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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Regal über dem Vordereingang zur Bar. Es war vollgepackt mit alten Taschen, Hutschachteln und mehreren großen Koffern. Alle aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.
    Sie warf einen Blick auf die Tür.
    Tweed stand da und bedeutete ihr, zu ihm zu kommen.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie. »Ich bin gleich wieder da …«
    »Ich muß Howard noch einmal anrufen«, erklärte Tweed Paula, als sie sich draußen in der bitterkalten Luft zu ihm gesellte.
    »Ich möchte, daß Sie mithören, wie er reagiert. Und dann ist da noch jemand, mit dem ich anschließend sprechen möchte.«
    Neben Tweed in der Telefonzelle eingezwängt, wartete Paula, während Tweed die Nummer des Hauses in Surrey wählte. Sie hielt ein Ohr nahe an den Hörer. Tweed wurde sofort zu Howard durchgestellt. Seine ersten Worte waren nicht beruhigend.
    »Tweed, so eine Situation habe ich noch nie erlebt. Ich habe einfach keine Ahnung, was da vorgeht.«
    »Und was veranlaßt Sie zu dieser Feststellung?« fragte Tweed gelassen.
    »Seit wir zuletzt miteinander sprachen, habe ich immer wieder versucht, den Premierminister zu erreichen. Nichts zu machen. Bisher hatte er meine Anrufe immer sofort entgegengenommen – sogar mitten in einer Kabinettssitzung.«
    »Was genau passiert, wenn Sie in Downing Street anrufen?«
    »Ich bekomme diesen verdammten Privatsekretär. Entschuldigen Sie, daß ich fluche, aber es
ist
wirklich zum Auswachsen. Der Sekretär sagt immer, er wäre beschäftigt, im Unterhaus oder sonstwo. Nur nicht in Downing Street. Er sagt, ich sollte alle Unternehmen stoppen, bis ich vom Premierminister gehört habe. Arroganter Kerl.«
    »Und haben Sie alle Unternehmen gestoppt, bei unseren Leuten im Ausland?«
    »Verdammt nochmal, ich habe nichts dergleichen getan.
    Aber ich komme mir vor wie ein Gefangener, Tweed, hier in diesen Bau eingeschlossen.«
    »Sie sind ein Gefangener – aber in Sicherheit, solange Sie sich nicht hinauswagen«, warnte Tweed.
    »Haben Sie irgendwelche Anhaltspunkte?« fragte Howard verzweifelt. »Sie und Ihr Team sind die einzigen, die draußen sind.«
    »Es könnte sein. Überlassen Sie ruhig alles mir. Bald werde ich einiges unternehmen. Und verlieren Sie nicht die Ruhe …«
    Nachdem Tweed den Hörer aufgelegt hatte, sah er Paula an. »Was halten Sie davon?« »Beängstigend. Wer hat die Macht, den Premierminister in diesem Ausmaß zu manipulieren?« »Und jetzt der zweite Anruf. Bei Jim Corcoran, unserem entgegenkommenden Sicherheitschef in Heathrow. Das heißt, sofern er noch entgegenkommend ist. Ich habe seine Privatnummer im Flughafen.«
    Er wählte eine Nummer, und das Telefon läutete und läutete.’ Als endlich der Hörer abgenommen wurde, hörte der Sprecher sich gereizt an.
    »Corcoran. Wer ist dort?«
    »Hallo, Jim. Hier ist Tweed. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Das könnte schwierig sein. Unter den gegebenen Umständen.« Seine Stimme klang zurückhaltend. »Um was geht es ?«
    »Unter welchen Umständen? Nun kommen Sie schon, Sie and mir noch ein paar Gefälligkeiten schuldig.«
    »Zugegeben, Tweed.« Corcoran hörte sich freundlicher an. Er schwieg einen Moment. »Was kann ich für Sie tun ?«
    »Vor drei Tagen ist ein Mann namens Joel Dyson – ich buchstabiere – möglicherweise nach Zürich geflogen. Ich muß wissen, ob er es tatsächlich getan hat. Sie könnten es herausfinden, indem Sie die Passagierlisten überpüfen. Ich kann….«
    »Die Passagierlisten überprüfen! Habe Sie eine Ahnung, wie lange das dauern würde?«
    »Ich wollte gerade sagen, ich kann es präzisieren. Vor drei Tagen, irgendwann am Nachmittag. Mit Swissair.«
    »Das ist schon besser. Aber ich kann Ihnen nichts versprechen. Ich muß einen anderen Apparat benutzen …«
    »Ich warte«, erklärte Tweed. »Ich bin weit von London fort, und es könnte schwierig sein, Sie noch einmal anzurufen.«
    »Dann warten Sie …«
    Paula, die mitgehört hatte, sah Tweed verblüfft an. Er schüttelte den Kopf, bedeutete ihr zu schweigen. Wenige Minuten später war Corcoran wieder da.
    »Ich hab’s. Ein Joel Dyson ist vor drei Tagen nach Zürich geflogen. Erster Klasse, mit Flug SR 805. Abflug Heathrow 13.50 Uhr. Voraussichtliche Ankunft Zürich 16.25 Uhr Ortszeit.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar. Und noch eine Bitte. Ich habe Sie nie angerufen. Sie haben nichts von mir gehört – und wenn man Sie noch so sehr unter Druck setzen sollte.«
    »Sie wissen ja, ich habe manchmal ein entsetzlich schlechtes Gedächtnis. Tweed, sind Sie

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