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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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neuesten Technik, mit der man einen Anruf oft binnen drei Minuten lokalisieren konnte. Er steckte das Taschentuch wieder ein und machte sich auf den Rückweg zu seinem Mercedes. Paula und Cardon hatten Gesellschaft bekommen. Neben dem Mercedes stand ein Landrover; darin saßen Jennie Blade und Gaunt.
    »Herzlich willkommen im alten Hafen von Padstow«, hatte Gaunt vergnügt gerufen, nachdem er den Motor abgeschaltet hatte.
    »Hallo, Philip«, begrüßte Jennie Cardon mit einem strahlenden Lächeln. »Wir müssen unbedingt bei nächster Gelegenheit zusammen etwas trinken. Oh, Paula, beinahe hätte ich Sie übersehen«, fuhr sie süffisant fort. »Ich bin ja auch kein Mann«, konterte Paula.
    Als sie ausstiegen, registrierte sie, daß beide LammfellJacken und Jodhpurs trugen. Also wer von ihnen war geritten? Sie stieg ihrerseits aus, streckte sich, warf einen Blick ins Heck .des Landrovers. Es war vollgestopft mit Kühltaschen, Taurollen und einem Schiffskompaß. Sie fragte sich, ob irgendwo unter diesen Sachen ein Paar Bergstiefel mit Stollen lag. Beide Neuankömmlinge trugen auf Hochglanz polierte Reitstiefeletten. Gaunt beugte sich über das Heck und holte eine Gerte heraus. Dann richtete er sich auf und sah Newman herankommen.
    »Wen haben wir denn hier? Den berühmten Auslandskorrespondenten. Ich habe Ihr Buch gelesen, Newman. Erinnere mich sogar an den Titel.
Kruger: The Computer Which Failed.
    Tolles Buch. Und ein internationaler Bestseller. Muß Ihnen eine schöne Stange Geld eingebracht haben.«
    »Es hat sich recht gut verkauft«, sagte Newman.
    Er erwähnte nicht, daß er dem Buch ein Vermögen zu verdanken hatte – genug, um ihn auf Lebenszeit unabhängig zu machen. Jennie ergriff Gaunts Arm.
    »Vergiß den Parkschein nicht. Die Wagen hier werden regelmäßig überprüft.«
    »Worauf wartest du dann noch?« fragte Gaunt auf seine herrische Art. »Du weißt doch, wo der Automat ist.« »Ich komme mit«, sagte Paula.
    Bis dahin war ihr Jennie nicht sonderlich sympathisch gewesen, aber Gaunts Art, mit seiner Freundin umzugehen, machte sie zornig. Sie stellte ihre Frage, während Jennie den Apparat mit Münzen fütterte.
    »Warum lassen Sie sich das bieten?«
    »Oh, er ist manchmal völlig unausstehlich«, erwiderte Jennie. »Und dann läßt er seinen Charme spielen und ist völlig unwiderstehlich. Sie haben doch bestimmt schon selbst herausgefunden«, fuhr sie fort, als sie zum Landrover zurückkehrten, »daß Männer, gelinde gesagt, nicht vollkommen sind.«
    »Ich würde sagen, er ist verdammt unvollkommen.« Als sie fortfuhr, sah Paula Jennie an. »Übrigens – haben Sie beide heute vormittag die frische Luft genossen und sind auf dem Moor herumgestreift?«
    Bildete sie es sich nur ein, oder war Jennis Miene tatsächlich für ein paar Sekunden erstarrt? Zogen diese beiden eine große Schau ab? Jennie hob die Hand, um eine Strähne ihres goldblonden Haars aus dem Gesicht zurückzuschieben, und warf einen Blick auf Paula. Dann machte sie mit beiden Händen eine wegwerfende Geste.
    »Wir sind in den Straßen von Padstow herumgekrochen.
    Seine Lordschaft will mir weismachen, daß er hier ein Apartment für mich zu kaufen gedenkt. Ich glaube ihm kein Wort.
    Was hat er jetzt wieder vor?«
    »Los, kommt!« rief Gaunt ihnen zu. »Ich habe unsere Freunde gerade zu einem Drink eingeladen. Ins Old Custom House. Beste Bar im ganzen Ort.«
    »Ich kann’s kaum erwarten«, sagte Jennie wütend, während sie den Parkschein unter den Scheibenwischer klemmte. »Jetzt kannst du den ganzen Tag trinken.«
    »Du tust gerade so, als wäre ich ein Säufer«, rief Gaunt.
    »Immer zu Spaßen aufgelegt, meine Jennie.«
    »Deine Jennie«, erwiderte sie zuckersüß, »kannst du dir an den Hut stecken. Und diesmal kannst du zur Abwechslung einmal die Drinks bezahlen.«
    »Ein Spaßvogel, ein wahrer Spaßvogel.« Gaunt versetzte ihr einen Klaps aufs Hinterteil. »Es bereitet ihr eine diebische Freude, mich als Geizkragen hinzustellen und Gott weiß was sonst noch. Ich mag Frauen, mit denen ich die Klingen kreuzen kann.«
    »Wenn ich eine Klinge hätte, würde ich dich damit zwischen den Rippen kitzeln …«
    Gaunt war bereits vorausgegangen und bedeutete mit einer dramatischen Armbewegung allen anderen, ihm zu folgen. Cardon betrat zusammen mit ihm das Hotel. Newman ließ Paula und Jennie den Vortritt. Gleich hinter dem Eingang wartete Jennie auf Newman und hängte sich bei ihm ein. »Wir müssen uns unbedingt besser kennenlernen.«

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