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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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auf Deutsch.
    »Dann fragen Sie. Aber ich kann Ihnen nicht versprechen, daß Sie von mir etwas erfahren. Ich bin schließlich keine Klatschtante.«
    »Ich bin sicher, daß Sie keine sind«, sagte Tweed verbindlich. »Die Frau oben hatte kurz vor unserer Ankunft einen Besucher. Haben Sie ihn zufällig gesehen? Könnten Sie mir eine ungefähre Beschreibung geben?«
    Er hielt einen Hundert-Franken-Schein zwischen den Fingern. Sie beäugte ihn mit großem Interesse, dann warf sie den Kopf zurück.
    »Informationen kosten Geld in der Schweiz.«
    »Und ich bin durchaus willens, zu bezahlen – wenn ich überzeugt bin, daß Sie sich nicht nur etwas ausdenken.«
    »Ich sollte mir für Geld etwas ausdenken?« fauchte sie empört. »Was glauben Sie eigentlich, mit wem Sie reden?«
    »Offenbar mit jemandem, der nicht daran interessiert ist, für gute Dienste gutes Geld zu bekommen«, erwiderte Tweed grob.
    »Habe ich das etwa gesagt?« lenkte die Frau sofort ein, und Paula empfand Widerwillen. »Ich habe nicht gesehen, wie jemand hinaufgegangen ist«, sagte die Frau in bedauerndem Ton. »Ich habe Radio gehört. Aber ich habe gehört, wie er ging. Ziemlich schnell die Treppe herunterschlich.«
    »Haben Sie gesehen, wer es war?« fragte Tweed.
    »Ich habe nur seinen Rücken gesehen. Als er gerade zur Haustür hinausging.«
    »Beschreiben Sie ihn, so gut Sie können«, drängte Tweed.
    »Er hatte einen breitkrempigen schwarzen Hut auf, tief heruntergezogen …«
    »Haarfarbe?«
    »Ich habe es doch gerade gesagt – er hatte den Hut tief heruntergezogen. Wie hätte ich da seine Haare sehen können? Aber eines kann ich Ihnen sagen – wie groß er war. Ich sehe immer, wie groß jemand ist. Ungefähr so groß wie sie.«
    Sie nickte in Paulas Richtung und musterte sie von Kopf bis Fuß. »Er hatte einen langen schwarzen Mantel an, mit einem dicken Wollschal.«
    »Ein dicker Mann?« fragte Tweed.
    »Nein. Er war groß und ziemlich schlank. Und er hatte einen komischen Gang.«
    »Wieso komisch?«
    »Machte kurze, schnelle Schritte. Wie ein Schwuler.«
    »Hat er sich auch wie ein Schwuler bewegt?«
    »Nein, eigentlich nicht. Ist nicht getrippelt, wenn Sie das meinen. Ich konnte nur einen Blick auf ihn werfen, als er die Tür hinter sich zumachte.«
    »Ein dicker Hals?« sondierte Tweed weiter.
    »Keine Ahnung. Er hatte einen dicken Wollschal um, das habe ich Ihnen doch gerade gesagt.«
    »Ach ja, richtig«, sagte Tweed, dem es nur darum gegangen war, ihre Beobachtungsgabe auf die Probe zu stellen.
    »Hatte er etwas bei sich?«
    »Nicht in den Händen. Aber er hatte irgend etwas Schweres in der Manteltasche. Hat sie nach unten gezerrt.«
    »Danke«, sagte Tweed und gab ihr den Geldschein. »Sie sind eine vorzügliche Beobachterin.«
    »Sind da oben in der Wohnung irgendwelche merkwürdigen Dinge passiert?« fragte sie mit vor Neugier funkelnden Augen. »Sie sind doch überzeugt, daß da oben immer merkwürdige Dinge passieren.«
    Tweed verließ das Gebäude, bevor sie sich eine boshafte Erwiderung einfallen lassen konnte. Er eilte über den Platz, zurück zu der Seite, von der sie gekommen waren. Er ging so schnell, daß Newman, obwohl größer als er, Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten. Paula rannte, als sie den Eingang zu Theo Strebels Haus erreichten.
    »Was ist passiert?«
    »Nichts, hoffe ich. Aber ich befürchte das Schlimmste …
«
    Newman schaffte es, Tweed einzuholen, als der, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Steintreppe zum ersten Stock hinaufhastete. Auf dem Treppenabsatz blieb Tweed plötzlich stehen und deutete auf die in das Vorzimmer führende Tür mit der Milchglasscheibe. Sie stand einen Spaltbreit offen.
    Paula, die ihnen folgte, erstarrte. Spaltbreit offenstehende Türen erfüllten sie mittlerweile mit Grauen.
    Sie griff nach ihrem Browning, während Newman mit dem Smith & Wesson in der Rechten seine linke Hand dazu benutzte, Tweed zurückzuhalten. Paula trat zu ihnen.
    »Strebel ist doch so auf seine Sicherheit bedacht«, flüsterte sie. , »Eben«, erwiderte Tweed grimmig.
    »Sie sind unbewaffnet«, erinnerte Newman ihn. »Wir gehen voraus und peilen die Lage.«
    Paula hatte ihre Handschuhe ausgezogen und folgte, den Browning mit beiden Händen haltend, Newman in das Vorzimmer. Es wirkte genau so unbenutzt wie bei ihrem ersten Besuch. Aber etwas war anders. Die schwere Eicherrtür zu Strebels Büro stand gleichfalls einen Spaltbreit offen.
    Tweed war ihnen gefolgt. Er stand einen Moment still, mit in den

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