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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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gar nicht wiedererkannt.« Sie löste die Kette, machte die Tür weit auf. »Mein Vetter Jem ist hier mit seiner Schrotflinte. Kommen Sie herein, ich mache Ihnen einen schönen, starken Tee.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen. Das ist mein Freund Robert«, stellte sie Newman vor. »Ich hatte gehofft, Squire Gaunt wäre hier.«
    »Der ist schon seit Stunden fort. Alle beide. Einer hat den Landrover genommen, der andere ein Pferd. Wer was genommen hat, weiß ich nicht. Ich war hinten in der Küche.
    Hier herrscht ein ziemliches Durcheinander. Zwei Mädchen sind nicht zur Arbeit gekommen – vermutlich werden wir sie nie wiedersehen, wenn man bedenkt, was gestern passiert ist. Ich muß dem Herrn und Miss Blade das Essen in der Großen Halle servieren. Die Polizei hat gesagt, sie müßte das Eßzimmer versiegeln …« Das alles kam in einer wahren Sturzflut heraus, als wäre die Köchin froh, mit jemandem zu reden, dem sie vertrauen konnte. »Aber Wendy ist gekommen – und die ist soviel wert wie die anderen beiden zusammen. Die Polizisten haben gesagt, sie kämen später noch einmal wieder.«
    »Vielen Dank für Ihr Angebot, aber ich fürchte, für Tee haben wir keine Zeit. Und würden Sie bitte nichts von unserem Besuch verraten? Wir wollen den Squire überraschen.«
    »Uns ist gesagt worden, wir sollten keiner Menschenseele etwas erzählen. Ich hoffe, Celia hält den Mund. Sie kommt morgen wieder. Und keine Sorge – ich werde kein Wort über Ihren Besuch verlieren.« Ihr rötliches Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Ich hab was übrig für Geheimnisse …«
    Newman sagte nichts, bis sie sich wieder auf der Zufahrt befanden. Ihre Mitteilung, daß die Polizei wiederkommen wollte, irritierte ihn. Er machte seine Bemerkung, als sie wieder zur A 30 zurückfuhren.
    »Das war interessant. Sowohl Gaunt als auch seine Freundin könnten in der Nähe vom High Tor auf dem Moor gewesen sein.«
    »Aber nicht derjenige mit dem Landrover«, erklärte Paula. »Den hätten wir gehört. Ein Jammer, daß wir nicht wissen, wer zu Pferd unterwegs war …«
    Newman bog auf die A 30 ab. Er wollte gerade einen steilen Abhang hinunterfahren, der ihm die Sicht nehmen würde, als er in größerer Entfernung im Rückspiegel einen Wagen entdeckte. Einen Streifenwagen, der in die nach Tresilian Manor führende Straße einbog.
    »Das war verdammt knapp«, bemerkte er. »So, und jetzt nach Padstow, damit ich Buchanan anrufen kann. Die Köchin ahnt jedenfalls nicht, daß Celia den Mund halten wird«, sagte er grimmig. »Für immer.« Paula wartete mit Cardon im Wagen auf dem Parkplatz gegenüber vom Old Custom House. Es war das eindrucksvollste Gebäude in ganz Padstow, ein massiver Bau, drei Stockwerke hoch. Aus dem Dach ragte ein großer Giebel mit geschlossenen Holztüren hervor. Paula deutete darauf.
    »Ich vermute, daß früher Waren von der Straße aus dort hinaufgehievt wurden.«
    »Ja, aber das ist schon sehr lange her«, pflichtete Cardon ihr bei. »Ich frage mich, wie Bob zurechtkommt…«
    In der Telefonzelle hatte Newman die Nummer von New Scotland Yard gewählt. Als sich die Vermittlung meldete, sprach er schnell durch ein Taschentuch hindurch, das er über die Sprechmuschel gelegt hatte.
    »Geben Sie mir Chefinspektor Buchanan, und zwar dalli.
    Ich rufe an wegen einem neuen Mord auf Bodmin Moor.
    Keine Fragen. Holen Sie ihn an den Apparat. Ich rufe in fünf Minuten wieder an, und dann will ich ihn an der Strippe haben, sonst lege ich sofort auf.«
    Er legte den Hörer auf. Es war die einzige Möglichkeit, sicherzustellen, daß Buchanan keine Gelegenheit hatte, das zu tun, was er bestimmt versuchen würde – dem Anruf nachzuspüren. Er schaute auf die Uhr und wählte nach exakt fünf Minuten die Nummer noch einmal »Ich habe vor ein paar Minuten angerufen. Stellen Sie mich zu Buchanan durch, und zwar sofort.«
    »Hier Chefinspektor Buchanan«, kam nach einer kurzen Pause die gelassene Stimme. »Mit wem spreche ich?«
    »Das ist unwichtig. Sie brauchen nur zuzuhören. In der Nähe von Five Lanes, am Fuß des High Tor, liegt eine frische Leiche. Ein Dienstmädchen, das im Manor gearbeitet hat.
    Vom Gipfel heruntergestoßen. Und oben gibt es einen großen Fußabdruck, der Ihnen vielleicht weiterhilft.«
    »Danke. Und wenn Sie mir jetzt Ihren Namen nennen würden …«
    »Sie sind der Detektiv …«
    Newman legte den Hörer auf. Das Gespräch war zu kurz gewesen, als daß sie dem Anruf hätten nachspüren können nicht einmal mit der

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