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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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befanden sich in einer Sackgasse, einer von Wald umgebenen Senke, die als Parkplatz diente. Es waren keine anderen Wagen zu sehen. Cardon folgte ihnen im Escort, Butler und Nield bildeten mit dem Sierra nach wie vor die Nachhut des kleinen Konvois. Newman hatte den Motor ausgeschaltet, aber nicht die Scheinwerfer, damit Tweed und Paula beim Aussteigen etwas sehen konnten. Paula rückte den Riemen ihrer Umhängetasche zurecht, stand zitternd in der bitteren Kälte da und sah sich in der von dicht bewaldeten Anhöhen umgebenen Senke um.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte sie. »Es ist unheimlich. Und jeder beliebige könnte sich an den Wagen zu schaffen machen, während wir im Hotel schlafen.«
    »Das ist ein Argument«, pflichtete Tweed ihr bei. Er sah Butler, Nield und Cardon an, die sich zu ihnen gesellt hatten. »Wir sollten einen Plan aufstellen, damit immer jemand hier ist und die Wagen bewacht.«
    »Sie und Paula sollen Ihren Schönheitsschlaf haben«, entschied Newman. »Wir vier werden uns im Laufe der Nacht abwechseln und im Mercedes Wache halten.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, erklärte Butler. »Wir vier bilden Zweiergruppen. Ich fahre den Sierra zurück und parke ihn vor dem Hotel. Auf diese Weise haben wir Vorder- und Rückfront unter Beobachtung.«
    »Einverstanden«, sagte Tweed. »Und nun wollen wir gehen und zusehen, was wir zu essen bekommen können …«
    Es war mitten in der Nacht, als Butler, hinter dem Steuer des vor dem Hotel geparkten Sierra sitzend, einen Wagen hörte, der den steilen Abhang herunterkam. Er setzte sich auf, griff nach einer Flasche Bier, die er zu diesem Zweck bei sich hatte, nahm einen großen Schluck davon in den Mund und spuckte ihn dann durch das geöffnete Fenster hindurch aus.
    Newman saß auf dem Parkplatz hinter dem Hotel in seinem Mercedes, von dem aus er auch den Escort im Auge behalten konnte. Im Außenspiegel sah Butler die Scheinwerfer des sich nähernden Wagens. Als er neben ihm anhielt, sah er, daß es ein Cremefarbener Chevrolet war. Er erkannte den Fahrer, sobald er ausstieg und zu ihm herüberkam.
    Es war der große Amerikaner mit den dunklen Augenbrauen, die über seiner Boxernase fast zusammenstießen.
    Der Amerikaner, der versucht hatte, in der Bar des Metropole in Padstow mit Newman einen Streit vom Zaun zu brechen. Butler hatte den Mann gesehen, als er aus der Bar kam.
    Aber der Mann hatte ihn nicht gesehen.
    »Sind Sie schon lange hier?« fragte der Amerikaner.
    »Seit Stunden. Aber was geht Sie das an? Ich habe drinnen ein paar Glas zuviel gekippt und will nicht riskieren, von einer Streife angehalten zu werden. Haben Sie ein Problem, Mister?«
    »Vielleicht hätte ich meine Frage anders stellen sollen.«
    »Schon gut. Haben Sie sich verirrt?«
    »Kennen Sie diese Gegend?«
    Der Amerikaner musterte Butler eingehend und beugte sich zum Fenster hinein. Butler wählte diesen Moment, um einen großen Rülpser von sich zu geben. Bierdünste drangen dem Amerikaner in die Nase. Sein brutales Gesicht ließ Abscheu erkennen.
    »Ich habe Sie etwas gefragt.«
    »Ich kenne diese Gegend. Und ich habe Sie auch etwas gefragt.«
    »Sind Sie schon lange hier?« wollte der Amerikaner abermals wissen.
    »Das sagte ich Ihnen schon. Leiden Sie an Gedächtnisschwäche?« fuhr Butler auf.
    »Entschuldigung. Wieder der falsche Ton. Es ist eine verdammt kalte Nacht. Ich suche nach einem Mercedes 280 E. Blau. Haben Sie so einen Wagen in dieser Gegend gesehen?«
    »Nein.«
    »Sind Sie ganz sicher?« Der Amerikaner ließ nicht locker.
    »Da haben wir’s schon wieder. Stellen die Frage, die ich schon beantwortet habe. Und auf meine habe ich immer noch keine Antwort bekommen. Haben Sie sich verirrt?«
    »Mein Freund und ich – der mit dem Mercedes – wollten uns treffen. Ich habe den Zettel mit dem Namen des Nestes verloren, in dem er auf mich warten wollte.«
    »Also habe ich richtig geraten«, erklärte Butler. »Sie haben sich verirrt.«
    »Wie komme ich aus diesem Drecksnest wieder heraus?«
    »Dies ist ein sehr kleines und hübsches Dorf. Sie verschwinden von hier, in dem Sie einfach geradeaus fahren.
    Kapiert?«
    Der Amerikaner bedachte ihn mit einem wütenden Blick, kehrte zu seinem Chevrolet zurück, knallte die Tür zu und ließ den Motor aufheulen, ohne Rücksicht darauf, wie viele Leute er mitten in der Nacht aufweckte.
    »Ich hätte dir eine Kugel in den Bauch jagen sollen«, sagte Butler laut und steckte die Walther, die er auf dem Schoß unter seinem Anorak

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