sie hatte heute zwei Besucher. Ein Mann und eine Frau.« Bailey und Beardsley. Verfluchter Granville. Rocky hatte nicht gewusst, dass Granville die beiden in den Bunker gebracht hatte, bis Bobby sie damit konfrontiert hatte - damit und mit ihrer Lüge. Du hast gesagt, sie seien alle tot, und du seiest dir sicher. Du hast mich angelogen. Und dieses Mädchen kann uns alle vernichten. Sie hatte sich hastig eine Ausrede ausgedacht - sie habe es durchaus überprüft, bei einem Mädchen aber in der Eile den Puls nicht finden können -, doch Bobby hatte ihr nicht geglaubt. Rocky musste sich beherrschen, um nicht unwillkürlich ihren Kiefer zu betasten. Bobby hatte ziemlich fest zugeschlagen. Es war zwar nichts gebrochen, tat aber höllisch weh.
    Dennoch würde sie schlimmere Sorgen haben, falls das Mädchen geredet hatte. Der Schaden würde davon abhängen, welchem Mädchen die Flucht gelungen war. Angel war am längsten bei ihnen gewesen, aber Monica war die Unbeugsame gewesen. Bitte - lass es nicht Monica sein. »Wer waren die Besucher?«
    »Der eine war ein Agent vom GBl. Papa... irgendwas. Papadopoulos. Die Frau war diejenige, die sie am Bunker in der Nähe des Flusses gefunden hat. Ihr Bruder liegt ebenfalls auf der Intensiv.«
    Rocky blinzelte. »Susannah Vartanian hat das Mädchen an der Straße gefunden?«
    Wunderbar. Und das war es wirklich. Rocky hatte keine Ahnung, wieso, aber Bobby hasste Susannah Vartanian. Neben Bobbys Computer stand ein Bild der Richtertochter, auf dem das Gesicht mit einem dicken roten X durchgestrichen war. Dass Susannah ins Spiel kam, brachte ihr vielleicht wieder mehr Pluspunkte ein. Zumindest aber würde ein Teil von Bobbys Zorn, den ihre Neuigkeiten hervorriefen, von ihr abgelenkt werden. »Hat das Mädchen etwas zu Susannah gesagt?« »Sie muss ein paar Worte gesagt haben, als man sie gefunden hat - jemand hat alle umgebracht, soll sie gesagt haben. Ich habe angenommen, dass es sich auf die Mädchen im Bunker bezog.« Die Schwester warf ihr einen nervösen Blick aus dem Augenwinkel zu. »Ich hab's in den Nachrichten gehört.«
    Sie hatte gesehen, wie Granville die anderen erschossen hatte! Das ist schlecht, ganz schlecht. »Und später? Im Krankenhaus? Was hat sie da gesagt?«
    »Nichts. Sie ist noch intubiert. Sie haben es mit einer Buchstabentabelle versucht und herausgefunden, dass ihr Vorname mit M anfängt. Aber dann mussten sie wieder gehen.«
    Monica. Es wurde immer schlimmer. Ich hätte sie mitnehmen müssen. Ich hätte Platz für sie schaffen müssen. Ich hätte sie niemals zurücklassen dürfen. »Was noch?« »Der GBI-Agent fragte sie, ob sie ein Mädchen namens Ashley kennen würde, und sie hat mit Blinzeln bejaht.« Ashley? Woher hatte Papadopoulos von Ashley gewusst? Was wusste er noch? Sie zwang sich, ihre Stimme ruhig zu halten. »Wie hast du dafür gesorgt, dass sie nichts mehr sagen kann?«
    Die Schwester stieß den Atem aus. »Ich habe ihr ein Mittel in den Tropf getan, das sie lähmt. Wenn sie erwacht, kann sie weder die Augen öffnen noch blinzeln, noch sich bewegen, geschweige denn sprechen.« »Und wie lange hält die Wirkung an?« »Ungefähr acht Stunden.«
    »Und was hattest du für die Zeit danach vor?«, fragte Rocky scharf, lachte dann aber plötzlich humorlos. »Gar nichts, nicht wahr? Du wolltest verschwinden.« Die Schwester blickte noch immer geradeaus. Ihre Kehle arbeitete. »Ich kann sie nicht umbringen. Das müssen Sie doch verstehen. Vor dem Zimmer steht rund um die Uhr eine Wache des GBl, und der Agent überprüft jeden, der hineingeht. In dem Augenblick, in dem sie zu atmen aufhört, gehen alle Sirenen los. Man kriegt mich sofort.« Spöttisch verzog sie die Lippen. »Und was denken Sie, werde ich denen wohl sagen? Dass ich auf eigene Rechnung gehandelt habe? Wohl kaum, oder?«
    Die Panik drang durch Rockys Wut. »Ich sollte dich hier und jetzt erschießen.«
    Die Schwester schnaubte. »Und in acht Stunden wird das Mädchen wie ein Vögelchen singen. Was wird sie den Cops sagen? Über mich garantiert nichts. Mich hat sie

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