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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Sie bedachte ihn mit einem mutwilligen Lächeln. »Ich glaube, wir beide würden ein wunderbares Team abgeben.«
    »Wenn Sie meinen«, sagte Newman unverbindlich.
    Sie läßt keine Minute ungenutzt, dachte Paula, zu ihrer ursprünglichen Meinung von Jennie zurückkehrend. Dann ließ sie den Blick interessiert über die Bar schweifen. Es war ein einladender Raum mit einer Decke aus Eichenbalken und einer langen Theke, vor der sich ein großer Raum mit zahlreichen Tischen und bequemen Stühlen befand. Links von ihr führten zwei Stufen zu einer Art Podest mit einem Geländer empor.
    Die Wände bestanden aus cremefarben gekalktem Stein, und der weitläufige Raum wurde von Wandleuchten mit Schirmen aus Milchglas erhellt, die die Form von Glocken hatten. An der Bar herrschte bereits reger Betrieb, und die Atmosphäre war warm und einladend.
    »Was möchten Sie trinken, Paula?« dröhnte Gaunt. »Und Sie, Philip?« sagte er, sich an Cardon wendend. »Und unser berühmter Auslandskorrespondent?« erkundigte er sich genauso geräuschvoll. »Und ich nehme an, du möchtest auch etwas, Jennie«, führte er hinzu, als wäre sie ihm gerade wieder eingefallen. »Die Runde übernehme ich.«
    »Einen Gin and Tonic«, fauchte Jennie. »Falls das nicht die Bank sprengt.«
    Ihre Miene deutete darauf hin, daß sie verblüfft war – daß dies das erste Mal war, daß Gaunt eine Runde Drinks spendierte. Newman warf der blonden Frau hinter der Theke einen warnenden Blick zu. Er wußte, daß sie im Begriff war, »das Übliche, Sir?« zu sagen. Er wollte nicht, daß Gaunt erfuhr, daß er im Old Custom House abgestiegen war. Die Frau, schnell von Begriff, hielt den Mund.
    »Ich nehme einen Scotch. Ohne Wasser«, erklärte Newman.
    »Machen Sie einen Doppelten daraus!« befahl Gaunt.
    »Sehr gern, Squire …«
    Das war für Paula der erste Hinweis darauf, daß Gaunt ein wohlbekannter Gast war. Sie mußte zugeben, daß er eine beeindruckende Figur machte. Er nahm seinen Jagdhut ab, drehte sich um und schleuderte ihn über das Geländer, wo er auf einem grünen Ledersessel vor einem prasselnden Kaminfeuer landete.
    Er entledigte sich der Lammfelljacke, und darunter kam ein kariertes Reitjackett zum Vorschein. Ganz der Landedelmann, dachte Paula. Er reichte ihr den Gin and Tonic, den er bestellt hatte, und Paula gab ihn an Jennie weiter. Er runzelte die Stirn, ließ sich einen weiteren geben und händigte ihn Paula aus.
    »Danke«, flüsterte Jennie Paula zu. »Er ist in einer seiner schurkischen Stimmungen. Ich wäre als letzte drangekommen. Zum Wohl!«
    »Hier geht’s lang, meine Damen«, befahl Gaunt, als alle ihre Drinks hatten. Er grinste Newman an. »Die Herren dürfen auch mitkommen – wenn es unbedingt sein muß. Aber ich versichere Ihnen – ich werde auch allein mit zwei überaus attraktiven Frauen fertig.«
    Bevor Newman etwas erwidern konnte, war er die Stufen hinaufgestapft, hatte Leuten an mehreren Tischen einen munteren Gruß zugewinkt, und deutete jetzt auf den Sessel, auf dem sein Hut gelandet war.
    »Jennie, du setzt dich hierher. Paula, meine Liebe, kommen Sie und setzen Sie sich neben mich …«
    Die Anweisungen gingen weiter, aber Jennie kümmerte sich nicht darum. Sie ergriff abermals Newmans Arm und »Diese Leute tun einfach nicht, was ich will. Ich habe doch nur gewollt, daß jeder auf seine Kosten kommt. Ich bin ziemlich gut darin, abzuschätzen, wer mit wem kann.«
    »Die Kühltaschen sind immer noch im Landrover«, erinnerte Jennie ihn. »Sollten sie nicht an Bord gebracht werden?
    Ich werde sie jedenfalls nicht schleppen.«
    Gaunts Miene veränderte sich. Er schien wütend zu sein.
    »Hast du nicht gemerkt, wie kalt es draußen ist? Fürs erste sind sie im Wagen bestens aufgehoben.«
    »An Bord?« fragte Paula. »Meinen Sie, an Bord Ihres Kabinenkreuzers, der
Mayflower III?
Haben Sie vor, damit irgendwohin zu fahren?«
    Gaunt sah aus, als würde er gleich explodieren. »Wer hat Ihnen von meinem Boot erzählt?« fuhr er sie an.
    »Einer der Einheimischen.« Paula erwiderte gelassen seinen Blick. »Ich würde ihn nicht wiedererkennen.«
    »Das ist das Problem mit einem Nest wie Padstow.«
    Gaunt hatte seine Stimme gesenkt. »Hier gibt es keine Geheimnisse jeder weiß über jeden Bescheid. Ein solches Boot könnte ich mir nicht leisten«, fuhr er etwas lauter fort. »Ich chartere es nur für kurze Ausflüge. Nach Plymouth hinunter oder hinauf nach Watchet.«
    Paula nickte, glaubte ihm aber kein Wort. Sie betrachtete ein

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