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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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kommen.« Sie blickte auf und bemerkte, dass wilde blaue Augen sie fixierten. Im nächsten Augenblick wendete er seinen Blick ab und sah wieder auf die Straße.
    »Das werden wir«, sagte er. »Ihr wird nichts passieren. Hörst du mich? Nichts. «
     
    Noch nie in ihrem Leben war Sasha froher gewesen, jemanden zu sehen, als in dem Moment, in dem Lon Morrison ins Stadion kam, aber das Gefühl war nicht von langer Dauer. Er ging an ihr vorbei und marschierte direkt auf Karen zu. »Du denkst mit deinem Ego statt mit deinem Kopf«, warf er ihr brüsk vor. »Und das ist gar nicht deine Art. Wenn du etwas länger darüber nachgedacht hättest, hätte dir klar sein müssen, dass sie Nakamura erzählt, was sie vorhat, die es zum Glück für uns mir und nicht Vinicor erzählt hat, als sie sich Sorgen machte.«
    »Lon?«, sagte Sasha unsicher und stand auf.
    Er drehte sich zu ihr um. »Wenn ich mit dir reden will, Miller, dann erfährst du’s schon«, schnauzte er sie an. »Bis dahin halt die Klappe und setz dich!« Er wandte sich sofort wieder Karen zu. »Es bleibt immer noch etwas Zeit für Schadensbegrenzung, aber zunächst gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren.«
    Der Schock ließ Sasha wieder auf dem Sitz zusammensacken. Er war nicht hier, um ihre Haut zu retten; er war hier, um Karen davor zu bewahren, geschnappt zu werden, wenn sie ihre Leiche verschwinden ließ.
    Beim Austausch zwischen Miller und Morrison verzogen sich Karens Mundwinkel erfreut. Also, das wurde auch langsam Zeit.
    Dann runzelte sie die Stirn. Sie hatte Mist gebaut. Die zunehmend lauter werdende Stimme in ihrem Kopf hatte sich in ihre normalerweise genauestens geplanten Aktionen eingemischt, und deswegen hatte sie nur reagiert. Sasha war ihr einmal zu viel in die Quere gekommen, und sie hatte die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, um sich ihrer ein für alle Mal zu entledigen, ohne darüber hinaus zu planen. Dem Himmel sei Dank für Lons Intervention.
    Andererseits war sie nicht so weit gekommen, ohne immer alles und jedes zu hinterfragen. Sie betrachtete ihn mit angeborenem Argwohn. »Warum gehst du nicht einfach ein paar Schritte zurück, mein Großer«, meinte sie eiskalt und wedelte ihn mit der Pistole beiseite, wobei sie darauf achtete, sie außerhalb seiner Reichweite zu halten. »Erwartest du, dass ich plötzlich an deine Bereitschaft glaube, deine kostbare kleine Sasha zu opfern?«
    »Na, warum nicht.« Lon zuckte gleichgültig die Achseln. »Sashas Reiz ist ziemlich kurzlebig. Musst nur Vinicor fragen.«
    Verrat über Verrat; nur einer mehr in einer langen Reihe viel zu vieler. Aber es war der entscheidende. Sasha spürte, wie sich etwas in ihr Bahn brach, und rasend vor Wut sprang sie hoch. Sie gab einen gequälten Laut von sich und ging auf Lon los, schubste ihn mit aller Kraft gegen Karen, die hintenüber auf die Eisfläche stürzte. Sie nutzte ihren Schwung aus und sprang über das Geländer, landete schmerzhaft mit einem Knie auf dem Eis, stemmte das andere Karen in den Bauch. Sie packte sie an den Haaren und schlug ihren Kopf auf das Eis, einmal, zweimal. Die Pistole rutschte Karen aus der Hand.
    Dann hatte sie plötzlich Karens Fingernägel im Gesicht. Sasha zuckte automatisch zurück, als ein Fingernagel durch die bereits sehr schmerzhafte Wunde an der Wange fuhr, und Karen nutzte diesen kurzen Moment zu ihrem Vorteil. Sie kam mit dem Oberkörper hoch, faltete die Hände und schwang sie wie eine Keule gegen Sashas Kopf. Der Schlag traf dieselbe Wange, die bereits die Pistole aufgerissen hatte, ihr Kopf wurde heftig herumgerissen, und sie verlor ihren unsicheren Halt über Karens Bauch.
    Sasha sah Sterne und ihr war übel, als sie gekrümmt auf der Seite lag, keuchend nach Luft schnappte und hilflos mit ansah, wie Karen nach der Pistole griff. Sie zwang sich auf Hände und Knie und keuchend versuchte sie, den Nebel vor ihren Augen zu durchdringen. Bitte, jetzt bloß nicht ohnmächtig werden. Wenn sie das wurde, war sie eine tote Frau. Sie holte erneut tief Luft, und der Nebel zog sich zurück, ihr eingeschränktes Gesichtsfeld hatte fast wieder die ursprüngliche Größe angenommen. Sie war so dankbar, wieder sehen zu können, dass sie erst ernüchterte, als sie sah, dass Karen die Pistole aufgehoben hatte und auf sie richtete.
    Schwer atmend und schwankend beäugte Sasha die andere Frau mit zunehmendem Entsetzen. Mit ansehen zu müssen, wie eine Frau, die normalerweise außerordentlich beherrscht war, sich vor den eigenen Augen quasi

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