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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sich, und von seinem Standort aus konnte er sehen, wie wir das Hotel verließen. Offensichtlich hat er Beck im Präsidium Meldung gemacht. Die Frage ist nur – wer hat die Gegenseite informiert, daß wir hier wohnen, und vielleicht sogar gemeldet, daß wir das Hotel verlassen hatten?«
    Er schob sich durch die Drehtür ins Foyer und stellte fest, daß der Empfangschef keinen Dienst mehr hatte. An der Rezeption arbeitete jetzt eine Frau, die er noch nicht kannte. Er bat um seinen Schlüssel und wartete, bis er ihn in der Hand hielt.
    »Ein englischer Freund von mir wohnt hier – oder will hier wohnen. Ist er schon eingetroffen? Ein Mr. Gregory Gaunt.«
    »Ja, Sir. Mr. Gaunt ist heute morgen angekommen. Möchten Sie, daß ich feststelle, ob er in seinem Zimmer ist?«
    »Danke, aber Sie brauchen ihn nicht zu stören. Ich werde hinaufgehen, mich eine Weile ausruhen und ihn dann beim Abendessen überraschen.«
    »
Also
ist Gaunt bereits seit etlichen Stunden hier«, bemerkte Tweed, als sie den Fahrstuhl betraten. In Basel war es drei Uhr nachmittags, als Tweed mit knapper Not mit dem Leben davonkam.
    In Washington war es zehn Uhr morgens. Bradford Marchs Kinn war mit schwarzen Stoppeln bedeckt. Was Sara Maranoff sagte, daß heute weder Ms. Hamilton noch irgendeine andere attraktive Frau den Präsidenten im Oval Office besuchen würde.
    Wenn sie schlechte Nachrichten hatte, versuchte sie immer, sie March am Morgen beizubringen. Er war dann frischer und seine Reaktionen waren weniger bösartig. March stand am Fenster, warf einen Blick auf sie und kratzte mit dem Daumennagel über seine Bartstoppeln. Ihre Miene hatte ihm verraten, daß er das, was sie zu sagen hatte, nicht gern hören würde.
    »Also los, nun reden Sie schon«, fuhr er sie an.
    »Tom Harmer, der einen beträchtlichen Teil zu der Summe beigetragen hat, die Sie nach Europa geschickt haben, hat angerufen.«
    »Und was will er?«
    »Das Geld zurückhaben, das er Ihnen gegeben hat. Offenbar ist ihm ein großes Darlehen, das er aufgenommen hatte, gekündigt worden. Er braucht das Geld binnen vierzehn Tagen.«
    »Ach, wirklich?« March zog die Hose hoch und lächelte boshaft. »Sie haben doch die Fotos von Tom mit dieser Nutte im Bett – benutzen Sie eines davon. Für Toms Frau dürfte es an ihrem bevorstehenden Hochzeitstag ein interessantes Souvenir sein.«
    »Sie meinen, ich soll ihr eines schicken? Brad, das bringt doch nichts.«
    »Haben Sie letzte Nacht schlecht geschlafen? Wachen Sie auf, Sara. Ich will, daß Sie einen Abzug – suchen Sie selbst einen guten aus – an sein Büro schicken, mit dem Vermerk ›persönlich und vertraulich‹. Sobald es dort eingetroffen ist, rufen Sie ihn an. Fragen ihn, wie ihm das Foto gefällt. Dann sagen Sie ihm, das Geld war ein Beitrag für den Parteifonds und kann nicht zurückerstattet werden.«
    »Ich glaube, ihm steht das Wasser bis zum Hals. Er muß dieses Darlehen zurückzahlen, sonst steckt er in einer schweren Klemme.«
    »Das ist sein Problem. Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Sara, deren schwarzes Haar tadellos frisiert war, trug ein schlichtes graues Kleid mit einem Gürtel. Sie machte sich nicht viel Gedanken über ihre Kleidung – Hauptsache, sie sah anständig aus. Sie hatte schon für March gearbeitet, als er noch ein unbekannter Südstaaten-Politiker gewesen war, und versuchte immer, keinen Blickwinkel außer acht zu lassen, um ihn beschützen zu können. Sie biß auf das Ende ihres Federhalters und entschied sich dafür, den Vorstoß zu wagen.
    »Ich habe gehört, daß eine Gruppe von Unit One aus Europa zurückgekehrt ist. Auf Ihre Anweisung an Norton hin, nehme ich an.«
    »Na, und?« fragte March ungeduldig.
    »Ich habe nicht gewußt, daß sie die Aufgaben des Secret Service übernehmen würden. Sie haben mich nicht darüber informiert.«
    Die Sicherheit des Präsidenten war traditionsgemäß ausschließlich Sache des Secret Service. Er schickte Leute an jeden Ort, an den der Präsident zu fliegen gedachte. Sie erkundeten im voraus die Örtlichkeit und waren befugt, die Anordnungen der lokalen Polizei außer Kraft zu setzen. Sie waren Profis bis in die Fingerspitzen.
    »Das stimmt«, sagte March lässig. »Von jetzt ab sind diese Secret Service-Typen draußen. Sie scheinen sich einzubilden, sie könnten über mein Leben bestimmen. Unit One hat ihre Aufgaben übernommen. Und noch etwas stimmt – ich habe Sie nicht informiert.«
    »Das gefällt mir nicht…«
    »Ich kann mich nicht erinnern,

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